Xilence Performance A+ Series Netzteil im Test (3/7)
Effizienz und Leistungsdaten
Der Einsatz unserer eigenen Chroma-Teststation im Haus ermöglich uns natürlich nun deutlich mehr Messungen vorzunehmen, als dies außer Haus
aufgrund von Terminabsprachen und Zeiteinteilung möglich ist. Unsere Effizienzmessungen haben wir daher nun auf den kompletten
Lastbereich des Netzteils von 5 bis 100 % in 5 % Schritten ausgeweitet. Hierbei messen wir alle relevanten Daten des Netzteils von
Spannungen, Verbrauch, PFC, THD und mehr, stellen aber hier der Übersicht halber nur die für den Endkunden relevanten Daten dar, um nicht
in einer Flut von Diagrammen zu ersticken. Gerne nehmen wir in unserem Netzteil-Forum
Vorschläge zur Verbesserung oder Erweiterung entgegen.
Das Xilence Performance A+ ist ein reines 230 V Netzteil, weshalb wir hier die Messung bei 115 V auslassen. Bei der Effizienz unter
230 Volt erreicht unser Testmodell über 50 % Last quasi eine Punktlandung auf der 80 Plus Bronze 230 Linie. Mit einer Effizienz von 85.2
% bei 100 % und 88.2% bei 50% liegt diese schon recht hoch für ein Netzteil in der 40 Klasse. Auf dem Markt findet man auch 40 Euro
Netzteile die nicht mal die 80 % Effizienz überschreiten.
Sehr schön fällt die Effizienz im Lastbereich von 10 bis 30 % aus. Hier liegt das Netzteil über den Anforderungen und macht sogar
noch ein paart Punkte gut. Etwas schwächer ist dann wieder die 5 % Messung, wobei man hierbei beachten muss, das es nur noch um
21.5 Watt geht.
Standby Verbrauch und Effizienz
Die 5V Standby Leitung eines Netzteils bestimmt maßgeblich den Verbrauch des PCs im ausgeschalteten Zustand. Auch hier will man eine
hohe Effizienz und vor allem einen niedrigen Verbrauch im lastfreien Zustand. Wir messen die Standby Leitung ohne Belastung nach EuP/ErP und dann ebenfalls in 5% Schritten bis zur Maximalbelastung der Schiene.
Die Effizienz der Standby-Schiene ist beim Xilence Performance A+ zwar nicht in der Top-Klasse über 80 %, aber bei meistens 70-75 %
immer noch seht gut. Das Netzteil hat auch keine Probleme die strengen ErP-Richtlinien zu erfüllen und liefert im Lastfreien zustand
einen Verbrauch von nur 0,14 Watt. Auch kein absoluter Spitzenwert, aber solide und weit unterhalb der normalerweise notwendigen 0,5
Watt.
Einschaltstrom
Der Einschaltstrom eines Netzteils steht in engen Zusammenhang mit der Lebensdauer eines Netzteils und zudem mit der
Anwenderfreundlichkeit. Leistungsstarke Netzteile mit zu hohem Einschaltstrom können nämlich schnell die Haussicherung auslösen. Vor allem aber wird bei jedem
Einschalten kein kleiner "Stromschlag" in das Netzteil gepumpt, der zu einer schnelleren Alterung der Komponenten führt. Gute Netzteile
besitzen daher einen Einschaltstrombegrenzer, der vor allem bei höher dimensionierten Netzteilen enorm wichtig ist.
Beim Einschaltstrom liefert das Performance a+ mit 64 A bei gerade mal 430 Watt Leistung einen relativ hohen wert. Ein niedrigerer
Wert um 40-50 A würde uns hier besser gefallen ist aber auch wieder mit Kosten verbunden, so dass man es dem Netzteil doch recht schnell
verzeiht.
Holdup Time
Die Hold-Up-Time ist die Zeit, die ein Netzteil noch genug Strom liefern kann, wenn am Eingang eine Stromunterbrechung auftritt. Wie
ein kleiner Puffer kann das Netzteil so kurzfristige Stromschwankungen oder Ausfälle ausgleichen. Der ATX-Standard gibt für diese Hold-Up-Time
einen Mindestwert von 16 Millisekunden vor. Beim Einhalten der Hold-Up-Time wird gerne gespart, da hierzu größer dimensionierte und
damit teurere Kondensatoren nötig sind. Besonders Billig-Netzteile unterschreiten daher gerne die geforderten Mindestanforderungen.
Bei der Holdup-Time fällt das Xilence Performance A+ sehr postiv auf. In der Klasse der besonders günstigen Modelle wird dieser
Punkt eigentlich regelmäßig nicht erfüllt um auf der Seite der Primärkondensatoren Geld zu sparen. Beim Xilence Modell ist das nicht der
Fall. Das Netzteil besitzt auf der 12V Spannung eine Holdup von 17.4 ms. Einen kleinen Wehrmutstropfen gibt es aber doch, denn das Power
Good Signal schaltet zu früh bei 11.9 ms ab.
Wer sich mit dem Thema einmal genauer auseinandersetzt, der muss Xilence selbst diesen Punkt aber wieder schenken, denn die meisten
Netzteile in der Klasse schalten das PG eher zu spät ab, was deutlich schlimmer ist als die zu frühe Abschaltung. Man könnte quasi sagen
Xilence geht hier auf Nummer sicher und reduziert seine eigene Holdup-Time um Probleme zu vermeiden. Das bedeutet aber auch, das ein
Stromausfall von 13 ms das Netzteil bereits zum abschalten bewegt.