TweakPC



RAM: Warum Marken-Speicher?

Tweaking

irundor_s.jpg (663 Byte)

Warum wir Markenware bei Speicher empfehlen

Vorwort

Mittlerweile ist bekannt, dass man beim Rechnerbau nicht nur auf CPU und Grafikkarte gesteigerten Wert legen sollte, auch bei anscheinend unwichtigen Komponenten sind Qualitätsunterschiede nicht selten der Grund für ein instabiles System. Das beste Beispiel dafür dürfte seit einem Jahr das Netzteil sein. Bevor der Athlon erschien und auch die Grafikkarten bescheiden waren, was den Stromhunger angeht, hat sich niemand groß Gedanken darum gemacht, wer da dem Rechner den Strom liefert. Erst als Probleme bekannt wurden und überall Netzteile mit mindestens 300 Watt empfohlen wurden, stieg die Erwartung an die Qualität der Netzteile.

Nun gibt es aber noch eine Komponente, um die man sich Gedanken machen sollte: Das RAM. Auch hierbei sind große Qualitätsunterschiede zu verzeichnen. Wir möchten mit diesem Artikel etwas Licht ins Dunkel bringen und Ihnen unsere Erfahrungen präsentieren.

Was so alles passieren kann...

Können Sie sich vorstellen, das Erfolg und Misserfolg bei einem Übertaktungsversuch von dem verwendeten Speicher abhängt? Ja? Gut, das ist nämlich auch so. Mit steigender CPU-Geschwindigkeit "wächst" auch die Anforderung an den Hauptspeicher. Läuft die CPU schneller, fordert sie auch schneller beziehungsweise öfter Daten vom Hauptspeicher an. Ist der Speicher von schlechter Qualität oder sind die Timings zu schnell eingestellt, kann das böse ins Auge gehen - der Rechner stürzt unter Umständen komplett ab! Sicherlich lassen sich die Timings heruntersetzen, aber damit geht auch ein Stück Performance zum Teufel.

Wir haben zwei PC-133-Module mit dem Aufdruck "UNIC", auf die wir später noch zu sprechen kommen. Selbst bei 100MHz war es mit diesen Modulen nicht möglich einen Celeron II 600 angemessen zu übertakten, das System war bei gleichzeitigem Einstatz von 2 Modulen absolut instabil und stürzte regelmäßig ab. Ändern der Core Spannung, der IO-Spannung etc. half leider nichts, das System blieb instabil. Bei Verwendung eines Moduls lief das Modul zwar, aber mehr schlecht als recht, selbst bei einem nicht übertakteten PII 667EB bei 133MHz FSB waren häufig Systemhänger zu bemerken.

Als nächstes haben wir den Speicher (dieses No-Name-Modul mit dem Aufdruck UNIC) gegen Markenmodule von Infineon ausgetauscht und siehe da: Das System lief superstabil, auch mit zwei Modulen. Die Probleme beim Übertakten wurden ausschließlich durch die Verwendung von 2 schlechten Speichermodulen verursacht.

Was zeichnet Markenspeicher aus?

Fangen wir damit an, das Intel Spezifikationen aufgestellt hat, die Speicherbausteine erfüllen müssen, wenn Sie PC100- oder PC133-konform sein sollen. Hersteller von Marken-RAM halten sich natürlich daran und gehen anscheinend noch ein paar Schritte weiter:

Die Hersteller legen für den eigenen Speicher eigene Spezifikationen fest, die dem Speicher noch mehr abverlangen als die Intel Spezifikationen. Der Hintergrund liegt auf der Hand: Wo der eigene Name drauf soll, dass soll auch unter allen Umständen funktionieren! Dazu sind natürlich Tests nötig.

In diesen Tests entschiedet sich, ob der Speicher den eigenen Ansprüchen genügt oder ob er in dieser Disziplin versagt. Das Ergebnis entschiedet über die weitere Verwendung des Speichers. Erfüllt er die eigenen Spezifikationen des Herstellers, so ist der Weg klar: Es wird das Herstellerlogo (oder der Name) aufgedruckt (oder geklebt) und als eigenes Modul verkauft.

Anders sieht es aus, wenn der Test negativ ausfällt. Dann wird der Speicher nämlich an diejenigen verkauft, die keinen eigenen Speicher herstellen. Der Preis dürfte sich danach richten, wie weit der Speicher die geforderten Spezifikationen nicht erfüllt hat (unsere Theorie). Der Käufer nimmt dann den Speicher und verkauft ihn als sein eigenes Modul, was die doch zahlreichen Namen auf Speichermodulen erklärt.

Der Gedanke lässt sich noch weiter spinnen:

Da es auf dem Markt auch Module gibt, auf denen nichts abgedruckt ist - die also gar keinen Namen tragen - könnte man annehmen, dass der Verkäufer (wir meinen jetzt nicht den Computerhändler um die Ecke) dieses Moduls nicht unbedingt von der Qualität der Ware überzeugt ist oder sogar weiß, dass dieses Modul nicht mal die Intel Spezifikationen erfüllt.

Das es solche Module gibt, zeigt unser UNIC-Modul, welches laut Aufkleber ein PC133-RAM sein soll, aber bei 133 MHz deutlich schwächelt - wohlgemerkt bei langsamen Timings!

Des Weiteren haben wir die Erfahrung gemacht, dass die Markenmodule auch mit den schnellsten Einstellungen problemlos zurechtkommen - und das wirkt sich sehr stark auf die Performance aus.

Das sollten Sie bedenken

Wir raten also eindeutig zu Markenware. Denn bedenken Sie folgendes:

Wenn Sie ein No-Name-Modul kaufen, bekommen Sie den Speicher, den ein Markenhersteller für zu schlecht befunden hat. Mit Glück ist der Speicher immer noch von relativ hoher Qualität, nämlich dann, wenn er die Spezifikationen des Herstellers nur knapp "verpasst" hat. Ebenso gut möglich ist aber auch, dass das Modul diese Spezifikationen ganz deutlich nicht erreicht hat, also richtig schlecht ist (wie unser UNIC-Modul).

So hart das klingt, bei No-Name-RAM bekommen Sie die Ware, die der Hersteller des Marken-RAMs wegwerfen würde (wenn er sie nicht verkaufen könnte).

Wir wollen uns nun einmal einige verschiedene Marken und NoName Module anschauen und zeigen, was diese so leisten oder auch nicht leisten.

  Nächste Seite: Artenvielfalt

ueber TweakPC: Impressum, Datenschutz Copyright 1999-2024 TweakPC, Alle Rechte vorbehalten, all rights reserved. Mit * gekennzeichnete Links sind Affiliates.