Amazon: Monopolkommission kritisiert Bündelung von Diensten

Wie Achim Wambach, Vorsitzende der Monopolkommission, gegenüber der "Welt am Sonntag" erklärt, sei eine Entbündelung auf Produktebene bei Amazon denkbar, um den Missbrauch der Marktdominanz entgegenzuwirken.

Als Vorbild wird dabei das Verfahren gegen Google aus dem vergangenen Jahr herangezogen. Im Juli 2018 wurde Google eine Wettbewerbsstrafe von 4,34 Milliarden Euro auferlegt, weil das Android-Geschäftsmodell die damalige Marktposition des Unternehmens ausgenutzt hat. Smartphone-Hersteller mussten alle elf Google-Apps installieren, wenn ein Modell zugriff, auf den Play Store erhalten sollte, nur die Installation des Play Stores hatte Google bei Android ausgeschlossen. Nach der neuen Regelung können die Hersteller künftig selbst wählen, welche Dienste von Google auf den Android-Smartphones vorinstalliert werden.

Ein ähnliches verfahren könnten die Kartellbehörden bei Amazon in Betracht ziehen. Anstatt eine Mitgliedschaft für Amazon Prime mit kostenloser Lieferung, Prime Musik und Prime Video, könnten die Dienste aufgespalten werden und die Anwender dann selbst wählen, welche Dienste sie von Amazon in Anspruch nehmen.