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Alt 03.10.2018, 17:42   #1 (permalink)
Oromis
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Standard Fractal Design Meshify C – Kühlung und Einbau leicht gemacht

Fractal Design Meshify C – Kühlung und Einbau leicht gemacht

- Einleitung
- Äußerlichkeiten
- Innenleben
- Einbau
- Fazit
- Nachwort


Einleitung
Fast ein Jahr nach dem letzte Gehäuse von Fractal Design, dem Focus G, hat wieder einmal ein Gehäuse der Schweden den Weg zu mir gefunden. Heute befindet sich Fractal Design Meshify C im Test, das ursprünglich im August 2017 als Version mit getönter Glasscheibe vorgestellt wurde. Im Frühjahr 2018 folgten vier weitere Versionen: Eine mit normalem Glasfenster, eine in weiß und mit Glasfenster, eine komplett ohne Fenster sowie eine Mini-Variante.

Im Test befindet sich die ursprüngliche Variante mit getöntem Seitenteil, die momentan für etwas über 80 Euro lieferbar ist. Wer auf ein Sichtfenster verzichten kann, der muss mit 70 Euro noch etwas weniger bezahlen.
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Wie der Name es bereits vermuten lässt, ist das besondere an dem Gehäuse die Front aus Meshgitter. Diese ist nicht planar, sondern besteht aus einzelnen, planaren Dreiecken. Das Ganze hat optische Hintergründe: „Polygon-Design“ wäre wohl eine passende Beschreibung.

Im Inneren setzt das Gehäuse den modernen Aufbau um: Zwei Kammern mit verstecktem Netzteil. Mainboards und Netzteile können jeweils im ATX-Format verbaut werden, für CPU-Kühler stehen laut Hersteller 172 Millimeter zur Verfügung. Die Grafikkartenlänge ist 340 Millimeter beschränkt, jedoch abzüglich der Tiefe des Frontlüfters. Bei einem Standardmodell verbleiben also noch 315 Millimeter.

An Laufwerken kann man wahlweise drei 2,5-Zöller und zwei 3,5-Zöller unterbringen; oder aber gleich alle Plätze mit dem kleineren Formfaktor bestücken. Einen großen 5,25“-Schacht für optische Laufwerke gibt es, wie heutzutage meistens, nicht.

Spezifikationen
  • Abmessungen (BxHxT): 217 x 453 x 409 mm
  • PCI-Steckplätze: 7
  • Laufwerke 5,25“: 0
  • Laufwerke 3,5“: 2 (Auch für 2,5“ geeignet)
  • Laufwerke 2,5“: 3
  • Netzteil: ATX
  • Mainboard: bis ATX
  • CPU-Kühler: bis 172 mm
  • Grafikkarte: bis 340 mm (Maximallänge abzüglich Tiefe der Frontlüfter, 344 Millimeter gemessen)
  • Gewicht: 6,60kg
  • Lüfter gesamt: 7
  • Lüfter vorne: 3 x 120 mm oder 2 x 140 mm (1x 120 mm enthalten)
  • Lüfter oben: 2 x 120 mm oder 2 x 140 mm
  • Lüfter hinten: 1 x 120 mm (1x 120 mm enthalten)
  • Lüfter unten: 1 x 120 mm
Lieferumfang
Das Gehäuse wird in einem schlichten Karton geliefert. Im Inneren des Kartons befindet sich, in eine Kunststofftüte verpackt und von Schaumstoffteilen gedämpft, das Gehäuse.

Das Zubehör befindet sich im Inneren des Gehäuses, im unteren Festplattenschacht. Abseits der üblichen Schrauben, die jeweils in Zip-Beuteln verpackt sind, liegen acht goldene Abstandshalter, ein entsprechender Aufsatz für Kreuzschlitz-Schraubenzieher und sechs schwarze Kabelbinder mit einer Länge von jeweils 15 Zentimetern bei. Als kleines Extra wird noch ein quadratisches, schwarzes Poliertuch mit einer Kantenlänge von 15 Zentimetern mitgeliefert. Auf diesem ist das Herstellerlogo in dunkelgrau aufgedruckt.

