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Alt 21.11.2006, 11:15   #24 (permalink)
Andreas
TweakPC Redakteur
 

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Andreas sorgt für eine eindrucksvolle AtmosphäreAndreas sorgt für eine eindrucksvolle Atmosphäre

Standard AW: Amoklauf in Emsdetten: Diskussion um Killerspiele

Zitat:
Zitat von djs

Verantwortung und Respekt erlernt man nicht durch Angst ( wenn dem so wäre, gäbe es in der Welt Frieden), sondern durch Liebe, Verstand, Vertrauen und einem reinen Geist.

Durch Angst wäre ich auch zum Amokläufer geworden, immer auf der Flucht vor Depressionen, nie Ruhe, was denken , warum schauen mich die Anderen an? Keine Zeit, mal ist mir kalt, mal warm, soviele Gedanken. Keine Ruhe, soviele Fragen, keine Antworten, hört mich jemand? Fantasieen der Gewalt, ach schönes Ventil, dann Reue und Verzweiflung, alles wieder von Vorne, eben wieder Mut, jetzt keinen mehr.
Habe Angst, welcher Ausweg, keiner hört mir zu, was mir bleibt ist nur der Hass und die Angst. Soll das bitteschön Verantwortung sein?

Bitte erzählt mir nicht, das Angst hilft, den ihr hattet niemals richtig Angst und Angst ist eine Schwäche der Verantwortungslosigkeit einer Selbst.
In der Angst werdet ihr keinen Frieden finden, sie zerfrisst euch und verlangt nach mehr.

gruss
Dann hast du mich falsch verstanden, aber es war auch 3 Uhr morgens, als ich das geschrieben habe. Ich meine nicht, daß man gleich seine Kinder prügeln muß, um Autorität zu haben. Das ist Wahrlich der noch falschere Weg. Es ist aber genauso falsch, wenn das Kind etwas in der Schule anstellt, daß die Eltern noch hingehen und die Lehrer blöd anmachen, weil die das Kind zum nachsitzen verdonnert haben.

Damit befürworten sie das flasche Verhalten ihres Kindes, so daß es sich darin noch gestärkt fühlt. Eine gewisse Art der Bestrafung muß es geben, damit die Kinder leirnen zu unterscheiden was richtig und was flasch ist.

Aber das mit der Angst kann man auch übertreiben. Ich meinte auch nicht die Angst, bei der man sich um sein Leben fürchten muß. Ich meinte die unbewußte angst vor den konsequenzen seines falschen Handelns, die man dann als Respekt kennt.

Erzähl mir bitte nicht, du würdest die hisigen Gesetze nicht respektieren und im Unterbewustsein Angst vor den Folgen haben. Wenn die Leute keine Angst vor den Folgen hätten und nur durch ihre Vernunft vom flaschen Handeln abgehalten würden, bräuchten wir auch all die Gesetze nicht. Sie wären überflüssig. (Dann gäbe es tatsächlich Frieden auf der Welt - ganz ohne Gesetze gesteuert nur durch die Vernunft) Unbewußt ist es eben die Angst, die wir dann bewußt als Verantwortung wahrnehmen.


Zum sozialen Umfeld. Auch ich bin eine Zeitlang in einem Umfeld aufgewachsen, in dem die Kriminalität sehr hoch war. Wo die Eltern den Sohn noch angefeuert haben ein kleines Mädchen krankenhausreif zu schlagen. Bin aber nicht zum Amokläufer geworden, weil meine Eltern schon davor dafür gesorgt haben, daß meine Persönlichkeit derart gestärkt war zwischen Gut und Böse zu unterscheiden. Die hätten dann aber auch nicht befürwortet, daß ich jemand zusammenschlage, noch hätten sie mich dabei angefeuert weiter auf den schwächeren einzuschlagen.

Sie hätten sich eine Strafe für mein falsches Verhalten ausgedacht, was aber nie nötig war, weil sowas nicht gemacht habe. Aber warum habe ich es nicht gemacht? Weil ich schon in meinem kindlichem Denken wußte, daß dies nicht richtig ist und ich für mein Verhalten einstehen müsste.


Es ist eben so, daß man keine Verantwortung erlernt, wenn man keine Angst vor den Folgen seines Handelns hat - wie immer die dann auch aussehen mögen. Diese setzt sich dann im Unterbewußtsein ab und wir deuten sie dann als Verantwortung und Respekt.


Man kann Kinder antiautoritär erziehen, doch viele deuten dies ganz falsch, indem sie die Kinder nie zur Verantwortung ziehen und ihr falsches Verhalten durch derartige Befürwortung stärken.

Es gilt dabei das richtige Maß zu finden. Keine Angst vor den Folgen bedeutet eben keine Verantwortung und kein Respekt. Zu viel Angst ist dann wiederum krankhaft und führt zu Persönlichkeitsstörungen, die auch schlimme Folgen haben können.


Und was Vernunft, Verantwortung und Respekt angeht. Mir wird keiner erzählen, das jemand der sich nicht unter Alkoholeinfluß hinters Steuer setzt dies aus Vernunft, Verantwortung und Respekt macht. Spätestens wenn man unter Alkoholeinfluß steht, ist es nicht mehr so dolle mit der Vernunft und Verantwortung. Es ist nur die Angst erwischt zu werden und die anderen Argumente sind nur eine vorgeschobene Ausrede.

Wenn man dann wieder nüchtern ist, dann sagt man sich halt es ist vernünftiger nicht besoffen Auto zu fahren und man hat ja eine Verantwortung den anderen gegenüber. Ja es ist vernünftiger nicht besoffen zu fahren und zu riskieren, daß man dabei erwischt wird und die Folgen zu tragen hat. Vernunft und Verantwortung werden eben von der Angst gesteuert.
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