Super Talent SSD MasterDrive MX (4/4)
Innenleben
Super Talent fertigt weder Flash-Speicher noch Speichercontroller, auch die
Platine dürfte nicht von Super Talent stammen. Wie bei anderen Herstellern auch
üblich, bedient man sich beim Zukauf oder nutzt direkt komplette OEM-Geräte.
Im Falle des Super Talent MasterDrive MX SSD stammen die
MLC-Speicherchips K9HCG08U1M-PCB0 von Samsung. Diese Chips im TSOP-Gehäuse
besitzen jeder eine Kapazität von 64 GBit und haben eine Zugriffszeit von
25ns. Weitere Details finden sich
direkt bei Samsung.
Beim Speichercontroller stößt man ebenfalls auf einen Bekannten, wenn
auch nicht im Bereich der SSDs: Wir reden von JMicron. Die Firma ist für
Controller bekannt und findet sich beispielsweise oft auf Mainboards mit
externem eSATA-Anschluss. Der im MasterDrive MX verbaute Chip trägt die
Bezeichnung JMF602. Es handelt sich dabei um einen
SATA-II-zu-Flash-Controller mit acht Kanälen. Durch die acht Kanäle kann der
JMF602 acht NAND-Chips gleichzeitig ansprechen. Im Falle unseres Testmusters
also acht Chips zu je 64 GBit, was 64 GByte ergeben würde (8 Chips x 64 GBit
= 512 GBit, 512 GBit = 64 GByte). Super Talent nennt als Kapazität aber nur
glatte 60 GByte. Einen Cache besitzt der Controller nicht, dies ist seinem
Nachfolger, dem JMF612 vorbehalten (allerdings erst 2009)
Bei den SSDs setzt Super Talent auf das sogenannte "Wear-Leveling", was
man grob als "Abnutzungs-Verteilung" übersetzen könnte. Flash-Chips "altern".
Um dem entgegenzuwirken, werden beim Wear-Leveling die Schreibvorgänge auf
den gesamten Speicher verteilt. Wie in den Benchmarks zu sehen war, ergibt
sich daraus absolut kein Nachteil, da die Performance über die gesamte
Kapazität hin gleich ist.
Fazit
Ein Schritt Richtung Zukunft
Die SSD MasterDrive MX von Super Talent zeigt, wohin die Reise geht. Da eine
SSD ohne bewegliche Teile auskommt und auch nicht aktiv gekühlt werden muss,
arbeitet sie unhörbar (wie ein USB-Stick). Das passt zum Trend, immer leisere
Komponenten zu verwenden. Die verwendeten Komponenten (Speicherchips etc.) sind
bleifrei, und der Stromverbrauch gering.
Von der Performance her sind im Bereich des Schreibens die meisten
herkömmlichen SATA oder SATA-II Festplatten überlegen. Allerdings handelt es
sich bei unserem Testmuster um ein Auslaufmodell, da der Nachfolger bereits
mit den Hufen scharrt und auch eine bessere Schreibrate an den Tag legen
wird. Wenn es um die Leseperformance geht muss sich aber jede Festplatte
geschlagen geben - und im Alltag wird mehr gelesen als geschrieben. Der
Vergleich SSD vs HDD geht also mehr oder minder Unentschieden aus, mit einem
leichten Plus für die SSD.
Eine Bewertung wie sonst üblich vergeben wir dieses Mal nicht. Der Grund
ist, dass es dieses Modell offiziell nicht mehr gibt. Dies hat aber zur
Folge, dass man das Super Talent MasterDrive MX SATA-II 2,5 in den üblichen
Preisvergleichen bereits ab knapp 190 Euro findet (60 GB). Die Varianten mit
30 GB und 120 GB sind ab 95 bzw. 357 Euro zu bekommen.