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be quiet! Dark Power Pro 10 550 Watt - Highend Modular Netzteil im Test (7/8)

Lautstärke und Temperaturen

Das Thema Lautstärke hat sich be quiet! bekanntlich auf die Fahne geschrieben. Wie stark be quiet! mittlerweile in diesem Bereich geworden ist, merkt man schon alleine daran, dass der Hersteller es offenbar nicht nötig hat semi-passive Netzteile anzubieten, die mittlerweile fast jeder andere Hersteller im Programm hat.

Der Knackpunkt bei vielem semi-passiven Netzteilen ist nämlich genau der, dass sie zwar unter 20% last passiv arbeiten und daher entsprechend leise sind, dafür aber dann beim Einschalten des Lüfters gerne auch mal deutlich lauter werden. Für typische Gamer, die ihren PC eher dauerhaft im hohen Lastbereich fahren, sind semi-passiv Netzteile oft eine Mogelpackung. Überhaupt scheint der semi-passiv betrieb bei vielen Herstellern gerne als die "Lösung" für das Problem zu lauter Lüfter zu gelten.  

Be quiet! nutzt schon seit mehren Generationen die eigenen Silent Wings Lüfter in den Netzteilen und fährt damit offenbar bestens. Beim Dark Power Pro 10 kommt der neue 135 mm SilentWings 2 Lüfter mit strömungsoptimierten Lüfterblättern, Fluid Dynamic Bearing mit Kupferkern und entkoppelter Lüfterbefestigung zum Einsatz. Das FDB (Fluid Dynamic Bearing)Lager sorgt dabei neben einem kaum wahrnehmbaren Betrieb für eine Lebensdauer von rund 300.000 Stunden. Der Lüfter im Dark power Pro 10 550 Watt dreht mit maximal 1500 RPM, die tatsächliche Drehzahl liegt aber meistens irgendwo zwischen gerade einmal 450 und 550 RPM.

Erstmals überhaupt bei einem Netzteil besitzt das Dark Power Pro einen integrierten Anti-Vibrationsrahmen. Der eine oder andere wird vermutlich die als Zubehör erhältlichen Anti-Vibrations-Rahmen aus Silikon kennen, die vor der Montage um die Netzteile gelegt werden. Be quiet! hat für das Dark Power Pro einen Anti-Vibrations-Rahmen entworfen, der nicht nur direkt im Gehäuse integriert ist, sondern sowohl im hängenden als auch im liegenden Betrieb funktioniert und verhindert dass Vibrationen vom Netzteil auf das Gehäuse übertragen werden. Das besondere daran ist, dass die Maße des Netzteils sich nicht verändert haben und es problemlos weiterhin in jeden Tower eingebaut werden kann.

Wie akribisch be quiet! hier vorgeht zeigt sich zum Beispiel daran, das beim letzen Prototypen diese Rahmen noch grau waren und nicht so recht zur Optik des sonst hochwertig verarbeiteten Netzteils passten. Bei der nun finalen Version sind die Rahmen komplett schwarz und passen perfekt zum restlichen Look des Dark Power Pro. Hier geht es also nicht nur um Funktionalität sondern auch noch um die Optik.

Auch wieder mit von der Partie sind die bekannten speziellen Lüftergitter, die man nun schon seit einigen Generationen bei be quiet! findet. Die Lüftergitter sehen nicht nur wirklich gut aus, sie erzeugen durch den großen Abstand und die Abrundung auch deutlich weniger Luftgeräusche als die üblichen Rundgitter oder gar in das Gehäuse eingestanzte Lüftungsschlitze.

Das be quiet! beim Einschalten den Lüfter mit einer höheren Starspannung anlaufen lässt, um diese dann abzusenken und den Lüfter mit absolut minimaler Drehzahl zu betreiben ist ein weiterer Kniff, der das Dark Power Pro 10 550 Watt zu den leisesten aktiv gekühlten Modellen macht, die wir bisher getestet haben.

Selbst die eigentlich üblichen sehr leisen Tickergeräusche der HDB Lüfter sind beim be bquiet! Modell kaum zu hören. Das Netzteil gibt im normalen Betrieb auch absolut keine elektronischen Geräusche von sich. Erst wenn man eine extreme Überlast fährt kommt es zu kleineren Surrgeräuschen.

Die Temperaturen des Netzteils sind dank der dauerhaft aktiven Belüftung und der hohen Effizienz konstant niedrig. Bei 100/50/20% Last haben wir hier Temperaturen von 32,1, 30.1 und 26.7  Grad gemessen. Besser  geht es kaum.

Lüfteranschlüsse

Beim Dark Power Pro 10 sind die geregelten Lüfteranschlüsse für vier Gehäuselüfter wieder mit an Board. Diese werden mit einem separaten Temperatursensor an der Unterseite der Hauptplatine gesteuert. Außerdem werden sie von einem eigenen Stromkreis betrieben, so dass sie elektronisch unabhängig vom internen Lüfter sind. Genau wie beim internen Lüfter erhalten die externen einen kurzzeitigen Startup-Impuls und laufen daher besser an um dann bei einer Spannung von etwa 5 Volt den Dauerbetrieb aufzunehmen.

Im folgenden Diagramm sieht man wie die Lüfter in Abhängigkeit von der Auslastung des Netzteils gesteuert werden. In der Regel werden sie mit steigender Last des Netzteils ebenfalls schneller laufen, was durchaus Sinn macht. Sobald die Last des Netzteils steigt bedeutet das ja nichts anderes, als das der Computer selbst auch entsprechende Arbeit verrichtet und damit auch eine bessere Belüftung braucht. Schön wäre natürlich wenn man noch irgendwie Einfluss auf die Lüfter nehmen könnte. Das würde aber dann einer kompletten Lüftersteuerung gleichkommen, die die Kosten des Netzteils deutlich in die höhe Treiben würde.

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