Montag, 25. Feb. 2008 21:14 - [fs]
Dabei setzen die Initiatoren auf speziell entwickelte Notebooks, die bald weniger als 100 US-Dollar kosten sollen. Zurzeit kostet der als "100-Dollar-Laptop" bezeichnete Rechner noch rund 185 US-Dollar. In den meisten Medienberichten gehen allerdings die speziellen Fähigkeiten des "100-Dollar-Laptops" vollkommen unter und er wird als ganz normaler Rechner dargestellt. Dies ist nicht der Fall, denn die Entwickler haben in ihn viel Gehirnschmalz gesteckt.
Zu diesen Besonderheiten gehört die Mesh-Fähigkeit des "100-Dollar-Laptops". Das integrierte kabellose Netzwerk kann im Freien gut 1 Kilometer weit funken. Es baut automatisch ein Netzwerk auf, wobei ein vorhandener Internet-Anschluss dann an alle Knoten weitergereicht wird. Auf diese Weise ist es möglich, beispielsweise mit einer Basistation in einer Schule einen Umkreis von einigen 10 Kilometern mit Internet zu versorgen. Ferner können die einzelnen Rechner auch untereinander Daten austauschen und Programme gemeinsam nutzen.
Damit das Netzwerk ohne Aussetzer funktioniert, hat der WLAN-Chip mehr Intelligenz als in einem normalen Computer. Der "100-Dollar-Laptop" kann auch im ausgeschalteten Zustand noch als WLAN-Vermittler fungieren.
Ab und an liest man auch etwas über das Display. Hierbei wurde eine komplett neue Technologie entwickelt. Der Bildschirm hat zwei Betriebsmodi - einmal farbig mit geringer Auflösung und zum anderen Graustufen mit deutlich höherer Auflösung. Im Graustufen-Modus kann das Display auch bei direktem Sonnenlicht noch bestens abgelesen werden. Solch einen Modus würden sich sicherlich auch viele Anwender bei ihrem Notebook wünschen.
Als dritte Komponente wurde eine komplett neue Benutzerschnittstelle entwickelt. Als Betriebssystem wird Linux eingesetzt. Der normale Anwender - ein Schüler in Afrika - wird diesen Unterbau zu Beginn allerdings nicht bemerken. Die grafische Oberfläche wurde vollends auf Kinder ausgelegt und bietet viele kleine Ideen, damit die Nutzung auch ohne Computererfahrung möglich ist. Erste Tests zeigen, dass dies den Entwicklern sehr gut gelungen ist. Seit einigen Wochen können Interessierte eine
Live-CD herunterladen - sicherlich einen Blick wert.
MIt dieser Live-CD kann man sicherlich die ersten OLPC-Erfahrungen sammeln, auch wenn einem die Hardware-Leckerbissen vorerst verwehrt bleiben.
Wer noch etwas mehr über das OLPC-Projekt und den Laptop erfahren möchte, findet Informationen auf der
offiziellen Webseite oder
im Wiki. Alle Technik begeisterten sind zudem dazu
aufgerufen, bei der Entwicklung mitzuwirken.