Endlich: Hakenkreuz-Verbot in Spielen aufgehoben

Das Hakenkreuz und andere verfassungswidrige Symbole sind in Deutschland verboten. Doch während etwa in Filmen und der Kunst im Allgemeinen, entsprechende Symbole mit geringen Einschränklungen genutzt werden dürfen, wurde der entsprechende Paragraph 86a Abs. 3 des Strafgesetzbuches (StGB) bei Computerspielen bisher äußerst streng ausgelegt. Nicht selten führte dies zu kuriosen Situationen, in denen Spieleherstellern der Verkauf eines Spiels nachträglich untersagt wurde, weil die Entwickler und auch die USK-Prüfer an einer entlegenen Stelle ein Hakenkreuz übersehen hatten.

Viele Spieler monierten zudem, dass die Authentizität der Inhalte unter dem Verbot leiden würde. Und nicht zuletzt seien viele Spiele, die im Original mit Hakenkreuzen aufwarten, ohnehin gegen das Terror-Regime gerichtet.

Das Zusammenwachsen der Mediensysteme macht es erforderlich, dass der Jugendmedienschutz nach vergleichbaren Regeln gewährleistet wird. Es ist eine richtige Entscheidung, dass die USK nun auch solche Inhalte in der Prüfung berücksichtigen kann, bei denen im Einzelfall die Sozialadäquanz abzuwägen ist.

Wolfang Hußmann, Vorsitzender des Beirats der USK
und Vertreter der Deutschen Bischofskonferenz.

Nun hat auch die Oberste Landesjugendbehörde ihre Rechtauffassung zu den Symbolen in Spielen geändert. Wie in der Kunst und in der Wissenschaft soll es auch in Spielen in Zukunft erlaubt sein, entsprechende Symbole zu verwenden, wenn diese der Darstellung von Vorgängen des Zeitgeschehens oder der Geschichte dienen.

Ein regelloser Einsatz des Hakenkreuzes in Spielen ist damit nach wie vor verboten. Vielmehr benötigt es für jedes Spiel, das ein entsprechendes Symbol verwendet, eine Einzelfallprüfung durch die USK.