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Terratec M3Po

Hardware/Sonstiges

Terratec M3Po

M3Po heißt der neue Hifi-MP3-Player von Terratec. Der Name scheint an den Roboter C3Po aus dem Kultfilm Starwars angelehnt zu sein. C3Po zeichnet sich einerseits durch seine multiplen Sprachkenntnisse und leider auch durch seine zeitweise nervige Aufdringlichkeit aus. Ob das alte Sprichwort "Nomen est Omen" hier zutrifft, wird sich im Laufe unseres Test noch herauskristallisieren.

Unser Dank geht an dieser Stelle an Marcel Wojnarowicz (WOJNA) und Bastian Züge, die sich für uns den Player angesehen haben. Da es sich bei dem M3Po mehr um ein Hifi-Gerät als um eine PC-Komponente handelt, hielten wir es für besser Leute mit Erfahrungen im Bereich des Musikalischen an den Test zu lassen.

Verarbeitung

Rein äußerlich macht der M3Po eine gute Figur. Das stabile Metallgehäuse mit der gebürsteten Aluminiumfront und den schwarzen Bedienelementen macht einen gefälligen Eindruck. Besonders auffällig ist das grüne Display, welches mit seinen 4x20 Zeichen einen Überblick über Bedienfunktionen und CD-Inhalt verschafft. Der Player ist mit seinen 5,6 kg für seine Größe relativ schwer und wirkt sehr solide. Beim Öffnen der CD-Schublade verfliegt dieser erste Eindruck jedoch, da das klassische Computer-beige einer CD-ROM-Lade zum Vorschein kommt, die außerdem recht wackelig aufgehängt ist.

Trotzdem lässt sich der M3Po selbst bei erdbebenartigen Erschütterungen nicht aus der Ruhe bringen: Beim Abspielen von MP3- und Musik-CDs zeigten sich keinerlei Aussetzer. Der Player spielte stur sein Programm durch. Die Verarbeitung der Tasten und Regler ist gut. Alle Bedienelemente sind stabil, das Jogg-Wheel verfügt über präzise Rasterstufen, mit denen das genaue Anwählen der Titel sehr leicht von der Hand geht. Die Rückansicht des M3Po birgt wenige Überraschungen. Lediglich ein Netzanschluss und ein analoger Stereo-Ausgang (Chinch) befinden sich auf der Rückwand. Zum Netzanschluss muss allerdings gesagt werden, dass dieser als Kaltegerätebuchse ausgelegt ist, was bei CD-Playern dieser Preisklasse mit Sicherheit nicht die Norm ist.

Ausstattung

Testergebnis

 

 

Terratec
M3Po
MP3/CD Player

Klangqualität

Ausstattung
Bedienung
Verarbeitung
Gesamtwertung

Technische Daten
.
Stereo-Ausgang
Regelbarer Kopfhörerausgang
Fernbedienung
4x20 Zeichen-Display
Maße (B,H,T): 430 x 65 x 270 mm
Gewicht 5,65 kg
minus.gif (128 Byte) spielt MP3-Dateien
 und Audio-CDs ohne PC ab
minus.gif (128 Byte) Übersichtliches Display
minus.gif (128 Byte) Einfach Bedienung
minus.gif (128 Byte) Einbau einer optionalen
 Festplatte möglich
minus.gif (128 Byte) Design
Fernbedienung (Design)
Fehlender Digitalausgang
Schlecht entstörtes Netzteil
Hoher Preis

Webseiten...
Terratec


Der M3Po spielt MP3-Files von CD-ROM und normale Musik-CDs ab. Auch Mixed-Mode CDs lassen sich ohne Weiteres abspielen. MP3-Dateien, die mit verschieden Datenraten und Encodern erstellt worden sind, spielt das Gerät anstandslos ab. Playlisten können von CD übernommen oder selbst erstellt werden, und auf der optionalen Festplatte gespeichert werden. Weiter können MP3-Files von CD auf die Festplatte kopiert werden. Die Festplatte gehört nicht zum Lieferumfang, es kann jedoch jede handelsübliche IDE-Platte nachträglich in das Gerät eingebaut werden. Dabei sollte es sich jedoch um ein möglichst leises Model handeln, damit der Musikgenuss nicht vom Surren der Harddisk beeinträchtigt wird. In unserem Testmodel fanden wir eine 9GB Western Digital "Whisper Drive" Harddisk vor, die sich ohne Probleme ansprechen lies und sich im Betrieb wirklich als flüsterleise erwies.

Bei einem Blick ins Innere des Gerätes offenbarte sich uns ein Asus-CD-ROM-Laufwerk und eine Platine samt DSP, der das Herzstück des M3Po darstellt. Hier müssen wir Terratec ankreiden, dass zur Widergabe von Musik-CDs der CD-ROM-interne DA-Wandler genutzt wird, der sich nicht einmal mit CD-Playern der 300-DM-Klasse vergleichen lässt. Die Kabelverbindung zwischen CD-ROM und Stereo-Ausgang des M3Po entspricht einer CD-ROM-Soundkarten-Verbindung. Mit Hifi hat das wahrlich nichts zu tun. Des Weiteren befindet sich an dem Asus-Laufwerk ein S/PDIF-Ausgang, den man ohne große Kosten an der Rückwand des Gehäuses hätte ausführen können. Hobby-Bastlern bleibt es überlassen, den elektrischen Digitalausgang selbst nachzurüsten. So hätte man die Möglichkeit zumindest Audio-CD-Ton über einen externen Wandler mit einer besseren Qualität wiederzugeben. Die Fernbedienung des M3Po macht die Ausstattung komplett.

