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Telekom DSL - 10 bis 20 Euro mehr für Vielnutzer und schnelles Internet

Freitag, 10. Mai. 2013 23:15 - [rj]

Die Telekom steht weiterhin zu ihren Plänen DSL-Flatrates bei zu intensiver Nutzung zu drosseln. Nun gibt es auch erste Aussagen zur neuen Preisgestaltung.

Wie wir bereits mehrfach berichteten plant die Telekom die Einführung einer Volumendrossel bei ihren DSL-Flatrates. So soll zum Beispiel bei einem Verbrauch von über 75 Gigabyte bei einer 16 Mbit/s Leitung die Geschwindigkeit des Anschlusses auf 384 Kb/s gedrosselt werden. Bei schnelleren Anschlüssen wird bei höheren Volumen auch auf 384 Kb/s gedrosselt.

Bisher war allerdings noch nichts über eine neue Tarifstruktur bekannt und so manch einer hatte noch die Hoffnung hinter der Drossel stecke die Option die Preise für "Einsteigertarife" zu senken. So hätte man günstigere Tarif anbieten können für den "normalen" Internetnutzer, der laut Telekom nicht deutlich mehr als 20 GB Datenverkehr im Monat verursacht.

Dies scheint jedoch nicht zuzutreffen. Offenbar werden Nutzer, die das Limit überschreiten einen deutlichen Aufschlag zahlen müssen und der Preis für das "Grundpaket" bleibt gleich. Dies lässt sich jedenfalls aus einem Zitat von Konzernchef Rene Obermann herauslesen, der kürzlich sagte:

"Aus heutiger Sicht werden wir die Preise für Internet-Vielnutzer um 10 bis 20 Euro im Monat erhöhen"

Angeblich überschreiten nur knapp 3 Prozent der Telekom Kunden das anvisierte Datenlimit. Von den etwa 12 Millionen Telekom-DSL-Kunden in Deutschland wären dies also 360.000 Kunden. Wenn jeder dieser Kunden im Schnitt 15 Euro pro Monat zahlt, so würde die Telekom etwa 54 Millionen Euro mehr Einnehmen. Das entspricht etwa 0,1 % des Gesamtumsatzes von 58 Milliarden Euro im letzten Jahr. Laut Angaben der Telekom wird der bundesweite Ausbau eines schnellen Glasfasernetzes in den nächsten Jahren Rund 80 Milliarden Euro verschlingen.

Man fragt sich also wozu überhaupt der ganze Aufwand, wenn nur so wenige Kunden von dem Plan betroffen sind. Der Grund dürfte wie bereits von vielen vermutet an anderer Stelle liegen. Das Internet wird in den nächsten Jahren immer mehr Kapazität bei der Spitzengeschwindigkeit brauchen.

Wer FullHD oder gar 4K-Videos im Netz-Streamen will, der braucht nicht unbedingt auf den Monat gerechnet besonders viel Datenvolumen, aber er braucht eine sehr schnelle Internetleitung, die hohe Spitzenlasten vertragen kann.

Experten sehen in dem Vorstoß der Telekom deshalb auch den Weg in die Internet-zwei-Klassen-Gesellschaft. Wer in Zukunft besonders schnelles Internet für aufwendige Dienste nutzen will, der wird dafür extra Zahlen müssen. Die Telekom hat ja das Datenvolumen auch bereits an die Geschwindigkeit gekoppelt. Wer eine schnellere Leitung bestellt, bekommt auch mehr Datenvolumen.
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