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Test: OCZ RevoDrive 3 X2 PCIe SSD (12/12)

Fazit

Eine SSD für die ganz harten Fälle - oder einfach die Zukunft...

Das RevoDrive 3 X2 von OCZ ist eine SSD der ganz besondern Art. Natürlich handelt es sich hier prinzipiell "nur" um einen RAID-Verbund von vier normalen SandForce SSDs. Das besondere ist aber, was OCZ daraus gemacht hat. Das OCZ RevoDrive 3 X2 ist derzeit die einzige RAID-SSD Lösung, die TRIM unterstützt und sie ist dazu sehr einfach zu handhaben. Ausserdem hat OCZ mit dem RevoDrive 3 und der VCA 2 einen Grundstein für die Zukunft gelegt, auf den sicher noch einiges folgend wird.

Bedenkt man, dass die aktuellen "Standard-SSDs" die Performance des gerade frischen SATA 6 Gb/s schon fast ausreizen und wir prinzipiell noch am Anfang der SSD Entwicklung stehen, wird einem klar, dass die Anbindung über zum Teil viel zu  schwach ausgelegte onboard SATA Controller nicht der Weisheit letzer Schluss sein kann.

Das PCIe Interface bietet sich natürlich als Lösung für Speichersteckkarten an, da hier mit x4, x8 oder x16 Slots die Bandbreite gegenüber dem RevoDrive 3 X2 sogar noch deutlich erweitert werden kann und die Anbindung an die CPU sehr schnell ist.  Prinzipiell ist es gut möglich, dass wir in nicht allzulanger Zeit generell Flash-Module wie RAM Speicher über Steckkarten direkt auf das Mainboard stecken und SATA Anschlüsse wieder nur noch für den "lahmen" aber großen und günstigen Massenspeicher Festplatte benutzen. Vielleicht sind PCIe Steckkarten wie das RevoDrive 3 X2 also die Zukunft in Sachen SSDs.

Das RevoDrive 3 X2 erreicht in einfachen Benchmarks tatsächlich eine gewaltige Performance von bis 1500 MB/s. In den komplexerem Benchmarks zeigt sich allerdings genau wie bei normalen SSDs, dass die Werte in der Praxis geringer sind. Geringer heißt beim RevoDrive 3 X2 aber nicht klein, denn mit 700 MB/s oder 500 MB/s is das Drive auch da noch gigantisch schnell.

Normal übliche Standardanwendungen fordern einfach zu wenig vom RevoDrive 3, es ist recht unerheblich ob eine Anwendung nun in zwei oder drei Sekunden startet. Man wird auf einem normalem PC im üblichen Betrieb kaum einen Unterschied zwischen einer schnellen SSD oder einem Dual-SSD Raid 0 und dem RevoDrive 3 spüren. Eher schon wenn es darum geht größere Datenmengen zu kopiern. Noch eher wenn es in den Enterprise und Serverbereich hineingeht. Wenn das Revodrive richtig gestresst wird legt es auch richtig los. Natürlich könnte man eine ähnliche Performance über einen hochwertigen PCIe x4 SATA/SAS RAID-Controller erreichen, müsste dann aber auf das wesentliche TRIM Feature verzichten. Für Server/Datenbank-Anwendungen liefert das RevoDrive3 X2 eine einfache Möglichkeit Geschwindigleitsprobleme mit dem Massenspeicher zu beseitigen, da der Datendurchsatz sehr hoch und die Zugriffzeit extrem niedrig ist. Insbesonder Web- und File-Server können hier extrem profitieren.

Was uns am RevoDrive 3 X2 fehlt ist eine Option zur Verbesserung der Ausfallsicherheit. So wäre es toll, wenn man die Konfiguration von reinem Raid 0 auf Raid 10 umstellen könnte. Gute SCSI-Controller bieten die Möglichkeit auch bei RAID 10 von allen vier Drives zu lesen. So geht trotz Mirror beim Lesen kaum Performance verloren. Lediglich beim Schreiben verliert man Performance hat dafür aber alle Daten gespiegelt.

Kommen wir zu dem, was wir nicht gerne lesen. Das RevoDrive kostet Geld und zwar viel Geld. Für die 480 GB Version werden etwa 1350? fällig. Dies muss man in Relation setzen zu quasi vier OCZ Vertex 3 120 GB SSDs und einen leistungsstarken 6 Gb/s Raid Controller. Hier wird man auch bei etwa 1000 Euro landen, hat dann aber ein System ohne TRIM und mit vielen Kabeln, das auch um einiges störanfällig sein dürfte als das RevoDrive 3 X2. Die hohen Anschaffungskosten sind aber auch der einzige wirkliche Nachteil des RevoDrive 3 X2.

Für die überragende Performance und vor allem konsequente Umsetzung des Konzepts hat sich das RevoDrive 3 X2 unseren Performance und Excellent Hardware Award redlich verdient. Es handelt sich schließlich um die derzeit schnellste All-in-One SSD Lösung.

Bezugsquellen/Links/Preisvergleich

10.10.11 / rj

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