Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 31.10.2006, 21:05   #11 (permalink)
kerri
Die Kerrimaus
 
Benutzerbild von kerri
 

Registriert seit: 17.11.2003
Beiträge: 2.987

kerri kann auf vieles stolz seinkerri kann auf vieles stolz seinkerri kann auf vieles stolz seinkerri kann auf vieles stolz seinkerri kann auf vieles stolz seinkerri kann auf vieles stolz seinkerri kann auf vieles stolz seinkerri kann auf vieles stolz seinkerri kann auf vieles stolz sein

Standard AW: Reihenfolge beim Anschließen einer Wasserkühlung

Zitat:
Zitat von FlorianD
[...]
Ader ich bezeichne 2°C doch als viel, wenn es um sowas wie eine CPU ober GPU geht. Denn aus meinem Beruf (Elektroniker) weiß ich, daß manchmal halt jedes Grad zählt, wenn es um Einsatzbereitschaft und Lebensdauer von IC´s geht.
Uiuiuiuiui, feinfeinfein, Autoritaetsbeweis! Da kann ich mithalten!

Als Experimentalphysikerin kann ich Dir sagen, dasses so weit weg von der kritischen Temperatur (mit WaKue hat meine CPU beispielseweise 35 Grad, mit LuKue sind um die 50-60 zu erwarten, bei 70 Grad schaltet sie ab) eine Schwankung um 2 Grad gar keinen Effekt hat. Da sind herstellungsbedingten Unterschiede zwischen 2 Prozessoren des gleichen Modells sicher ausschlaggebender, was die Lebensdauer anbelangt.
Ausserdem kann ich dir als Physikerin sagen, dass die Abschaetzung oben, wo die 2 Grad rauskommen, sehr konservativ mit bewusst schlechten Werten bestimmt war, sozusagen als rechnerischer worst-case. In nem realen System werden die Temperaturunterschiede also geringer ausfallen, als die oben angegebenen 2 Grad.


Zitat:
Zitat von Knuffi_DD
[...]Je nach dem, wie groß der AGB ist und wieviel Kühlmittel im Gesamtkreislauf ist, relativiert sich die Reihenfolge mehr oder weniger.
Nope.

Eine Wasserkuehlung laesst sich im einfachsten Falle durch 3 Messwerte beschreiben. Zum einen ist das die mittlere Wassertemperatur, dann die Temperaturunterschiede zwischen kaeltestem Punkt im Kreislauf und waermstem Punkt im Kreislauf (worueber ich die ganze Zeit geredet hab) und die Zeit, die das System braucht, um sich einzuschwingen (also die Zeit, die zwischen einschalten und dem Zeitpunkt vergeht, zu dem die mittlere Wassertemperatur nicht mehr ansteigt.

Die mittlere Wassertemperatur haengt ab von der Radigroesse und der Waermeabgabe der Bauteile.
Die Temperaturschwankung haengt ab von der Fliessgeschwindigkeit des Wassers und der Waermeabgabe der Bauteile.
Die Einschwingzeit haengt ab von der Wassermenge (und damit der AGB-Groesse).

Die AGBGroesse bzw. die Wassermenge hat also keinen Einfluss auf die Temperaturunterschiede im System (wenn das System eingeschwungen ist) und damit spielt die AGBGroesse auch keine Rolle bei der Wahl der Reihenfolge. Das Wasser im AGB erwaermt sich naemlich auch nach und nach, so dass es nach genuegend langer Wartezeit (eben nach der Einschwingzeit) die gleiche Temperatur hat, wie das zufliessende Wasser. (Implizierte Annahme ist hierbei, dass die Oberflaeche des AGB wesentlich weniger Waerme abgibt, als der Radiator, was aber erst bei wirklich grossen AGBs im Zig-Liter-Bereich nicht mehr erfuellt sein duerfte)

Einziges Szenario, wo ein groesserer AGB sinnvoll waere ist, wenn der Rechner immer nur fuer wenige Minuten angeschaltet wird, oder wenn der Rechner dauerhaft idle ist, und nur gelegentlich fuer wenige Minuten unter Vollast laeuft. Hier macht sich die Pufferwirkung des groesseren AGB bemerkbar. Laeuft das System dagegen laengere Zeit auf Vollast, ist auch die Pufferwirkung dahin. Die mittlere Temperatur nach der Einschwingzeit ist dann bei einem System mit kleinem AGB gleich der mit einem grossen AGB gleich. (wieder unter der Annahme, dass der AGB nicht wesentlich am Waermeaustausch mit der Umgebung teilnimmt.)

