TweakPC



Skandalös? Google geht gegen Textlink-Werbung vor

Freitag, 26. Okt. 2007 15:03 - [jp]

Googles PageRank ist bares Geld wert - zumindest ab einem PR von 5 oder höher lassen sich Links sehr gut verkaufen. Google sieht dies allerdings alles andere als gerne - und hat gleich mal wieder seine Macht demonstriert.

Der Hintergrund des "Linkhandels" ist ganz einfach: eine verlinkte Seite profitiert vom PageRank der linkenden Webseite. Entsprechend war es nur eine Frage der Zeit, bis sich mit Textlinks auf andere Seiten Geld verdienen lässt. Ein Link von einer Seite mit PR8 beispielsweise kostet schnell einige Tausend Euro im Monat. Google hat etwas gegen den Handel mit Links, denn die Link-Popularität schlägt sich auch in der Relevanz der Suchergebnisse nieder.

Nun hat Google zum Gegenschlag ausgeholt und weltweit den PageRank vieler Webseiten drastisch reduziert. Beispielsweise hat es Chip.de erwischt, die von PR7 auf PR4 abgestuft wurden. Noch härter hat es Webseiten von professionellen Linkhändlern getroffen, die glatt auf einen PR1 herabgestuft wurden - was fast einer Vernichtung gleichkommt. Die herabgestuften Seiten sind durch die Herabstufung doppelt bestraft. Zum einen sind die Textlinks nach der Herabsetzung weniger wert, zum anderen werden auch die Suchergebnis-Platzierungen schlechter, was weniger Besucher und damit weniger Werbeeinnahmen bedeutet.

TweakPC Kommentar:

Unserer Meinung nach sollte man diese Aktion von Google sehr kritisch betrachten. Denn streng genommen greift Google damit in den Inhalt und die Gestaltung der Webseiten ein. Sicher muss man sich nicht an Googles Vorgaben halten, nur kann sich das aufgrund der Marktmacht von Google als Suchmaschine keine Webseite leisten, denn heute ist der Besucher-Anteil einer Seite, der von Google kommt, nicht selten weit über 50%.

Welche "Macht" Google mittlerweile besitzt zeigt sich auch an anderen "Kleinigkeiten". Zum Beispiel ist einer der Top Suchbegriffe von TweakPC bei google "www.tweakpc.de". Sprich Internet-Surfer geben in Google wirklich bei der Suche den Domainnamen der Seite ein, die sie besuchen wollen, anstatt die Seite direkt aufzurufen. Wohin das letztendlich führt, dürfte jedem klar sein.

Uns stellt sich die Frage, wie Google überhaupt gekaufte Links erkennen und von beispielsweise Partnerlinks unterscheiden können will. Theoretisch ist jeder externe Link nun potentiell gefährlich, die nicht selten üblichen Linklisten auf thematisch passende andere Seiten ebenso.

Fragwürdig ist auch, wieso Google die linkenden Seiten bestraft und nicht die Webseiten, welche die Links gekauft haben und sich somit einen höheren Pagerank "erschummeln". Provokant könnte man in den Raum stellen, dass Google schlicht und ergreifend etwas dagegen hat, wenn Webseiten Textlinks verkaufen - denn genau das macht Google selbst sehr erfolgreich mit AdSense.
Verwandte Testberichte, News, Kommentare
ueber TweakPC: Impressum, Datenschutz Copyright 1999-2024 TweakPC, Alle Rechte vorbehalten, all rights reserved. Mit * gekennzeichnete Links sind Affiliates.