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Alt 21.09.2016, 17:00   #1 (permalink)
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Standard Raijintek Aeneas Test - Mythos oder doch nur ein Name?

Zunächst einmal vielen Dank an Poiu und Raijintek für die Bereitstellung des Gehäuses.

Raijintek Aeneas - Ein wahrer Mythos oder doch nur ein Name?

Gerade mal ungefähr drei Jahre ist es her, da betrat Raijintek mit den Kühlern wie dem Ereboss die Bühne und konnte von Anfang überzeugen. Mittlerweile ist das Portfolio auf einige Kühler sowie ein paar Gehäuse gewachsen und Raijintek setzt weiterhin auf Expansion. Nicht mehr lange und die Firma wirft die ersten hauseigenen Netzteile auf den Markt.

Im heutigen Test soll es aber weder um Kühler noch um Netzteile gehen, heute widme ich mich ausschließlich dem Raijintek Aeneas. Ein ziemlich mächtiger Name wurde da für das Gehäuse ausgesucht. Denn Aeneas (auch Aineias) gilt als der Stammvater der Römer. Der Sohn von Venus und Anchises gilt zudem neben Homer, nach Hektor, als der tapferste Krieger Trojas.

Raijintek möchte mit einem cleveren Innenaufbau und einem ansprechenden Design überzeugen. Auch der Preis von ca. 70€ soll überzeugen.

Features

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Verpackung & Lieferumfang

Das Gehäuse kommt in einem schlichten Karton. Auf den Seiten sind viele Abbildungen des Gehäuses - sowohl von außen als auch Bilder des Innenlebens - sowie die wichtigsten Informationen aufgedruckt. Da der Karton kein besonderes Design aufweist, ist es auch nicht möglich, allein anhand des Kartons das entsprechende Gehäuse-Design zu erahnen. Um Verwechslungen entgegen zu treten, hat Raijintek auf einer Seite alle Gehäuse-Varianten aufgedruckt. Mittels eines grünen Aufklebers gekennzeichnet wird dann die entsprechende Variante gekennzeichnet. An und für sich ein gutes System, welche es aber einen korrekt geklebten Punkt voraussetzt.
An den Seiten befinden sich zwei Griff-Aussparungen, die den Transport ungemein vereinfachen. Generell ist die Verpackung angenehm kompakt gehalten (natürlich zum Großteil auch dem kompakten Gehäuse selbst geschuldet), was einen komfortablen Transport ermöglicht.

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Das Gehäuse ist im Karton gut geschützt. Zum einen ist der Karton selbst ausreichend dick, dass die Verpackung auch bei einem Sturz nicht gleich durchschlagen wird. Gegen größere Unfälle ist das Gehäuse durch zwei Styropor Halterungen geschützt. Diese Halterungen sorgen gleichzeitig für einen entsprechenden Abstand zwischen Karton und Gehäuse sowie eine feste Fixierung von diesen. Zusätzlich gibt es noch eine dünne Plastikhülle, die Oberflächen des Aeneas' vor Kratzern schützen soll.

Alles in allem ist die Verpackung in meinen Augen vollkommen in Ordnung. Es ist an keiner Stelle zu wenig Schutz vorhanden. Die Reduzierung der Verpackung auf das Nötigste ist sogar eher positiv hervorzuheben, da diese Ressourcen-Verschwendung vermeidet.

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Leider fällt das Zubehör ebenso schlicht aus, wie die Verpackung. Raijintek legt lediglich ein Faltblatt mit Montage hinweisen sowie eine kleine Tüte mit allerlei Schrauben, Kabelbindern und einem Piezo-Lautsprecher bei. Die Kabelbinder sind vergleichsweise dünn. Hier hätte Raijintek ruhig ein paar dickere bzw. hochwertigere beilegen können - schließlich handelt es sich dabei nur um Cent-Artikel.

