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HP Pavilion dm3-1010eg Notebook im Test (6/12)

CPU und Chipsatz

Der Systemprozessor AMD Athlon Neo X2 L335 im HP Pavilion dm3 1010eg wurde von AMD speziell für sehr flache Notebooks mit hohen Akkulaufzeiten entwickelt. Wobei "Entwicklung" an dieser Stelle ein relativer Begriff ist. Die Dual-Core CPU ist in 65nm gefertigt und basiert auf der AMD K8 Architektur, entspricht also im Wesentlichen einem AMD Athlon 64 X2. Die Besonderheit des Neo ist, dass er nicht mehr in einem Sockel Platz findet, sondern direkt auf dem Mainboard verlötet ist (BGA). Außerdem hat AMD ihn auf die Erfordernisse solcher Notebooks angepasst. Der Prozessor verfügt über zwei Leistungszustände (P-States), einmal 800 Mhz bei 0,8 Volt und einmal 1600 Mhz bei 0,925 Volt, die dynamisch je nach Leistungsbedarf angepasst werden (AMD PowerNow!). Außerdem wurde der L2 Cache auf 2x 256 KB reduziert.

Dadurch erreicht AMD, was für solche Prozessoren das A und O ist: eine niedrige Leistungsaufnahme und eine geringe Abwärme (18 Watt TDP). Zwar bietet die in die Jahre gekommene K8-Architektur Annehmlichkeiten wie einen integrierten Speichercontroller mit Dual Channel Unterstützung, 64 Bit Support und Hardware-Virtualisierung, die gerade hinsichtlich des Windows XP Modus unter Windows 7 wichtig ist. Aber sie bringt auch alte Schwächen mit sich, wie feste, ganzzahlige Speicherteiler und fehlenden SSE 4 Support.

HP Pavilion dm3 1010eg

Gerade der feste Speicherteiler macht dem HP dm3-1010eg durchaus zu schaffen. Zunächst ist der Integrierte Memory Controller (IMC) nur für DDR2 Arbeitsspeicher bis 333 MHz (real) bzw. 667 MHz (effektiv) spezifiziert, was dem PC2-5300 Speicherstandard entspricht. Das ist nicht einmal das wahre Potential der K8-Architektur, die es mit PC2 -6400 (real 400 MHz / effektiv 800 MHz) aufnehmen kann, könnte oder konnte – offensichtlich also im Falle der Athon Neo X2 CPUs eine Leistungsbeschneidung, die der Energieaufnahme geschuldet ist.

Der feste und ganzzahlige Speicherteiler macht daraus aber noch weniger, da der Speichertakt direkt vom CPU Takt abhängt. Bei 1600 MHz Kerntakt der CPU beträgt der minimal zulässige Speicherteiler 5, um nicht über 333 MHz zu kommen. Im Ergebnis schlägt der Takt des Arbeitsspeichers im HP dm3-1010eg also mit realen 320 MHz bzw. effektiven 640 MHz zu Buche. Wird der Athlon Neo X2 L335 durch PowerNow! auf 800 MHz herunter getaktet, so bleibt der Speicherteiler starr und betreibt den RAM mit nur 160 MHz (320 MHz effektiv). So bringt es auch nichts, dass HP dem dm3-1010eg PC2 6400 fähigen Speicher spendiert hat. Ausschlaggebend dürften bei der Wahl von HP wohl die guten Speicher-Timings (5-5-5-15) gewesen sein.

HP Pavilion dm3 1010eg

Der Chipsatz des HP dm3-1010eg hingegen ist nahezu mit das Neueste, was AMD aufzubieten hat. Dabei handelt es sich um den M780G Chipsatz, der prinzipiell einem AMD 780G Chipsatz (ohne Sideport Memory) im Desktopbereich entspricht. Jedoch sind im HP dm3-1010eg drei wesentliche Unterschiede zur Desktop-Version zu finden. Erstens die bereits angesprochenen Takte für die darin befindliche Radeon HD 3200 IGP; ein klares Zugeständnis an die Energieaufnahme und damit Akkulaufzeit. Des Weiteren ist der HyperTransport-Takt des Systems aus dem selben Grund auf 800 MHz gedrosselt. Und drittens ist der M780G Chipsatz mit der Southbridge SB750 gekoppelt – was durchaus verwundert, denn für die gegebene Ausstattung des HP dm3 hätte deren kleiner Bruder SB710 vollends genügt – an ACC-unterstütztes Overclocking ist ohnehin nicht zu denken.

Insgesamt bleibt festzuhalten: Trotz seiner architekturbedingten Schwächen schlägt sich der Neo X2  recht ansehnlich, es ist genug Leistung für die meisten Lebenslagen. Ab und zu limitiert er allerdings, beispielsweise bei Webseiten mit leistungshungrigen Flash-Inhalten. Ein 1080p HD Video bei YouTube vermag der kleine AMD Prozessor alleine nicht zu bewältigen. Dieses Problem wird aber bald der Vergangenheit angehören. Kurz vor Fertigstellung unserers Tests zum HP Pavilion dm3 stellte uns AMD eine Presseversion des im März kommmenden Catalyst Mobility 10.3 Treibers zur Verfügung, mit dem es - im Gegensatz zum originalen HP Treiber - möglich ist, Flash-Videos durch die Grafikeineiten zu beschleunigen (Test: Catalyst Mobility 10.3 auf dem HP Pavilion dm3-1010eg).

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