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Crucial BX200 SSD im Test - SSD zum Kampfpreis

Crucials "Kampfpreis-SSD" BX200

Der Preiskampf bei SSDs ist im vollen Gange und wird derzeit vor allem zwischen den großen drei Kontrahenten Samsung, OCZ(Toshiba) und Crucial (Micron) ausgetragen. Dank einer neuen Generation von noch günstigerem TLC-Flash-Speicher sind OCZ/Toshiba und Crucial mit neuen Modellen am Markt, die den Preis noch einmal deutlich unter die vorherige Generation drücken.

In unserem letzten SSD-Test haben wir uns die neue OCZ Trion 150 angeschaut, die auf Toshibas neustem 15 nm TLC-Flash basiert und als Nachfolger der Trion 100 mit 19 nm TLC-Flash gerade frisch auf dem Markt ist. Das direkte Konkurrenzmodell aus dem Hause Crucial findet man unter dem Namen BX200 und wurde bereits Ende 2015 vorgestellt.

Mit der BX200 wechselt Crucial  in der BX-Serie von MLC auf TLC-Flash. War die BX100 noch mit 16 nm MLC-Flash von Micron ausgerüstet, so setzt die BX200 nun auf 16 nm TLC-Flash, ebenfalls von Micron. Somit stellt die BX200 wieder eine neue Generation von SSDs bei Crucial dar. Als MLC-Nachfolger mit zudem anderen Controller steht neben der BX200 derzeit nur die MX200 als Flaggschiff im Programm. Sowohl BX100 als auch die Crucial MX100 wurden eingestellt und sind nur noch in Restbeständen verfügbar.

Auch beim Controller gibt es von BX100 auf BX200 eine Änderung. Statt des bisherigen SM2246-Controllers von Silicon Motion kommt jetzt ein neueres Modell, der SM2256 zum Einsatz. Der größte Unterschied zwischen diesen beiden Controllern liegt darin, dass der SM2256 mit TLC-Flash-Speicher arbeiten kann und eine bessere Fehlerkorrektur besitzt, die für den Betrieb von TLC notwendig ist. Die vor kurzem von uns getestete ADATA SP550 setzte ebenfalls auf den SM2256 Controller von Silicon Motion und zeigt damit recht gute Resultate.

Da die Performance des TLC-Speichers gerade bei Schreiboperationen deutlich unterhalb des MLC-Speichers liegt, setzt auch die Crucial BX200 auf einen SLC-Cache um den Performanceverlust zumindest kurzfristig auszugleichen. Crucial verwendet dazu einfach einen Teil des TLC-Speichers und beschreibt diesen im "SLC-Modus", also mit nur einem Bit pro Zelle, obwohl drei möglich sind. Dadurch gewinnt man ordentlich an Geschwindigkeit, verliert aber zwei-drittel der Speicherkapazität, weshalb der Cache natürlich begrenzt ist. Und zwar auf 3 GB beim 240-GB-Modell, 6 GB bei 480 GB und 12 GB bei der größten 960-GB-Version. Sobald sich dieser Cache gefüllt hat, fällt die Performance der SSD deutlich ab, bis sich die Gelegenheit ergibt, den Cache in den normalen Speicher zu schreiben, wieder zu leeren und das Spiel von vorne beginnen zu lassen.

Hinsichtlich der Herstellerangaben zur Performance hat sich zwischen der BX100 und BX200 gar nichtso viel getan. Die maximale Lesegeschwindigkeit steigt von 535 auf 540 MB/s und die maximale Schreibgeschwindigkeit steigt von 450 auf 490 MB/s. Dagegen sinken die IOPS von 90.000 auf 66.000 beim Lesen steigen von 70.000 auf 78.000 beim Schreiben. Das dies nur "sehr theoretische" Werte sind, die nur kurzfristig erreicht werden und die echte Performance der SSD nicht wiedergeben, werden wir später bei den Benchmarks noch deutlich zu sehen bekommen.

Deutlich runter geht es bei den Belastungsdaten der SSD. Die neue BX200 wird mit einer Belastungsgrenze von 72 TBW angegeben. Das entspricht einem Volumen von 40 GB pro Tag über einen Zeitraum von 5 Jahren. Leider gibt Crucial in den Dokumentationen nicht an für welche Kapazität dieser Wert gilt. Geht man aber davon aus, dass der Wert für die größte SSD, also bei 960 GB, angegeben wird, so liegt er deutlich unterhalb der Konkurrenzmodelle, die bei etwa 240 TBW. Die Garantie beträgt bei der Crucial BX200 aber dennoch die derzeit üblichen drei Jahre.

Wie eigentlich bei allen Einsteiger-SSDs in der unteren Preisklasse fehlt auch bei der BX200 eine hardwareseitige Verschlüsselung weg. Obwohl die SSDs in der Regel dazu technisch in der Lage sind, wir die Verschlüsslung gerne als zugeschaltetes Feature bei den teureren Modellen verwendet um neben der Performance weitere Argumente für teurere SSDs zu liefern.

In unserem Test nehmen wir uns das günstigste und kleinste Modell der BX200 mit 240 GB Kapazität vor. Die SSD haben wir im Handel bereits für 55 Euro gesehen. Damit stell die BX200 für uns einen "Preisrekord" auf. Der übliche Handelspreis für die SSD liegt derzeit bei etwa 62 Euro. Und auch damit ist die SSD eine der günstigsten überhaupt. Der Preis pro Gigabyte liegt bereits bei etwa 26 Cent deutlich unter der 30 Cent Marke.

Testplattform

  • Testkandidat: Crucial BX200 mit 240 GB  
  • Intel Core i7 4770K
  • SATA III Controller des Z97 Chipset (ASRock Z97 Extreme6)
  • M.2 Slot 4x PCIe Anbindung
  • OCZ Revodrive 350 (Systemplatte)

Betriebssystem & Benchmarks

  • Windows 8.1
  • HDTune Pro
  • PCMark 7 und PCMark 8
  • Passmark Advanced Disk Test
  • ATTO
  • AS SSD
  • CrystalDiskMark
  • Intel IO-Meter
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