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CeBIT 2004 Rückblick und Resümee

/Berichte

Letzte Woche ging die CeBIT zu Ende und das laut Veranstalter besser als erwartet. 510.000 Besucher wollten sich auf der Messe über die neusten Produkte auf dem IT-Sektor informieren. Erstmals seit drei Jahren stieg damit die Zahl der Besucher pro Messetag gegenüber dem Vorjahr wieder an. Dabei war die Besucher- und Ausstellerzahl aus dem asiatischen Raum dieses Jahr angeblich besonders hoch.

Die Messe war unserer Meinung nach dieses Jahr eher unspektakulär und hat sich vor allem an den Wochentagen wirklich als Fachbesuchermesse präsentiert. Konnte man sonst in den Hallen kaum telefonieren und musste zeitweise schon schreien, um sich zu verständigen, so schien es dieses Jahr schon fast langweilig leise zu sein.

Die Fachbesucher, die Ihrem "Business" nachgehen wollten, wird es gefreut haben und so war von dem einen oder anderen auch schon zu hören, das die Messe sehr gut gelaufen sei.

Für den begeisterten Computerfreak sah die Sache allerdings etwas anders aus. Es gab zwar einige Neuerungen zu sehen, allerdings noch in einem recht frühen Stadium, so dass man sich zumeist darauf beschränken musste Platinen hinter Glasscheiben zu bestaunen - oder auch mal im netten Designer Plexiglas Gehäuse.

Wir möchten hier für alle, die die Messe nicht besuchen konnten oder wollten, die wichtigsten Neuerungen kurz vorstellen und zum Teil auch kritisch begutachten.

Mainboards Intel
Alderwood und Grantsdale

In Sachen Intel-Mainboards gab es auf der CeBIT eigentlich eines, das überall präsent war. Die neuen Intel Chipsätze Grantsdale (i915G/P) und Alderwood (925X), wobei die Bezeichnungen bisher noch inoffiziell sind aber schon fleißig von allen Herstellern auch in den Namen der Mainboards verwendet werden. Es ist schon fraglich, warum Intel bis zur CeBIT keine offiziellen Bezeichnungen eingeführt hat, wo doch klar war, dass die Mainboardhersteller dieses Jahr nichts anderes für die Intel-Fraktion unter den Hardware-Interessierten zu präsentieren haben.

Die neuen Chipsätze sollen voraussichtlich in Q2 2004 erscheinen und die bisherigen Chipsätze Canterwood (i875) und Springdale (i865) ablösen. Wie schon beim i865 und i875 liegt der hauptsächliche Unterschied zwischen den beiden neuen Modellen auch in einem optimierten Speicherzugriff, der bereits bekannten Performance Acceleration Technologie (PAT).

Fast alle Hersteller präsentierten bereits Prototypen der neuen Sockel 775 Mainboards mit Alderwood oder Grantsdale Chipsatz, wobei die eine oder andere Live Demo der Boards auch schon zu sehen war. Die eigentliche CPU für den Sockel 775 lässt allerdings noch auf sich warten und soll nun sogar erst im Juli vorgestellt werden, so dass man hier wirklich von einer frühen Präsentation der Boards reden kann. Für Intel ein eher ungewöhnliches Vorgehen.

Die wesentlichen neuen Errungenschaften der Chipsätze stehen ganz unter dem Vorzeichen "Bandbreitenerhöhung". Die wichtigste Neuerung dabei ist PCI-Express, der neue Standard für Grafik und andere Erweiterungskarten. Dabei stehen x1 oder x4 PCI-Express Slots für die Erweiterungskarten und der x16 Slot für Grafikkarten zur Verfügung.

Ein PCI x1 Slot - also die kleinste Version - ist mit 250 MByte/s schon doppelt so schnell wir ein PCI Bus und funktioniert zudem auch noch bidirektional. Besonders interessant ist PCI-Express also für "datentransferhungrige" Karten, wie Gigabit LAN Adapter, digitale TV-Karten (DVB) oder auch RAID-Adapter. Wer bisher solche Karten parallel betrieben hat, der ist ziemlich schnell an die Grenzen des PCI Bus gestoßen und nicht oft daran frustriert, dass sich die Karten auch noch gegenseitig gestört haben. Das alles soll mit PCI-Express der Geschichte angehören.

Der für Grafikkarten eingerichtete x16 PCI-Express Slot erreicht eine Transferrate von 4 GByte/s und das ebenfalls bidirektional, also in beide Richtungen. Der gute alte Standard AGP 8x Slot ist mit seinen 2 GByte dagegen fast eine Schnecke.

Das hört sich alle super an, in der Theorie! Es sei aber auch gleich gesagt, das außer einiger PCI-Express Grafikkarten auf der CeBIT zu diesem Thema sonst nichts zu sehen war. Und gerade hier ist der Nutzen derzeit recht fragwürdig, denn bereits AGP 8x brachte bei den aktuellen Grafikkarten gegenüber AGP 4x  kaum Steigerungen. Kurz gesagt, der wirklich sinnvolle Nutzen von PCI-Express wird noch etwas auf sich warten lassen.

Aber es gab ja noch etwas anderes! Durch Alderwood und Grantsdale wird erstmals DDR2 Speicher bei 400 und 533 MHz auf Mainboards unterstützt, womit auch auf der Speicherseite ebenfalls die Bandbreite erhöht werden soll. So wie es aussieht, wird der Grantsdale neben DDR2 Speicher auch noch den normalen DDR-Speicher unterstützen, wie er derzeit bei den i865 und i875 Board Verwendung findet. Alderwood wird anscheinend ausschließlich in DDR2 Speicher Konfigurationen auftauchen und zudem ECC unterstützen. Immerhin gab es bei den meisten Speicherherstellern auch DDR2 Module zu sehen und es wurde schon direkt auf den ja eigentlich viel besseren und tolleren kommenden DDR3 Standard hingewiesen.

 

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