Megaupload: FBI-Spyware zum aushorchen genutzt?

Die Ermittlungen des FBI gegen die Megaupload-Macher rund um Kim Schmitz werfen einige Fragen zum Vorgehen der Ermittler auf.
 
Hintergrund sind Skype-Protokolle von Kim Schmitz aus dem Jahr 2007, in denen dieser sich besorgt über die Sicherheit seiner Finanzen geäußert haben soll. Die Logs sind gut fünf Jahre alt und datieren aus der Anfangszeit von Megaupload. Das Problem dabei sind die Datenschutzbestimmungen seitens Skype, in denen es heißt, dass Chatlogs für maximal 30 Tage gespeichert werden. Zudem soll Skype keine Anfrage auf eine Freigabe der Logs seitens der Ermittler erhalten haben.

Die Frage, die sich also stellt ist: Wie kam das FBI an derart alte Chatmitschnitte. Zur Beantwortung der Frage werden derzeit verschiedene Thesen gehandelt.

Die prominenteste davon ist die Annahme, dass es dem FBI gelang, Spyware auf den Rechnern der Beschuldigten zu installieren, die die Chatlogs vom Ordner auf der HDD ausgelesen haben könnte. Dann müsste die Spyware aber entweder bereits 2007 auf Schmitz‘ Rechner installiert gewesen sein, oder dieser dürfte seinen Rechner seit gut fünf Jahren nicht mehr grundlegend verändert haben. Für einen IT-Fan wie Schmitz, mit großen finanziellen Mitteln erscheint dies eher unwahrscheinlich.

Alternativ ist es natürlich auch möglich, dass sich das FBI auf andere Weise Zugang zu den Skype-Logs verschafft hat, etwa durch den Gesprächspartner von Schmitz. Auch darüber, dass Skype die Daten, anders als angegeben, deutlich länger speichert, wird spekuliert. Da allerdings nie eine offizielle Anfrage an Skype gestellt worden sein soll, müssten sich die Ermittler in diesem Fall widerrechtlich Zugang zu den Skype-Datenbanken verschafft haben.

So oder so, werfen die vorhandenen Materialien ein besonderes Licht auf den Fall.