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Piraten-Browser unsicher - Experten sehen neuen Browser kritisch

Dienstag, 13. Aug. 2013 16:02 - [rj]

Gerade erst haben die Betreiber von Pirate Bay den PirateBrowser vorgestellt, der das Surfen im Netz sicher machen soll, da kommen auch schon die ersten kritischen Stimmen auf.

Dank Abhörskandal, Prism und Co. ist das Thema anonym im Netz zu surfen wieder zum Trend geworden, auch wenn auf der anderen Seite User Unternehmen wie Facebook ihre persönlichsten Daten frei Haus liefern.

Zum zehnjährigen Bestehen von Pirate Bay hat man das wohl zum Anlass genommen etwas Werbung für die die "Bucht" zu machen und den sogenannten PirateBrowser vorgestellt, der nun seine Bahnen in News durchs gesamte Netz zieht.

Angeblich soll der neue Browser nicht nur sicheres Surfen ermöglich, sondern auch die von immer mehr ISPs geblockte Pirate-Bay-Webseite anzeigen können.

Leider scheint die Sicherheit der User dann doch beim neuen Pirate Browser erst an zweiter Stelle nach dem guten Werbeffekt zu kommen, denn kurz nach der Veröffentlichung des Browsers melden sich bereits erste Experten recht kritisch zu Wort.

So ist zum Beispiel bei Twitter ein Post von Jacob Appelbaum zu lesen, der als Sicherheitsexperte am Tor-Projekt beteiligt ist. Sein erstes Urteil über den neuen Browser sieht alles andere als positiv aus:

Piratebrowser seems like they didn't read the Tor Browser Design documents. It seems unsafe.

Offenbar scheint die Implementierung von Tor in dem Browser also nicht unbedingt den Empfehlungen der Macher des Tor-Projekts zu entsprechen.

Vereinzelt wird auch bereits davon berichtet, dass der Browser Bannerwerbung anzeigt, die Malware-Schadcode enthält. Solche Banner werden besonders gerne über Warez- und Stream-Webseiten verteilt.

Da sich thepiratebay natürlich über Werbeanzeigen und Pop-Ups zu Casionspielen, Pornowebsites, Viagra-Angeboten und anderen dubiosen Anbietern finanziert, hat man offenbar darauf verzichtet Javascript und andere eher unsichere Funktionen im Browser zu deaktivieren.

Ein sicherer Browser, der vor allem dazu dienen soll zweifelhafte Angebote im Netz aufzurufen und dabei anonym zu bleiben, sieht unserer Ansicht nach anders aus. Da empfiehlt es sich wohl doch besser, sich den Browser selbst zu konfigurieren.

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