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Forschung: Gestensteuerung mittels WLAN und Dopplereffekt

Montag, 24. Jun. 2013 16:15 - [tj] - Quelle:ct 14/2013

Die Gestensteuerung via Kinect könnte bald eine omnipräsente Konkurrenz erhalten: Die Gestensteuerung mittels WLAN.

Forscher der Universität von Washington haben eine neue Methode der Gestensteuerung vorgestellt. Anstelle auf eine Kamera und Tiefensensoren zu setzen, wie etwa bei Kinect, machen sich die Wissenschaftler den Dopplereffekt zu Nutze und können so etwa über ein WLAN-Netzwerk Gesten erkennen. Der Vorteil: Die Technik funktioniert sogar dann, wenn man sich in einem anderen Raum aufhält als die WLAN-Quelle.

Konkret ermitteln die Forscher die Frequenzverschiebungen, wenn sich ein Körper im WLAN-Funk bewegt. Typische menschliche Bewegungsgeschwindigkeiten von 0,25 bis 4,0 Meter pro Sekunde erzeugen in einem 5-GHz-Netz eine Frequenzverschiebung von etwa acht bis maximal 134 Hertz. Da die Frequenzverschiebung geringer ist, als das Ausgangssignal haben die Forscher die Kanalbreite des Signals gesenkt.

Durch diesen Trick erzielten die Forscher eine Erkennungsgenauigkeit von 94 Prozent bei einem Test mit 900 ausgeführten Gesten. Zudem kann die Technik aktuell bis zu fünf Nutzer unterscheiden. Damit Gesten nicht ungewollt erkannt werden, nutzen die Forscher bisher einen Sprachbefehl um die Gestenerkennung zu starten.

Theoretisch lässt sich die Technik auch mit anderen Funkstandards nutzen, allerdings sinkt die Genauigkeit der Gestenerkennung mit der Frequenz . Da etwa Mobilfunk-Netze deutlich niedrigere Frequenzbänder nutzen als WLAN ist auch die Genauigkeit deutlich geringer.
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