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TweakPC Exklusiv: Mageres Weihnachten

Samstag, 29. Nov. 2003 18:36 - [al] - Quelle:

Heimlich beklagen sich Hersteller und Händler über den schlechten Start des diesjährigen Weihnachtsgeschäfts. Doch noch ist das Rennen um den schnellen Euro nicht vorbei. Im Gegenteil - mit unterschiedlichen Maßnahmen versucht man den Kunden doch noch zu ködern.

In Pressemitteilungen ist es oft üblich, dass Hersteller einen offiziellen Erscheinungstermin bekannt geben. In der Regel halten Sie sich an diese Angabe, doch an diesem Weihnachten scheint alles drunter und drüber zu gehen. Eingeplante Termine werden (öfter denn je) kurzfristig nach vorne oder nach hinten verlegt, um das diesjährige Weihnachtsgeschäft doch noch produktiver zu gestalten. Hersteller, die in Europa einen Produktstart vorziehen, tun dies aus einem guten Grund: Nämlich weil sich das in anderen Ländern schon erschienene Produkt dort nicht allzu gut verkauft, kann entsprechend der europäische Markt schon früher beliefert werden. Durch das stärkere Produktangebot erhofft man sich einen besseren Konkurrenzkampf zu Mitbewerbern. Andere Hersteller würden auch gerne diese Methode wählen, doch die Lagerkapazitäten lassen dies nicht zu und auch die Händler versuchen lieber das gegenwärtige Sortiment an den Mann zu bringen, bevor sie ihre Lager mit Neubestellungen aus allen Nähten platzen lassen. Hier verschiebt man kurzerhand die Produktstarts ins Nachweihnachtsgeschäft und hofft auf Spätkunden. Der Kunde darf sich in jedem Fall freuen, besonders der europäische Kunde. Denn durch diese Notlage bieten Händler wie auch Hersteller ihre Produkte zu möglichst niedrigen Preisen an, so dass dieses Weihnachten ein wahres Sparfest werden könnte. Selbst der Euro, der zwar schon eine längere Zeit deutlich über dem Dollar steht, behauptet sich jetzt nun auch besser und spielt seine Stärke zum Wohle des europäischen Kunden aus. Hat man als Europäer noch vor einiger Zeit mit dem schwachen Dollar günstiger einkaufen können, als mit dem starken Euro, schiebt sich dieses Bild - in der jetzigen Zeit – endlich in eine gerade Position, so dass man nun von der starken Währung auch wirklich profitieren kann (als Kunde). Wer dennoch lieber auf das Nachweihnachtsgeschäft hofft, sollte hier vorsichtig sein. In der Regel sind dann zwar noch günstigere Preise zu erwarten, doch noch günstiger geht es in vielen Fällen schon gar nicht mehr. Wer es dagegen auf die neu erscheinenden Produkte abgesehen hat, speziell die ab Januar erscheinenden, sollte sich im Klaren sein, dass die Hersteller es an Weihnachten auf den Privatanwender abgesehen haben und nach Weihnachten wieder der Geschäftskunde zum Zuge kommt. Entsprechend erwarten uns verstärkt Produkte, die nicht auf Spiel und Spaß abzielen, sondern eher für die Arbeit gedacht sind. Besonders gut sieht man dies bei Firmen wie IBM, welche sogar ihre günstige Notebook-Serie-R von sparsamen Privatanwendern auf geldstarke Businesskunden umstellen. Die Notebooks, die oft mit brauchbaren Grafikchips ausgestattet sind und sich meist auch für Spieler eignen, werden ab Ende Dezember umgestellt. Die Preisspanne steigt von gegenwärtigen "1100,- Euro bis 2000,- Euro" auf "4500,- Euro bis 5000,- Euro". Die neue R-Serie wird dabei verstärkt auf den ATI Mobility FireGL T2 Grafikchip setzen, der auch sage und schreibe 128MB Speicher mit sich bringt. Die Preise und die Ausstattung tendieren somit eher zu Geschäftskunden, die so einen Wunderkasten für spezielle Anwendungen einsetzen wollen und sich dies auch leisten können. Und IBM ist nicht der einzige Hersteller, der jetzt schon den Privatanwender aus den Augen verliert.
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