Die mitgelieferten Schrauben reichen für eine Vollbestückung des Gehäuses aus, Ersatzschrauben gibt es keine:
  • 2,5“-Schrauben: 20 (je 4 benötigt)
  • 3,5“-Schrauben: 8 (je 4 benötigt)
  • Netzteil-Schrauben: 4 (4 benötigt)
  • Mainboard-Abstandshalter: 8 (8 für ATX, 7 für μATX, 3 für ITX benötigt)
  • Kabelbinder, schwarz, 15 cm: 5
  • Abstandshalter-Steckaufsatz
  • Poliertuch, 15x15 cm, schwarz

Äußerlichkeiten
Wie bereits erwähnt wird die Vorderseite des Meshify C größtenteils durch ein Metallgitter eingenommen. Das dürfte die Frontlüfter entlasten, denn sie müssen so weniger Luftdruck aufbauen als bei den glatten (Glas-)Fronten, die heutzutage oft zu sehen sind. Mit der besonderen Gestaltung des Meshify C arbeitet der Hersteller dabei an dem wohl größten Kritikpunkt von Mesh-Frontteilen: Der Optik.
Die ist, wie üblich, Geschmackssache; doch dürfte das Polygon-Design des Meshify C, dessen Ausprägung sich je nach Lichteinfall ändert, viele Freunde finden.
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Der Korpus des Gehäuses besteht vollkommen aus Stahl (0,7 Millimeter) mit schwarzer Pulverbeschichtung. Das Gitter in der Front ist ebenso aus Metall; der Rest der Vorderseite – wie üblich – aus Kunststoff. Das Meshify C setzt auf eine einzelne Glasscheibe, die je nach Version getönt oder klar ist. Die Rückwand mitsamt dem Kabelmanagement bleibt hinter einem Seitenteil aus Metall verborgen.

Das IO-Panel befindet sich an der Oberseite des Gehäuses. Es besteht aus zwei schwarzen USB-3.0-Anschlüssen, zwei Klinken-Buchsen und einem Power- sowie einem kleineren Reset-Taster. Die Einfassung der USB-Buchsen ist dabei auf die etwas schönere Art gelöst: Sie haben eine durchgängige, gleichmäßige Metallumfassung. Darüber hinaus ist an der Oberseite der Staubfilter für die Lüfter im Deckel untergebracht. Er wird durch Magnetstreifen gehalten und kann dementsprechend leicht entfernt werden.
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An der Rückseite des Meshify C kann man den üblichen Aufbau erkennen: Das Netzteil ist unten, darüber sind das Mainboard mit den direkt verbauten Grafikkarten und ein Platz für einen 120mm-Hecklüfter. Dieser kann zudem um 28 Millimeter vertikal verschoben werden. Das gibt etwas Spielraum, um einen Tower-Kühler besser zu belüften. Auch sieht man an der Rückseite, dass Fractal Design, wie wenig verwunderlich, für alle Varianten des Meshify C denselben Grundaufbau verwendet: Die rückwärtigen Bohrungen für das rechte Seitenteil sind auch bei der Variante mit Glasfenster zu sehen.
Auf Schlauchdurchlässe für Wasserkühlung verzichtet der Hersteller, interessierte Nutzer können also nur eine interne Wasserkühlung einsetzen. Der durch diesen Verzicht gewonnene Platz wird genutzt: Fast alle freien Stellen in der Rückseite sind als Luftauslass gedacht.
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An der Unterseite sind vier Standfüße untergebracht, die etwas auffällig gestaltet sind: Statt wie meistens mattschwarz, sind die runden Gummifüße des Meshify C mit Kunststoff in Chrom-Optik eingefasst.
Zudem befindet sich unten auch der Staubfilter, der über die gesamte Länge des Gehäuses reicht. Er deckt damit alle Lufteinlässe an der Unterseite ab, also jene für das Netzteil und den optionalen Platz für einen Bodenlüfter; sofern man den Netzteilkäfig entfernt. Der Staubfilter hat einen Griff, der bündig mit der Front abschließt. Durch ihn kann man den Filter von vorne her entnehmen, reinigen und wieder einsetzen. Das ist deutlich komfortabler als das Gehäuse dafür kippen oder umdrehen zu müssen; wobei das Einsetzen zu Beginn etwas Übung erfordert: Der Filter muss nicht ganz zum Gehäuse hin eingesetzt werden, sondern mit etwas Abstand. Hat man das realisiert geht das Herausnehmen und das Einsetzen leicht von der Hand.
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Wie bereits erwähnt ist eines der beiden Seitenteilen des Gehäuses aus Metall, während das Andere aus Glas ist. Beide sind auf die jeweils übliche Art befestigt: Das Fenster wird durch vier Rändelschrauben, eine in jeder Ecke, gehalten; das metallene Seitenteil hingegen durch zwei Rändelschrauben von hinten. Das blickdichte Seitenteil greift dabei nicht oben und unten, mit kleinen Haken, im Gehäuse ein, sondern wird an der Vorderseite durch einen großen Vorsprung fixiert, der gegen den Korpus drückt, und oben und unten durch durchgängige Schienen gehalten. Das ermöglicht das bedenkenlose Verlegen von Kabeln in den Zwischenräumen zwischen Mainboardtray und Korpus; Seitenteile die sich oben und unten verhaken neigen hier teilweise zu Problemen.

