Hallo zusammen, ich habe mir neulich ein günstiges Headset geholt und habe mal einen kurzen Bericht dazu geschrieben. Da ich bisher noch keine Texte dieser Art geschrieben habe, möge man mir doch eventuelle Fehler und fehlende Informationen verzeihen - und keinen hochprofessionellen Bericht, wie von TPC gewöhnt, erwarten.
Erstes Treffen
Mein altes Headset hatte nach einiger Dienstzeit den Geist aufgegeben, was aber auch nicht weiter schlimm war, da ich das letzte Jahr sowieso nur am TV gespielt hatte und somit kein Headset brauchte. Das änderte sich schlagartig mit einem Umzug. Wieder mehr Platz, ein ganzer Raum mehr, und damit genügend Freiheit für ein PC-Zimmer. Dazu kam noch, dass mit ein paar Freunden munter eine LAN-Party geplant wurde und es sich nicht verhindern lies, dass der Tag näher rückte, dass ich wieder ein neues Headset brauchte.
Da ich weniger Lust auf ewige Recherchen und das Durchlesen von Testberichten hatte sowie die Zeiten vorbei sind, in denen ich unbedingt einen Nachfolger für mein Speedlink Medusa 5.1 für 100€+ brauche, habe ich mich ganz einfach durch die Angebote auf Amazon durchgeklickt. Bereits nach kurzer Zeit traf ich dann auf folgendes Angebot:
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Ein 7.1 Headset für unter 30€? Das kann ja schlichtweg nur China-Schrott sein, wenn doch 7.1 Headsets namenhafter Hersteller, wie Logitech oder Razer, das 2-4fache verlangen. Nichts desto trotz brauchte ich schnellsten ein Headset und das CSL Sledgehammer 190USB (zu dem Zeitpunkt kannte ich den Namen noch garnicht) hatte meist positive Bewertungen sowie einen unschlagbar billigen Preis. Also mit den Gedanken „Na für die LAN wird es schon reichen, danach geht’s zur Not wieder zurück“ in den Warenkorb gesteckt und nach zwei Tagen, passend zur LAN, erhalten.
Ich muss gestehen ich bin kein großer Kenner von Headsets und Lautsprechern, weswegen dieser kleine Bericht größtenteils meine persönlichen Eindrücke wiederspiegelt. Aber ich möchte meine Eindrücke mit Vergleichen zum Speedlink Medusa 5.1, Creative Draco HS-850 und dem Creative Sound Blaster Tactic3D Alpha untermalen.
Nach dem Vorgeplänkel jetzt aber zu meinem Bericht.
Inhaltsverzeichnis:
1– Verpackung & Inhalt
2 – Das Headset im Detail Teil I – mechanischer Aufbau & Besonderheiten
3 – Das Headset im Detail Teil II – Klang und Sprachqualität
4 – Headset-Treiber
5 – Fazit
1 – Verpackung & Inhalt
Geliefert wird das CSL Sledgehammer 190USB in einem einfach gehaltenen Pappkarton. Das Paket als solches ist schon recht leicht, was auf ein leichtes Headset und wenig Beigaben schließen lässt. Öffnet man den Karton, so erblickt man gleich das Headset auf einem Pappständer. Die Idee mit dem Headset-Ständer ist recht pfiffig, da dieser auch alle Beigaben und das Kabel vom Headset verbirgt, ohne dass weitere Verpackungselemente notwendig sind.
An den Beigaben ist bei einem Headset für unter 30€ nicht viel zu erwarten und so legt CSL auch nur eine Treiber-CD im Miniformat und 7-seitiges Handbuch bei. Auf der Treiber-CD sind Treiber für Windows-Betriebssysteme ab Windows 7 enthalten. Das Handbuch beschreibt die nötigen Schritte zur Installation von Treiber und Headset, sowie die Aktivierung der 7.1 Surround Sound Funktion.
Auf Grund von Aufräumchaos ist die Verpackung leider in den Müll gewandert – deswegen kann ich euch leider keine eigenen Fotos davon liefern.
2 – Das Headset im Detail Teil I – mechanischer Aufbau & Besonderheiten
Natürlich darf man bei einem Headset für gerade mal 29€ kein waschechtes 7.1-Headset erwarten und so wird das CSL Sledgehammer 190USB auch gleich mit dem Hinweis auf 7.1 Virtual Surround Sound beworben.
Dafür kommt es aber mit immerhin 1,9m Kabellänge und einer zusätzlichen Soundkarte, Noise Reduction sowie dem Zusatz „Komfort Gamingheadset“ daher. In wie weit die Geräuschunterdrückung funktioniert, werde ich im nächsten Kapitel eingehen.