Und die Radigroesse hat lustigerweise auch keinen Einfluss darauf, wie stark sich die Temperaturen in einem (eingeschwungenen) System unterscheiden. Denn in einem eingeschwungenen System kuehlt der Radiator das Wasser um exakt genau so viele Grad ab, wie sich das Wasser an den Bauteilen erwaermt (das ist ja gerade die Bedingung fuer ein eingeschwungenes System)


Zitat:
Zitat von Knuffi_DD
[...]
Vielleicht kannst du mit deinem deutlich ausgeprägteren Wissen über Wakü's ein paar Tipps oder eine Anleitung zum Wechseln der Kühlflüssigkeit zum besten geben. Würde mir sehr helfen. [...]
hrm... *gruebel* In den etwa drei Jahren, in denen ich die Wakue hab, hab ich 3 mal Wasser gewechselt. Macht nen Schnitt von einmal pro Jahr.

Bisher hab ich bei jedem Wassertausch die Schlaeuche getauscht. Die werden mit der Zeit steif oder sproede, die kriegt man meist eh nicht wieder so verlegt, wie sie mal waren. Und allzu teuer ist neuer Schlauch auch nicht. Und man kann beim Auseinanderbauen rabiat mit dem Schlauch umgehen.

Bisher hab ich bei jedem Wassertausch auch gleich die WLP erneuert. Den Kuehlkoerper hab ich sowieso abgebaut, um ihn am Wasserhahn von beiden Seiten mal mit ordentlich Druck durchzuspuelen. (Die Gefaehrlichkeit von Kalkwasser wird IMHO wesentlich ueberbewertet)

Das Ablassen des Wassers ist wohl das schwierigste: Ich hab zunaechst eine grosse Schuessel unter die tiefste Stelle der Wakue gestellt, dann an der tiefsten Stelle eine Verbindung getrennt. Dann sollte das Wasser maximal langsam und gluckernd raustropfen. Dann an der hoechsten Stelle eine Verbindung loesen (oder den AGB aufschrauben, wenn der an der hoechsten Position ist. Dann sollte unten das Wasser rausgeschossen kommen (nix anruechiges denken, bitte ).

In den Kuehlkoerpern bleiben meist so fiese Wasserlachen drin, die dann rausgeschossen kommen, wenn Du den Schlauch abgebaut hast, und die Dir dann die ganze Hardware vollsiffen. Als guenstiger hab ich empfunden, die Bauteile mit Schlauch (zur Not den Schlauch zwischen zwei Bauteilen zerschneiden) auszubauen und dann erst, weit ab von der Hardware, den Schlauch abzufummeln. Durch den farblosen Schlauch siehst Du dann, wenn die fiese Pfuetze anfaengt zu laufen und kannst eventuell groesseres Unheil abwenden. Noch besser ists, wenn Du vorm Abbau des Kuehlkoerpers die Schlauchenden irgendwie zupfriemelst, indem du, falls vorhanden nen Stopfen draufmachst, oder einfach n zusammengedrehtes Tempo-Taschentuch reinstopfst.

Nach dem zusammenbauen und neu befuellen lass ich sie dann einige Stunden laufen lassen und schau dabei immer mal wieder jede einzelne Verbindung an, ob sie auch wirklich dicht ist. Durch Ein- und Ausschaltvorgaenge veraendern sich die Druckverhaeltnisse in der Wakue. Daher schalt ich sie innerhalb der Stunden immer mal wieder fuer ein paar Sekunden aus, um zu schauen, ob die Verbindungen die Druckveraenderungen mitmachen. Und anschliessend lass ich fuer eine Nacht den Rechner offen stehen und stell nen Ventilator davor, der eventuell ausgelaufenes Wasser trockenpustet. Erst danach heissts, daumendruecken und vorsichtig mal den Rechner anschalten.

Kann sein, dass ich dabei etwas viel Aufwand betreibe, aber wenn ich schonmal daran rumfummele, dann gleich richtig.

Gruesse, kerri
kerri ist offline   Mit Zitat antworten