Die Schrauben bestehen jeweils vollständig aus Metall, sind also die etwas hochwertigere Variante. Zu erwähnen ist, dass die Rändelschrauben für das Seitenteil ausschließlich von Hand festgedreht werden können, da keine Vertiefung für einen Schraubenzieher vorhanden ist – wohl aus Designgründen. Aufgrund des großen Radius‘ der Schrauben ist das rein- und rausdrehen von Hand kein Problem. Die an den schrauben befindlichen Gummiringe, um die Glasscheibe zu schonen, sind ganzflächig fest aufgeklebt. Das ist gut, denn gerade diese neigen dazu abhanden zu kommen.

Die Verarbeitung Außenhaut ist gut: Die einzelnen Bauteile sind sauber verarbeitet, der Lack ist durchgehend deckend aufgetragen und die Gesamtkonstruktion ist stabil. Bei genauerem Hinsehen erkennt man, dass der Reset-Button am IO-Panel nicht ganz mittig sitzt; im Gegenzug erhält man die sehr schön eingefassten USB-Buchsen.

Innenleben
Sind beide Seitenteile abgenommen, was leicht von der Hand geht, so kommt der Innenraum des Meshify C um Vorschein. Die Schrauben das Glasfenster werden dabei vollständig entfernt, die Schrauben des metallenen Seitenteils verbleiben in den entsprechenden Bohrungen. Das soll verhindern, dass man sie verliert.

