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DirectX 9.L und DirectX 10 - ein paar Informationen

Dienstag, 17. Okt. 2006 21:47 - [jp]

Die beiden Meldungen zu DirectX 9.L von gestern und heute sorgen offenbar etwas für Verwirrung.

Zumindest trudeln bei uns Fragen von Lesern ein, die das Ganze nicht verstehen oder zumindest teilweise nicht nachvollziehen können. Versuchen wir mal ein wenig Aufklärung, hier ein paar Infos zu DirectX 10 und DirectX 9.L.

DirectX 10

DirectX 10 soll laut Microsoft (in Teilbereichen) bis zu achtmal schneller sein als DirectX 9, was ja schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat. Das liegt hauptsächlich daran, dass DirectX 10 neu und völlig anders aufgebaut ist als DirectX 9. Beispielsweise kann DirectX 10 die Grafikkarte direkt ansteuern. Einschränkungen, welche die Architektur von DirectX 9 mit sich brachte, sind unter DirectX 10 nicht mehr gegeben. So können zum Beispiel mehrere Prozesse zeitgleich auf den Grafikprozessor zugreifen. Eine verbesserte Texturenverwaltung, bessere Grafikspeicher-Ausnutzung, Shader Model 4.0 und Geometrie-Shader sind weitere Bestandteile von DirectX 10. DirectX 10 entlastet die CPU, wodurch diese sich um andere Dinge kümmern kann.

Der Nachteil: DirectX 10 ist nicht mehr kompatibel zu DirectX 9 und kann unter Windows XP nicht realisiert werden - und benötigt natürlich DirectX 10-Hardware.

DirectX 9.L

Eine der häufigsten Fragen war, wieso Vista denn ein DirectX 9 braucht, wenn es doch ein DirectX 10 hat. Nun, die Frage ist eigentlich durch den vorherigen Absatz beantwortet. DirectX 10 ist nicht kompatibel zu DirectX 9. Vista braucht also ein DirectX 9, damit ältere (also nicht DX10) Spiele überhaupt laufen - und genau das ist DirectX 9.L.

Vista nutzt DirectX 9.L auch zur Darstellung der Oberfläche und setzt für diese Arbeit die Grafikkarte bzw. die GPU ein - die hätte sonst ja eh fast nichts zu tun. Entsprechend ist auch der oft genannte Vorwurf, Microsoft würde mit der hübschen Oberfläche und den Effekten das System ausbremsen, nicht ganz haltbar. Die CPU hat damit quasi nichts zu tun, allerdings sollte die Grafikkarte schon ein leistungsfähiges Modell sein. Das Deaktivieren der Effekte führt also nicht zu mehr Performance, sondern nur dazu, dass sich die Grafikkarte langweilt. Einen Nachteil gibt es aber auch hier: Der 3D-Desktop wird auch berechnet, wenn ein Spiel gestartet wird, und das kostet Performance (möglicherweise wird Microsoft diesen Umstand aber noch ändern).

Sie sehen, Vista benötigt beides: DirectX 10 und DirectX 9.L. Windows XP wird ohne DirectX 10 auskommen müssen, da es sich nicht unter XP realisieren lässt. Vielleicht wäre eine abgespeckte Variante mit weniger Features möglich, macht aber je nach Grad der Abspeckung auch nur wenig Sinn. Die Spiele-Plattform soll Windows Vista werden - Windows XP hat mehr oder minder ausgedient.
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