be quiet! Pure Power 10 CM im Test (5/9)
Spannungsqualität - Spannungsregulation
Als nächstes betrachten wir das Spannungsverhalten. Die Diagramme unten zeigen jeweils genau in der Mitte die geforderte Spannung. Die gemessenen Spannung wird in 5 % Schritten von
5 bis 100 % Last als rote Linie eingezeichnet. Je weiter die Linie von der Mitte abweicht, um so schlechter ist das Resultat. Als zweite Linie in grauer Farbe wird die Abweichung des Messwerts vom Idealwert eingetragen. Die
maximale Abweichung von der Idealspannung nach oben und unten darf hier nach ATX-Standard 5 % betragen. Der maximale Spannungsabfall
darf dementsprechend bei 10 % liegen. Das optimale Netzteile würde also eine Null-Line bei der Abweichung und eine
konstante
Line auf der geforderten Spannung liefern.
Beim Pure Power 10 zeigt sich sofort, dass die Spannungsregulation
gegenüber dem Pure Power 9 deutlich verbessert wurde. Das Pure Power 9 zeigt
zum Beispiel einen sprunghaften Anstieg der 12V-Spannung bei niedriger Last.
Beim Pure Power 10 ist dieses Verhalten verschwunden und die 12V Spannung
fällt nur noch um geringe 0,58 % ab, gegenüber etwa 1,2 % beim Pure Power
9. Insgesamt bleibt die Spannungsregulation des Pure Power 10 innerhalb von
gut 2 % und zeigt sich damit für ein Modell in dieser Preisklasse als recht
ordentlich.
Mehr als deutlich an der Messung ist auch zu erkennen, dass das Pure Power 10 nun einen extra VRM für die -12 V Spannung besitzt und
diese deutlich besser reguliert ist. Hatte die -12V beim Pure Power 9 noch einen etwas seltsamen Bogenverlauf, so steht sie nun wie ein
Fels in der Brandung mit einem nahezu konstanten Wert.







Ripple-Noise-Messung 12V
Ein optimales PC-Netzteil würde genau konstant 12 V an den 12 V Ausgängen
liefern. Bei PC-Schaltnetzteilen, die bekanntlich Gleichstrom aus
Wechselstrom generieren, ist diese Situation aber nicht gegeben. Die
Gleichspannungen enthalten hier immer überlagerte minimale Schwankungen. In
ein Diagramm aufgetragen ist die Ausgangsspannung somit keine gerade
(optimale Situation) sondern eine Welle (Ripple) mit zusätzlichen
Ausschlägen/Störungen (Noise). Diese Wellen und Störungen kann man mit einem
Oszilloskop sichtbar machen. In den ATX Spezifikationen ist dazu genau
festgelegt, wie die Restwelligkeit zu messen ist und welche Toleranzen zu
erfüllen sind. So darf die Restwelligkeit auf der 12 V Leitung maximal 120
mV und auf der 3,3 und 5 V Leitung maximal 50 mV betragen. Wir messen die
Restwelligkeit des Netzteils gleichzeitig an 8 Messkontakten, die über die
Anschlüsse verteilt sind. Die 12 V Schiene wird dabei an bis zu 4 Anschlüssen
betrachtet und zwar ATX+Molex/SATA, EPS und zwei mal PCIe an verschiedenen
Steckern.
Durch Austausch einiger Kondensatoren auf größere Modelle führt bei den Pure Power 10 dazu, dass sich die Ripple-Werte etwas
verbessern. Bei der Messung verhält sich das Pure Power 10 vom Grundverhalten ähnlich zum
Pure Power 9 und besitzt bei genauer Betrachtung sogar ähnliche Spikes in
der Sinuswelle der Spannung. Die Werte sind aber insgesamt niedriger.
Die Ripple liegt bei der 12V1 auf 35mV
und auf der 12V2 auf 38.4 mV. Die Minor-Rails liegen ebenfalls etwas besser und liegen nun nicht mehr
am Rand der Spezifikation sondern mit 41,6 mV und 34,4 mV auf 3 und 5 V klar
unterhalb den geforderten 50 mV. Auch die -12 und 5V Standby liegen mit
unter 30 mV Ripple gut im Rennen.


Ripple Messung auf 12V Gelb=ATX, Molex, SATA, Türkis = EPS, Rest= PCIe
Ripple-Noise-Messung 3.3 , 5, -12 , 5vSB