Der Innenraum ist im modernen Aufbau gegliedert: Es gibt eine Hauptkammer für das Mainboard und die darauf verbauten Komponenten, und darunter eine Nebenkammer für die 3,5“-Laufwerke, das Netzteil und das Kabelmanagement. Da vollständig auf Laufwerke in der Hauptkammer verzichtet wird, kann der Luftstrom ungehindert auf die kritischen Komponenten des Systems treffen: Den Prozessor und die Grafikkarte. Verbaut man den untersten Frontlüfter, so versorgt dieser die Festplatten und die Kabel vor dem Netzteil mit Frischluft.
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Die Vorder- und Rückseite des Mainboardtrays werden durch zwei Ausschnitte rechts neben dem Mainboard, drei unter ihm sowie zwei über ihm verbunden. Alle Ausschnitte sind passend für ATX-Mainboard konzipiert, der Einsatz von kleinen μATX oder gar ITX-Platinen ist also, aus optischen Gründen, nicht anzuraten. Die Durchlässe neben dem Mainboard sind von Gummiblenden verdeckt und nicht parallel sondern schräg zu diesem. Hintergrund ist ein Knick im Mainboardtray, um für die Verkabelung hinter demselben etwas mehr Platz zu bieten.
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In der zweiten Kammer finden, wie bereits erwähnt, das Netzteil und die größeren Laufwerke Platz. Die beiden 3,5“-Schächte befinden sich am Boden des Gehäuses, zwischen dem Netzteil und dem untersten Frontlüfter. 2,5-Zöller werden hingegen hinter dem Mainboard verbaut: Dort befindet sich ein abnehmbarer Träger. Unter diesem wiederum befindet sich ein großzügiger Zugang zur Rückseite des Mainboards, um beispielsweise Rückplatten für Kühler zu installieren.

Auch im Innenraum ist die Verarbeitungsqualität gut, wenn auch mit kleiner Auffälligkeit: Der Grundaufbau ist stabil, die Kanten sind durchgängig abgerundet und der Lack ist durchgehend gleichmäßig und deckend aufgetragen. Der für die Laufwerksträger verwendete, glatte Lack ist jedoch an den Kanten für Beschädigungen empfänglich, hier sollte man also vorsichtig arbeiten.

Einbau
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Mainboard
Der Einbau des Mainboards gestaltet sich wie üblich: Der mittlere der neun für ATX üblichen Abstandshalter ist bereits angebracht, die weiteren acht müssen mit dem beiliegenden Aufsatz, je nach Bedarf, selbst eingeschraubt werden. Wie üblich wird also nach dem Anbringen der Slotblende das Mainboard auf die Abstandshalter gesetzt und mit Schrauben fixiert. Der bereits verbaute Abstandshalter ist dabei nicht zur Verschraubung des Mainboards gedacht, sondern zur Ausrichtung: Er verfügt über eine Nase, die in die Bohrung des Mainboards passt und somit das Einsetzen erleichtert: Das Mainboard liegt dadurch bündig auf den Abstandshaltern.

Es ist zu empfehlen, nach dem Einbau des Mainboards (und vor dem Einbau des Netzteils) direkt alle benötigten Kabel anzuschließen oder zumindest entsprechend einzufädeln. Davon ausgenommen sind die Kabel unten am Heck, diese würde man durch das Einsetzen des Netzteils mitunter wieder herausschieben. Verlegt werden sollten der 8-Pin-Stromstecker für den Prozessor sowie gegebenenfalls die USB- und Audioanschlüsse und die IO-Pins. Das ist aber nicht durch Eigenheiten des Gehäuses bedingt, sonder schlicht weil diese Anschlüsse meist durch einen Tower-Kühler beziehungsweise die Erweiterungskarten blockiert werden.

Für die eben genannten Kabel gibt es dedizierte Kabeldurchlässe: Der Stromstecker für die CPU kann durch zwei breite Durchlässe Mainboard geführt werden, für die IO-Anschlüsse des Gehäuses gibt es drei Durchlässe unter dem Mainboard: Einen links, einen rechts und ein in der Mitte.

