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Nach 10-nm-Desaster: Intel strukturiert Fabrik-Sparte neu

Donnerstag, 18. Okt. 2018 13:36 - [tj] - Quelle: oregonlive.com

Intels Fabrik-Sparte wird nach dem jahrelangen 10-nm-Desaster neu strukturiert. Bisheriger Chef geht in den Ruhestand.

Eigentlich wollte Intel schon seit Jahren die 10-nm-Fertigung im Serienbetrieb haben, doch immer wieder sorgte die Technik beim ehemaligen Branchenführer für Probleme, so dass die Technik noch immer nicht im Einsatz ist. Konnte Intel die Verzögerungen zunächst noch gut kompensieren, hat sich die 10-nm-Problematik mittlerweile zu einem mittelschweren Desaster für Intel entwickelt. Da für den 10-nm-Prozess geplante Prozessoren weiterhin im 14-nm-Prozess gefertigt werden müssen, zunehmend auch Chipsätze und das Intel-Modem für die aktuellen iPhones im 14-nm-Prozess gefertigt werden, hat Intel nicht mehr genügend Kapazitäten, um alle Chips wie geplant herzustellen.

Die Folge sind eine Knappheit bei Prozessoren, die zu erheblichen Preissteigerungen führt, und Gerüchte, Intel werde Teile der Chipsatzproduktion an den Konkurrenten TSMC auslagern und einige Produkte auf den 22-nm-Prozess zurückstufen. Auch die OEM-Partner sind betroffen, da diese nicht genügend Prozessoren für ihre Rechner bekommen. Nicht zu vergessen, dass Samsung Intel mittlerweile als größten Chipproduzenten der Welt abgelöst hat. Dass die Bedeutung der x86-Architektur angesichts des ARM-Aufstiegs an Bedeutung verliert und AMD Intel bei den CPUs gewaltig unter Druck setzt, kommt noch obendrauf. Natürlich haben auch die Investoren längst Wind bekommen von den Problemen, wodurch die Intel-Aktie herabgestuft wurde.

Milliarden-Investition und Neustrukturierung

Als erste Reaktion auf die seit Monaten anhaltenden Negativnachrichten hat Intel eine milliardenschwere Investition in die bestehenden 14-nm-Fabriken angekündigt, um die Kapazitätsprobleme zumindest symbolich anzugehen. Denn bis die Investitionen wirken, sollte die 10-nm-Produktion wohl endlich laufen – vorausgesetzt die Investition ist kein Vorbote dafür, dass die 10-nm-Technologie auch 2019 nicht fertig wird.

Darüber hinaus hat Intel nun angekündigt, die Fabrik-Sparte neu zu strukturieren. Im Zuge dessen wird auch der bisherige Chef der Sparte seinen Hut nehmen. Offiziell wird die Entscheidung so kommuniziert, dass Sohail Ahmed in den Ruhestand gehen wird. Außerdem wird die bisherige Sparte in drei neue Sparten aufgeteilt. Die neue Entwicklungsabteilung "Technology Development" wird in Zukunft von Intel-CTO Michael Mayberry geführt. Die Fertigungsabteilung "Manufacturing and Operations" übernimmt Ann Kelleher, die bisher an der Seite von Sohail Ahmed gearbeitet hat und die Abteilung für die Zuliefererkette namens "Supply Chain" wird in Zukunft von Randhir Thakur geführt.

Allesamt sind Venkata Renduchintala unterstellt, der als Chief Engineering Officer die technischen Abteilungen von Intel führt und damit einer der einflussreichsten Personen im Intel-Imperium ist.

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