Bedienung

Die Bedienung am Gerät erfordert etwas Übung und oftmals den Blick in die mitgelieferte Bedienungsanleitung. Hier werden sich Computerbesitzer eher zurecht finden als Hifi-Fans. Einmal erlernt macht die Bedienung jedoch keine Probleme mehr und geht recht schnell von der Hand. Die CD-ROM-Struktur wird hier beibehalten: Man bewegt sich in der vom PC gewohnten "Ordner-Struktur".

Das Kopieren von MP3 Dateien oder auch ganzen "Ordnern" auf die Festplatte gestaltet sich sehr einfach. Bei der Kopie einer ganzen CD werden alle Verzeichnisse samt Inhalt eins zu eins übernommen. Auch kann man auf der Harddisk weitere Verzeichnisstrukturen anlegen, in die die Musik-Files kopiert werden können.

Die Fernbedienung hält optisch nicht annähernd mit dem M3Po mit. Der kleine unauffällige Infrarotgeber verfügt über 18 gleich große blaue Tasten. Die wichtigsten Tasten sind hellblau abgesetzt. Beim Design der Fernbedienung ist Terratec ein Fehler unterlaufen: Die Beschriftung der Tasten ist nicht wie üblich über oder auf, sondern unter den Tasten angebracht. So haben alle Tester beim ersten Versuch den laufenden Track "vorzuspulen" fälschlicher Weise die Abspielgeschwindigkeit variiert. Wer seinen Daumen auf eine der Tasten legt, verdeckt das zugehörige Symbol und verbindet so mit dem Knopf das darüber stehende Symbol. Zu dem ist der Winkel der Fernbedienung zum Gerät sehr eingeschränkt, da der IR-Empfänger ein Stück im Gehäuse versenkt ist.

Klang

Nun galt es die klanglichen Eigenschaften des Gerätes zu ermitteln. Unser Dank gilt an dieser Stelle Michael Arndt vom Hifi-Studio Arndt in Dortmund, der uns ermöglichte das Gerät an einer High-End-Anlage mit hochauflösenden Elektrostat-Lautsprechern zu testen. Ein Manko des M3Po ist das schlecht entstörte Netzteil, welches sich in einem hörbaren Brummen in den Lautsprechern bemerkbar macht. Ein Netzfilter beseitigte das Problem.

Wir wollen uns hier nicht in die Diskussion der Vor- oder Nachteile des MP3-Verfahrens einmischen, sondern lediglich die subjektiven Klangeigenschaften des Players darstellen. So fiel uns auf, dass der Player bei der Wiedergabe von MP3s etwas schwach auf der Brust war. Die Bässe klangen etwas flau, was dem gesamten Klangbild nur einen schwachen Charakter gab.

Ein ähnliches Ergebnis ergab auch der Hörtest mit Musik-CDs. Der Vergleich mit einem CD-Player der 800-DM-Klasse lies selbst ungeschulte Hörer den gravierenden Unterschied im Klangbild erfahren. Wir führen das auf die Qualität der DA-Wandler zurück, und bedauern hier wiederum einen fehlenden Digitalausgang. Dem musikbegeisterten Computer-User wird die Qualität jedoch voll und ganz ausreichen, Hifi-Enthusiasten werden mit dem Klang allerdings weniger zufrieden sein.

Fazit

Terratec beschreitet mit dem M3Po neue Wege der Unterhaltungselektronik. Hifi und PC verschmelzen hier. Leider bietet das Gerät weder für den Computer-Freak noch für den Hifi-Puristen eine perfekte Lösung:

Der Computer-Anwender wird die fehlende PC-Schnittstelle vermissen. Eine USB-Schnittstelle wäre hier sehr wünschenswert gewesen. Es ist sehr müßig, MP3-Files erst aus dem Internet zu ziehen, sie dann auf eine CD brennen zu müssen und diese dann erneut auf die Harddisk des M3Po zu kopieren.

Der Hifi-Fan, der seine riesige Musiksammlung auf dem Gerät archivieren möchte, vermisst die Möglichkeit, Audio-CDs in das MP3-Format wandeln zu können und auf der internen Festplatte zu speichern. Er muss also wiederum auf einen PC mit CD-Brenner zurückgreifen.

Wir sind uns sicher, dass Terratec mit dem M3Po die richtige Richtung eingeschlagen hat. Allerdings gibt es hier noch einige Mankos, die durchaus verbesserungswürdig sind. Das Thema Stand-Alone-MP3-Player scheint also noch lange nicht ausgereizt. Der M3Po ist gegenwärtig das einzige Gerät mit einem solchen Funktionsumfang, jedoch scheint der Preis von 888,- DM etwas hochgegriffen.

Im Gegensatz zum Starwars-Roboter C3Po beherrscht sein kleiner Bruder nur zwei Sprachen: MP3 und CD-Audio. Eindeutiger Vorteil des Terratec M3Po ist, dass er nur redet, wenn er gefragt wird. ;-)

Wir danken Terratec für die Bereitstellung des Testgerätes. Unser besonderer Dank geht an das Hifi-Studio Arndt in Dortmund, das uns eine optimale Testumgebung zur Verfügung gestellt hat.

 

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