Die Durchlässe sind für die jeweiligen Kabel groß genug, vor allem jene an der Oberseite sind sehr großzügig dimensioniert: Hier kann man problemfrei achtpolige Anschlüsse im Ganzen durchführen, selbst wenn dort bereits ein oder zwei Kabel verlegt sind. Damit ist das Meshify C auch für Threadripper-Mainboards (Sockel TR4) gut geeignet, denn diese setzen meistens auf eine Stromversorgung über insgesamt 12 oder gar 16 Leitungen. (8 + 4 oder 8 +
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Grafikkarte
An der Rückseite des Meshify C sind insgesamt sieben PCI-E-Blenden untergebracht. Die für das ATX-Format üblichen Plätze sind also bedient, weitere gibt es aus Platzgründen nicht. Das Mainboard befindet sich direkt über der Trennwand zum Netzteil, der übrige Platz zur vollen Höhe befindet sich über ihm, um einen Radiator im Deckel zu ermöglichen. Die verbauten Blenden alle verschraubt und damit wiederverwendbar; wie in diesem Preissegment üblich.
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Da der Innenraum weitestgehend frei ist, kann man fast die gesamte Länge des Gehäuses für Grafikkarten nutzen: Bis zu 340 Millimeter dürfen diese laut Spezifikation lang sein, allerdings muss man die Tiefe etwaiger Frontlüfter noch davon abziehen. Das verbaute Modell verringert die maximale Einbaulänge damit, wie die meisten Lüfter, um 25 Millimeter.

Die gemessene Gesamtlänge von Vorder- bis Hinterseite beträgt 344 Millimeter, also etwas mehr als die angegeben 340 Millimeter. Die Gesamtlänge kann nur bei einer handvoll großer High-End-Modelle in Überlänge und mit Triple-Slot-Kühler zu Problemen führen: 320 Millimeter oder länger sind aktuell nur insgesamt sieben Modelle von MSI und Zotac. Die längsten aktuell erhältlichen Grafikkarten messen 327 Millimeter, hier müsste man also auf flachere Frontlüfter ausweichen.

Um eine Grafikkarte zu installieren müssen die entsprechenden Blenden herausgebrochen werden. Anschließend wird einfach die Karte eingesetzt und mit den Rändelschrauben, die die Blenden fixieren, von innen festgeschraubt.

2,5“ Laufwerke
Für 2,5“-Laufwerke, im überwiegenden Fall wohl SSDs, gibt es einen großen Metallträger an der Rückseite des Mainboardtrays. Er befindet sich über dem Ausschnitt hinter dem Prozessorsockel, muss für die Installation einer Backplate also abgenommen werden. Dazu wird eine einzelne Rändelschraube gelöst und der Träger herausgenommen. Auffällig: Im Gegensatz zum Rest des Gehäuses ist der Träger nicht pulverbeschichtet, sondern glatt lackiert.
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Anschließend können bis zu drei Laufwerke von unten her fixiert werden, sie werden mit je vier Schrauben befestigt. Eine Montage ist wahlweise nach oben oder nach unten gerichtet möglich, wobei nur letzteres eine sinnvolle Option sein dürfte.

Zuletzt wird einfach der Träger wieder schräg eingesetzt, heruntergedrückt und dann mit der Schraube wieder fixiert. Die durch die Schraube gehaltene Seite ist fest, die gegenüberliegende Hälfte kann jedoch leicht nach oben und unten bewegt werden. SSDs sind in dieser Hinsicht ohnehin nicht anfällig, und auch 2,5“-HDDs meistens nicht, aber eine absolut feste Montage wäre dennoch schöner gewesen. Diese ist aber auch bei den meisten werkzeuglosen Montagesystemen nicht gegeben.

Unterm Strich geht die Installation von 2,5-Zöllern leicht von der Hand und ist in jedem Fall praxistauglich. Manche Nutzer würden wohl eine werkzeuglose Montage vorziehen, doch mit Hinsicht auf Platznutzung und Stabilität ist eine Verschraubung weiterhin überlegen.
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Eine kleine Anmerkung anbei: An der Position des Bodenlüfters könnte man theoretisch noch ein weiteres 2,5“-Laufwerk unterbringen, dort befinden sich Bohrungen um die Gummidämpfer aus den 3,5-Schächten im passenden Abstand anzubringen. Das Vorhaben scheitert an den passenden Schrauben, die nicht mitgeliefert werden: Das Gewinde der 3,5“-Schrauben passt nicht, und die 2,5“-Schrauben sind zu kurz. Dementsprechend bewirbt Fractal Design den zusätzlichen Bauplatz auch nicht; interessierte Nutzer müssten die Schrauben zusätzlich erwerben.

