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Neue Bechmarks: AMD Quad-Core vs. Intel Quad-Core

Freitag, 21. Sep. 2007 22:16 - [zk] - Quelle: TweakPC

Wir haben uns die neuesten Benchmark-Werte zukommen lassen, um erstmals wieder Intel gegen AMD vergleichen zu können. Und wie es aussieht, wird es definitiv spannend werden.

Nach dem kleinen Verhau, den AMD mit den ersten Barcelona-Benchmarks verursacht hatte, wollen wir nun versuchen wieder etwas mehr Transparenz in die Situation zu bringen. Hierzu liegen uns Benchmark-Ergebnisse von AMD wie auch von Intel vor. Wohlgemerkt handelt es sich dabei um Werte, die nicht etwa von dem Konkurrenten absichtlich schlecht gebenchmarkt wurden, sondern tatsächlich das jeweilige System unter den bestmöglichen Bedingungen präsentieren.

Die Benchmark-Werte beziehen sich auf die Quad-Core Prozessoren der Opteron- und der Xeon-Serie. Damit handelt es sich zwar nur um die Server-Prozessoren, doch da diese zum baldigen Phenom sowie zum Core 2 Quad (abgesehen vom jeweils verwendeten Sockel) praktisch keine Unterschiede aufweisen. Kann dieser Opteron vs. Xeon Vergleich im Grunde auch als Phenom vs. Core 2 Quad Vergleich herangezogen werden. Zumindest unter Vorbehalt und auch nur solange, bis alternative Benchmark-Ergebnisse folgen, die dann auch praktikablere Anwendungen darstellen. Denn für diesen Vergleich liegen uns gegenwärtig nur die SPEC CPU 2006 Ergebnisse vor, die aber zumindest getrennt die Gleitkomma- und Integer-Rechenleistung darstellen.

Beginnen wir als erstes mit dem Vergleich zwischen dem AMD Opteron 2350 (Barcelona) und dem Intel Xeon E5335 (Clovertown), bei dem jeweils ein Dual-Prozessor-System getestet wurde (effektiv 8 Cores). Bei beiden Systemen handelt es sich darüber hinaus um 2 GHz Prozessoren. Man kann also einen direkten Vergleich zwischen den beiden Architekturen ziehen. Hier zeigt sich beim SPECint (Base/Peak), dass der Intel Xeon (78,1/92,2) den Opteron (77,3/88,3) um eine Nasenlänge schlägt. Beim Vergleich der Gleitkomma-Werte wandelt sich jedoch dieses Bild und zwar dramatisch. Hier ist es nun der Opteron (72,4/77,3) der den Xeon (53,4/56,8) im Regen stehen lässt.

Noch interessanter wird es, wenn wir den Opteron 8212 ins Spiel bringen. Er ist nur ein Dual-Core, weshalb er mit 4 CPUs gegen seinen oben genannten Nachfolger antreten darf. Hier zeigt sich, dass der neue Opteron 2350 bei gleicher Core-Zahl und gleichem Takt um bis zu 10% mehr Leistung entfalten kann, als die alte Dual-Core Generation. Immerhin eine Verbesserung. Für eine Siegerpose ist es aber noch zu früh. Denn AMDs Quad-Core-Prozessoren haben ein entscheidendes Problem. Sie sind nicht mit denn hohen Taktraten erhältlich, die Intel gegenwärtig für seine Quad-Core-Prozessoren möglich macht. Und Intel taktet hier immerhin schon mit 50% höheren Taktraten als AMD, die ihren Quad-Core ja leider nur mit maximal 2 GHz anbieten. Als ob dies nicht genug wäre, demonstriert Intel auch immer wieder, dass noch sehr viel höhere Taktraten möglich sind.

Somit steht fest, dass AMDs Quad-Core-Generation zwar gut ist, doch noch lange nicht gut genug, um sich gegen Intel behaupten zu können. Solange man hier nicht schnell die Taktraten nach oben schraubt, wird man seine Produkte nur mit günstigen Preisen verkaufen können. Gefährlich wird es, wenn dieses Vorhaben lange auf sich warten lässt, denn Intels Kavallerie ist in Form des Yorkfields schon unterwegs. Er soll mit einer noch geringeren Fertigungsgröße (45nm) noch sehr viel höhere Taktraten forcieren und mit zusätzlichen Funktionen (echtes SSE4, 12MB Level2-Cache, FSB-1333) den Abstand zum Konkurrenten noch weiter ausbauen. Wenn sich also bei AMD nicht schnell was ändert, dann würde der Yorkfield erstmals für klare Verhältnisse sorgen und Intel für lange Zeit an die Spitze bugsieren.
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