SGI: Deutschlands neuester Supercomputer

Die aktuelle Top500 in Sachen Rechenleistung führt gegenwärtig der IBM BlueGENE/L im Lawrence Livermore National Laboratory an. Mit seinen über 200.000 Prozessoren erreicht er fast 480 TFlops. Zum Vergleich dazu sei vielleicht der sehr bekannte Earth Simulator erwähnt, der lange Zeit die Nummer Eins darstellte, aber nun mit seinen 36 TFlops nur noch den 30sten Platz belegen kann.

Konkurrenz kommt aus Deutschland, denn obwohl man hier mit dem IBM Blue Gene/P einen Vertreter besitzt, der im Forschungszentrum Jülich stolze 167 TFlops bietet und damit schon den zweiten Platz der Top500 erklommen hat, glänzt man bald noch mit mehr Rechenleistung. Dafür sorgt der virtuelle Supercomputer der sich aus den zusammengeschlossenen Rechenzentren in Berlin (Konrad-Zuse-Zentrum für Informationstechnik) und in Hannover (Regionale Rechenzentrum für Niedersachsen) ergibt.

Vernetzt sind diese beiden - 300km voneinander entfernten - Rechenzentren mittels einer Hochleistungs-Datenschnittstelle (HLRN-Link), mit der sie sich zu einem Verbund zusammen schließen können. Hinzu kommt, dass nun beide Rechenzentren aufgerüstet werden. Dank ihrer Aufrüstung erreichen sie dann 2008 eine Rechenleistung von 70 TFlops. 2009 folgt dann eine weitere Ausbaustufe, wo das Gemeinschaftsprojekt sogar 312 TFlpos erklimmen wird. Dass entspricht dann auch ungefähr dem 60-fachen der gegenwärtigen Leistung. Dabei liegt der letzte Ausbau gerade einmal 5 Jahre zurück.

Der virtuelle Supercomputer wird insgesamt 25.000 Prozessorkerne umfassen, 90 Terabyte Arbeitsspeicher besitzen und 2300 Terabyte Festplatten-Speicher bereit stellen. Der Kostenpunkt dieser ganzen Erweiterung liegt bei 30 Millionen Euro. Trotz dieses Ehrgeizes muss man hier aber dazu sagen, dass im Jahr 2009, wenn der Supercomputer schließlich umgesetzt wurde, er dann wohl nicht mal mehr unter den Top10 landen wird. Dafür schreitet die Entwicklung einfach zu schnell voran. Denn laut der Performance-Projection der Top500-Organisation, wächst die Rechenleistung der Top500 Supercomputer alle 4 Jahre um das 10-fache.