3,5“ Laufwerke
Der Käfig für die größeren 3,5“-Laufwerke befindet sich am Boden des Gehäuses, vor dem Netzteil. Der gesamte Käfig wird durch vier Schrauben am Boden des Gehäuses gehalten. Er kann entfernt werden oder bis zu 47 Millimeter in Richtung des Netzteils geschoben werden, um Platz für einen Radiator zu schaffen – auf Kosten der maximalen Länge des Netzteils.
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Die beiden im Käfig befindlichen Träger können jeweils durch das Zusammendrücken der hervorstehenden Arme herausgezogen werden. Sie bestehen aus Metall und sind ebenso glatt beschichtet wie die Trägerplatte für 2,5-Zöller.

In den Trägern finden anschließend wahlweise 3,5“- oder 2,5“-Laufwerke Platz. Unabhängig vom Laufwerkstyp werden die Laufwerke durch vier Schrauben an der Unterseite in Position gehalten. Wie meistens sind die 2,5-Zöller nicht entkoppelt, da fast immer SSDs. 3,5“-Laufwerke hingegen sind durch Gummidämpfer vom Träger entkoppelt.

Zum Abschluss der Montage wird der Träger wieder eingesetzt und das Laufwerk verbunden. Die Montage geht leicht von der Hand und die Datenträger sitzen stabil – das System ist gut gelungen. Der im hinteren Teil flache Aufbau des Trägers lässt dabei etwas mehr Luft auf das Laufwerk selbst strömen, was zur Kühlung beiträgt. Das ist für die meisten „Datengrab“-HDDs nicht notwendig, lässt aber auch beim Einsatz ohne oder mit flachen Laufwerken etwas mehr Luft auf die Kabel vor dem Netzteil strömen. Eine Kühlung der Kabel ist zwar zumeist nicht notwendig, sie ist bei einer hohen Belastung wie dem Betrieb mehrerer oder Dual-GPU-Grafikkarten zumindest zu bedenken.

Netzteil/Kabel
Das Netzteil wird mit einem zusätzlichen Rahmen im Gehäuse montiert. Dieser wird durch zwei Rändelschrauben gehalten und außerhalb des Gehäuses mit den üblichen vier Schrauben am Netzteil fixiert. Anschließend wird der Träger samt Netzteil, mit den bereits angebrachten Kabeln, wieder eingesetzt und festgeschraubt. Das Gerät ist so ausgerichtet, dass es Frischluft durch den im Boden verbauten Staubfilter ansaugt und somit vom übrigen Luftstrom im Gehäuse entkoppelt ist. Man kann es theoretisch auch umgedreht montieren; in der Trennwand befinden sich entsprechende Luftschlitze, doch ist eine Trennung des Netzteils vom übrigen Luftstrom wohl (fast) immer vorzuziehen.
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Für das Netzteil mitsamt den davor liegenden Kabeln stehen insgesamt 228 Millimeter Länge zur Verfügung. Entfernt man den HDD-Käfig steigt die Länge auf 357 Millimeter an; versetzt man den Käfig weiter in Richtung des Netzteils wird die maximal mögliche Länge geringer.
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Vom Netzteil aus werden die Kabel über die Rückseite des Mainboard-Trays im Gehäuse verteilt, was in der Praxis gut funktioniert: Sofern eine ATX-Platine in vollem Format eingesetzt wird, sind alle Seiten gut mit Kabeldurchlässen versorgt. Die Durchlässe sind dabei auch mit installiertem Mainboard und Netzteil noch gut von hinten zu erreichen, das schafft Spielraum für nachträgliche Änderungen am System. Hinter dem Mainboardtray stehen dafür 15 beziehungsweise 35 Millimeter Platz zur Verfügung.
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Erwähnt werden sollten zwei Nebeneffekte, die durch den Knick im Mainboardtray hervorgerufen werden: Abgewinkelte USB 3.0-Header können mitunter nicht montiert werden, wenn sie nicht direkt vor den Durchlässen liegen. Das ist durch die Abschrägung im Mainboardtray sowie die großen Stecker geschuldet. Nutzer entsprechender Mainboards sollten hier besser vorausplanen, wobei anzumerken ist, dass der abgewinkelte USB 3.0-Header des verwendeten Mainboards bei fast jedem Gehäuse leichte Probleme verursacht; denn wirklich schön lässt er sich aufgrund der starren Kabel meistens nicht verbinden.