Bezogen auf das Komfortverhalten vom Headset, kann man aber durchaus dem Hersteller Recht geben. Die Ohrmuscheln sind in meinem Fall noch Ohr umschließend. Auch Leute mit größeren Ohren sollten hier keine Probleme bekommen. Für mich als Brillenträger ist es zudem immer wichtig, dass die Ohrmuscheln nicht zu eng aufliegen und dann auf die Bügel und den Kopf drücken. Hier kann das CSL Sledgehammer 190USB voll und ganz überzeugen. Es liegt locker aber nicht „schlabbrig“ auf – es drückt auch nach mehreren Stunden intensiven Spielens nichts. Die Ohrmuscheln lassen sich minimal entlang der z-Achse kippen, allerdings nicht um die z-Achse drehen. Der Headsetbügel ist ebenfalls weich gepolstert, was mit in Verbindung mit dem geringen Gewicht von gerade einmal XXXg zu einem guten Tragekomfort beiträgt. Hier schlagen sich echte 5.1/7.1 etwas schlechter – mein altes Medusa 5.1 hatte bspw. Einen wesentlich unbequemeren Sitz vom Headsetbügel her. Das Headset lässt sich über verstellbare Ohrmuscheln an die Kopfgröße anpassen. Die Ohrmuscheln können in 9 Stufen verschoben werden. Bei dem mir gelieferten Headset war die linke Verrastung allerdings schon etwas ausgeleiert. Ansonsten macht das Headset einen durchaus robusten Eindruck, öftere Bodenkontakte könnten dennoch ein Problem darstellen. Im Vergleich zu einem Creative Draco und Creative Sound Blaster Tactic3D muss es auch einstecken.
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Wie schon weiter oben weiter oben erwähnt besitzt das Headset eine eigene Soundkarte. Diese ist direkt mit dem Headset verbunden und kann nicht abgesteckt werden. Somit besitzt das Headset selbst auch nur einen USB-Stecker und nicht die beiden typischen Klinkenstecker. Ob man diese Tatsache jetzt als gut oder schlecht bewertet, bleibt jeden selbst überlassen. Ein solches Design bietet auf der einen Seite den Vorteil, dass die Soundkarte nicht verloren werden kann und es keine zusätzliche Steckverbindung gibt. Nachteilig ist aber zu erwähnen, dass in Falle eines Defektes das komplette Headset repariert oder bei dem Preis weggeworfen werden muss. Außerdem kann das Headset nicht an eine andere Soundkarte oder direkt ans Mainboard angeschlossen werden. Die Kabel sind erfreulicherweise mit Stoff ummantelt, so dass hier nicht sofort ein Kabelbruch droht, wenn man mal mit dem Stuhl darüber rollt. Die Eingänge in die Soundkarte sind zudem mit Gummiführungen vor Knicken geschützt.
Die im Soundkartengehäuse integrierte Fernbedienung umfasst die üblichen Schalter und Drehregler für die Lautstärke und Mikrofon-Mute-Funktion. Zusätzlich gibt es noch eine Taste zum Stummschalten des Tons.
Beim Mikrofon wurde von CSL ein halbstarres Modell gewählt. Das bedeutet, man kann es hoch und runter klappen, damit es nicht im Weg ist, wenn man es mal nicht braucht. Allerdings hat es immer einen definierten Abstand von (in meinem Fall) gut 7cm, befindet sich allerdings ziemlich genau auf Mundhöhe. Ob dadurch mit Nachteilen bei der Sprachqualität zu rechnen ist, möchte ich im jetzt folgenden Kapitel klären.
3 – Das Headset im Detail Teil II – Klang und Sprachqualität
Natürlich ist es immer schön, wenn ein Headset stabil ist und zudem noch schick aussieht. Das alles nützt aber nichts, wenn die Klang- und die Sprachqualität unterirdisch sind. Nun sollte man bei einem Headset für unter 30€ nicht die Welt erwarten und das habe ich auch nicht. Zumindestens bei der Klangqualität habe ich eine kleine Überraschung erlebt. Auch hier noch einmal der kleine Hinweis, dass ich nur von meinem eigenen subjektiven Empfinden schreiben kann.
Klang
Hatte ich doch mit einem blechernen Klang gerechnet, bei dem ich das Headset am liebsten sofort wieder in die Verpackung gesteckt und zurück geschrieben hätte, so bietet das CSL Sledgehammer 190USB einen angenehm vollen und dennoch ausgeglichene Klang. Ich würde den Klang mit „neutral“ beschreiben, da weder die Bässe besonders drücken, noch die Höhen besonders (und möglicherweise unangenehm) herausstechen. Auch mit etwas höherer Lautstärke bleibt der Klang noch im guten Bereich, erst wenn sowohl Software-Lautstärke, OS-Lautstärke und Headset-Lautstärke auf Anschlag gedreht werden (oder in die Nähe kommen) zeigt sich, dass die Lautsprecher an ihre Grenzen stoßen und zum Übersteuern neigen. Im Vergleich zu einem Speedlink Medusa 5.1 bspw. lässt das CSL Sledgehammer 190USB aber dann doch etwas an Druck vermissen. Kann ich mich noch an das Vibrieren vom Medusa erinnern, wenn die Lautstärke und der Bass richtig hochgeschraubt wurde, so wird das Sledgehammer nur lauter.