Etwas praxisrelevanter: Abgewinkelte SATA-Stecker können ebenso nicht auf Seiten des Mainboards verwendet werden, denn dafür reicht der Ausschnitt nicht weit genug zum Mainboard hin. Im Gegenzug ist der Anschluss mit den normalen, geraden Anschlüssen schöner anzusehen als bei den meisten Mainboards, da er durch die Abschrägung ja in einer Höhe geführt wird.

Wie bereits erwähnt sind die übrigen Verkabelungsoptionen im Fractal Design lobenswert: Die zahlreichen Ausschnitte an der Ober- und Unterseite des Mainboards bieten viele Möglichkeiten. Zudem befinden sich hinter dem Mainboardtray mehrere Einstanzungen um Kabelbinder zu fixieren, und für den Kabelstrang des Gehäuses selbst verbaut Fractal Design ab Werk drei Klettverschlüsse; die man natürlich gegebenenfalls auch für weitere Kabel verwenden kann.

Unterm Strich geht das saubere Verkabeln von ATX-Mainboards im Fractal Design Meshify C sehr leicht von der Hand, wenn man die angesprochenen, kleinen Besonderheiten berücksichtigt. Nutzer von μATX- und ITX-Platinen sind mangels entsprechender Ausschnitte hingegen schlechter bedient.

Lüfter/Kühlung
Standardmäßig sind im Meshify C zwei Lüfter verbaut: Je ein 120er in der Front und einer im Heck. Bei den verbauten Modellen handelt es sich um Lüfter vom Typ Fractal Design Dynamic X2 GP-12, die für rund 10 Euro im Einzelhandel erhältlich sind. Die Lüfter bestehen vollständig aus schwarzem Kunststoff und werden über dreipolige Kabel angeschlossen.
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Maximal können in dem Gehäuse sieben Lüfter gleichzeitig verbaut werden: Drei 120er vorne, einer im Heck, einer im Boden und zwei weitere 140er im Deckel. Alle Lüfter werden durch eine direkte Verschraubung mit dem Gehäuse, durch die handelsüblichen, Gewindeschneidenden Schrauben, gehalten, wobei nicht alle Lüfter immer installiert werden können: Der unterste Frontlüfter sowie jener im Boden setzen einen verschobenen beziehungsweise entfernten Festplattenkäfig voraus.
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Ähnlich vielfältig sind die Positionen für Radiatoren: In der Front kann ein 360er untergebracht werden, sofern man den Festplattenkäfig verschiebt beziehungsweise entfernt. In der maximalen Position sind für den Radiator mitsamt den Lüftern 59 Millimeter Platz, sofern man noch den HDD-Käfig verwenden möchte. Alternativ kann man auch einen 240er oder 280er einsetzen, der nicht mit dem Käfig in Konflikt gerät. Darüber hinaus kann im Heck ein 120er und im Deckel ein 240er untergebracht werden. Hierfür darf das Mainboard allerdings nicht höher als 40 Millimeter sein, sonst ist ein Einbau nicht möglich.

Lobenswert: Alle Lüfter im Gehäuse werden nicht an runden Bohrungen fixiert, sondern sie sind auf Schienen montiert. Dadurch hat man sehr viele Möglichkeiten zur Optimierung des Luftstroms, um kritische Bauteile möglichst gut mit Frischluft zu versorgen.

Die ab Werk verbauten Lüfter leisten dabei eine, für mitgelieferte Gehäuselüfter, anständige Arbeit: Die einzige Auffälligkeit ist das leichte Lagergeräusch, das bei 5 und 12 Volt bei offenem Gehäuse wahrnehmbar ist. Bei 5V sind die Lüfter annähernd unhörbar, bei 12 Volt noch nicht auffällig. Für die Ansprüche der meisten Nutzer dürften die beiden verbauten Modelle damit genügen, geräuschempfindliche Nutzer sollten hingegen einen Austausch erwähnen.

Fazit
Etwas über 80 Euro werden aktuell für das Meshify C fällig, sofern man ein Sichtfenster haben möchte. Ohne Sichtfenster gibt es Modelle bereits für zehn Euro günstiger. Dafür erhält man einen Tower der sich stark an den heutzutage üblichen Gehäuseaufbauten orientiert und diese mit einigen Komfortfunktionen ausstattet.
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Der Einbau geht aufgrund der vielfältigen und gut umgesetzten Verkabelungsmöglichkeiten leicht von der Hand; die bereits angebrachten Klettverschlüsse und der Knick im Mainboardtray helfen dabei. Auch mit eingebauter Hardware sind alle Kabeldurchlässe gut zu erreichen; das schafft Spielraum für nachträgliche Änderungen. Die abgewinkelten Kabeldurchlässe bringen jedoch auch einige Besonderheiten mit 90°-Steckern mit sich, die es zu bedenken gilt: Der Einsatz von abgewinkelten SATA-Steckern ist nicht möglich, und die Position des USB 3.0-Headers sollte mit den Durchlässen im Gehäuse übereinstimmen. Zudem hat der 2,5“-Träger etwas Spiel; aber immer noch deutlich weniger als die meisten werkzeuglosen Montageoptionen.

Auf Seiten der Kühlung zeigt sich das Meshify C ebenso von einer guten Seite: Maximal sieben Lüfter sind möglich, die alle in ihrer Position variabel sind. Wer den Festplattenkäfig verschiebt oder entfernt kann zudem in der Front einen 360er-Radiator einsetzen. Im Heck und Deckel sind ebenso Radiatoren möglich. Positiv fällt zudem der Zugang zum Staubfilter am Boden auf: Die Möglichkeit, diesen über die Vorderseite zu entnehmen und wiedereinzusetzen, spart Wartungsaufwand.

Die Verarbeitungsqualität ist dabei innen wie außen auf gutem Niveau: Die Konstruktion ist stabil und die Farbe durchgehend deckend aufgetragen. Vorsichtig sollte man allerdings beim 2,5“-Träger sein: Dieser ist an den Kanten etwas anfällig für Beschädigungen.

Wie aufgezählt wurde, gibt es am Fractal Design Meshify C also viel positives zu berichten, aber auch einige, kleine, Kritikpunkte. Wer ein ATX-System plant, der sollte das Gehäuse trotzdem auf jeden Fall in die nähere Auswahl nehmen: Die Kühlungsoptionen sind vielfältig, der Einbau geht leicht von der Hand und wenn man die Besonderheiten mit der Verkabelung seitlich des Mainboards einplant und mit den beiden USB-Ports am I/O-Panel zurechtkommt, dann erhält man mit dem Meshify C ein (fast) perfektes Gehäuse.

Positiv:

- Gelungene Montage der Laufwerke
- Sehr flexible und viele Kühlmöglichkeiten (Alle sieben Lüfter auf Schienen befestigt)
- Hoher Einbau- und Wartungskomfort
- Verarbeitungsqualität

Neutral:
- (Lüfter nicht ganz geräuschfrei, Pulverbeschichtung des SSD-Trägers wäre robuster)

Negativ:
- (Ausschnitt seitlich des Mainboards könnte breiter sein, um auch 90°-SATA-Anschlüsse verwenden zu können; USB 3-Problematik)
- (Nur zwei USB-Ports am IO-Panel)

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Robert (07.10.2018)