Gut gelungen finde ich hier, dass es egal ist, ob man sich einen Film anschaut, Musik verschiedenster Richtungen genießt oder sich in einem Spiel austobt. Das Headset ist für alle Gebiete geeignet, ohne jedoch in einem davon besonders herausragend zu sein.
Doch was ist jetzt mit dem versprochenen 7.1 Klang? Da dieser nur simuliert ist, habe ich mir auch hier nichts großartiges versprochen. Um den 7.1 Klang zu erhalten, muss man im Treiber die DSP-Funktion „7.1 Virtual Speaker Shifter“ aktivieren. Ein kurzer Test in Risen 2 zeigte aber, dass die Funktion gut ist. Während die Soldaten exerzierten, der Ausbilder Befehle gibt und die Fackel durch das Feuer knistert und ich die Spielfigur bewegt und gedreht habe, verschoben sich alle Geräusche (dargestellt durch bunte Pfeile) wie im echten Leben. Lediglich Geräusche, die entweder direkt von vorn oder hinten kommen (weißer Kreis im Bild), werden nicht exakt dargestellt. Dies liegt vermutlich aber einfach an den fehlenden Lautsprechern.
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Leider habe ich weder in der Bedienungsanleitung noch auf der Internetseite des Herstellers eine Information bekommen, welche Art von Mikrofon zum Einsatz kommt. Da es sich allerdings um ein sehr günstiges Gesamtprodukt handelt, liegt die Vermutung nahe, dass im CSL Sledgehammer 190USB ein Elektret-Kondensatormikrofon verbaut wurde.
Die Sprachqualität als solche ist ganz okay und man ist jederzeit verständlich und ausreichend lautDie Stimme wirkt allerdings eher etwas gedämpft. Hier ist der Grund bei dem unflexiblen Mikrofonhalter zu suchen, da dieser keine direkte Positionierung vor dem Mund erlaubt. Ein weiterer Nachteile durch den großen Abstand zwischen Mund und Mikrofon ist, dass Hintergrundgeräusche vom Mikrofon stark mit aufgenommen werden und damit stets präsent sind. Da in diesem Falle aber Geräusche mehr sagen als tausend geschriebene Worte, habe ich eine kurze Testaufnahme erstellt – einfach mal reinhören.
4 – Headset-Treiber
Auf der beiliegenden Mini-CD befindet sich der Treiber für das Headset. Dieser ist sehr schnell installiert und bietet die notwendigen Einstellmöglichkeiten, um bspw. den 7.1 Sound zu aktivieren. Die Treibersoftware bietet für die Vornahme der Einstellungen jeweils einen Reiter für die Haupteinstellungen (7.1 Funktion ist hier zu finden), für den Lautstärkemischer für die Lautsprecher und das Mikrofon, für die Umgebungseffekte sowie den Equalizer, für die Karaokefunktion und zu guter Letzt einen Informationsreiter.
Neben der 7.1 Funktion findet man in den Haupteinstellungen auch noch die „Xear Sound Max“ Einstellung. Diese dient als „Boost“ für die Lautsprecher, ist sie aktiviert, legt der Klang noch einmal etwas an Fülle zu.
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Die Mischer- und Karaokefunktion sowie einstellbare Effekte sind bereits aus vielen anderen Treibern und Soundsoftware bekannt. So lassen sich auch hier verschiedene Umgebungen simulieren und der Equalizer lässt neben diversen Voreinstellung auch die persönliche Note im Klang zu, welche als Profil abgespeichert werden kann.
Mit der Karaokefunktion lassen sich der Mikrofoneingang auf die Kopfhörer schalten („Mikrofonecho“) und die Tonhöhe verändern. Bei der Stimmenausblendung wird lediglich an den Frequenzen herumgespielt, so dass mittlere „stimmentypische“ Frequenzen ausgeblendet werden, was allerdings auch Einfluss auf die Musik selbst hat.
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5 – Fazit
Wer ein bequemes und günstiges Headset sucht, dass nicht von den bekannten Marken um Creative, Logitech und Co. Kommt, der kann hier durchaus zuschlagen. Gerade der „Bonus“ des No-Name-Produktes macht das CSL Sledgehammer 190USB zu einer Empfehlung, wenn es auf ein gutes Preis-Leistung-Verhältnis ankommt. In meinen Augen spielt das Headset in der gleichen Liga wie bspw. ein Creative Draco HS-850, trotz des günstigeren Preises.
Der Klang der Lautsprecher und die Verarbeitung des Headset selbst können überzeugen und sind für den alltäglichen Gebrauch besten geeignet. Nur bei der Positionierung des Mikrofons und der Sprachqualität liegen in meinen Augen die Nachteile des Headsets.
Dass bei dem mir vorliegenden Headset der linke Bügel sehr leichtgängig war, sehe ich als Einzelfall an.
Alles in allem gibt es von mir einen Daumen nach oben und ich kann dieses Headset nur wärmstens empfehlen.
Beste Grüße vom Schü
"7.1 Headset" CSL Sledgehammer 190USB 
Linear-Darstellung