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Testsystem

Bevor es mit dem Gehäuse und den Messungen weiter geht, erst ein kleiner Blick auf die Testhardware.
  • CPU: Intel Core2Duo E7300 @Arctic Cooling Freezer 11
  • MB: MSI MS-7531 Ver. 1.1
  • RAM: 2x 2GB Samsung DDR2-800
  • GPU: Sapphire HD6950
  • HDD: 1x 2,5" 160GB HDD + 1x 3,5" 320GB HDD
  • PSU: Antec Basiq VP450p
Natürlich entspricht die Testhardware keinesfalls einem aktuellen System. Viel wichtiger ist aber bei einem Gehäusetest aber auch die Verbaubarkeit der Hardware und das Aufheizen des Testkandidatens.

Aufbau & Montage

Außen

Das Raijintek Aeneas gibt es in vier Varianten. DasGehäuse ist in den Farben Schwarz und Weiß erhältlich sowie jeweils einer Version mit Seitenfenster. Egal für welches Gehäuse man sich entscheidet, die Maße von 288×380×430 mm bleiben immer gleich. Bei diesen Maßen fällt sofort auf, dass das Gehäuse verhältnismäßig breit ist. Dies ist auch der Einbaurichtung des Mainboard geschuldet, doch dazu später noch mehr. Das Gewicht beträgt laut Raijintekt 8kg für die Version ohne Seitenfenster und 9,5 kg für das Modell mit Glas-Seitenfenster. Das mir vorliegende Gehäuse kommt aber lediglich (zusätzlich waren nur schon die 3,5" HDD und 2,5" HDD installiert) auf 7,5 kg. Die verwendeten Materialien beschränken sich auf SGCC Stahl (hierbei handelt sich um mit Zink galvanisierten Stahl) mit 0,8mm Dicke und ein harter Kunststoff. Die Stahlbleche werden für das Grundgehäuse sowie die Seitenteile verwendet, besitzt aber nicht überall nur die 0,8mm. Die abnehmbare Front sowie der Gehäusedeckel sind aus dem mattschwarzen Kunststoff gefertigt. Das Material sieht sehr hochwertig aus und besitzt eine angenehme Happig. Allerdings reagiert es sensibel auf Fingerabdrücke - besonders wenn die Hände ein wenig schwitzig oder frisch eingecremt sind. Hier wäre eine Metallblende weniger empfindlich, aber eben auch um einiges teurer. Front und Deckel besitzen zudem Lufteinlässe, die in Meshoptik gehalten sind - ebenfalls Kunststoff - und von hinten mit einem Kunststoffstaubfilter bedeckt wird. Bei der Front wird der Staubfilter aber ein wenig ad absurdum geführt, da sich unten ein großer Lufteinlass befindet, welcher nicht vom Staubfilter besteckt wird. Die Vorderseite bietet zudem zwei herausnehmbare Blenden für die externen 5,25" und 3,5" Laufwerke. Beide Blenden sind einfach zu entfernen - es besteht auch keine Gefahr die Haltenasen abzubrechen. Auf der rechten Seite des Gehäusedeckels befinden der Start- und Resetknopf sowie die HDD- und Power-LED. Links können bis zu vier USB-Geräte - 2x USB 2.1 und 2x USB 3.0 - angeschlossen werden. Auf beiden Seiten setzt Raijintek eine eigene PCB mit den entsprechenden Schaltern, Buchsen sowie Kabeln ein.

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Erst im Dunklen oder bei demontiertem Deckel- und Frontteil fällt ein optisches Highlight auf. Bei beiden Blenden wird neben dem Messbereich jeweils links und rechts eine weiße LED-Liste verbaut. Zum Anschließen der Beleuchtung ist ein Stecker mit 2 Pins vorgesehen. So schön und gut verarbeitet Deckel und Front von Außen auch sind, so schlecht sieht die Rückseite beider aus. Die LED-Leisten sind lediglich mit Unterlegscheiben und Schrauben befestigt. Damit sie dann nicht doch verrutschen, wurde noch kräftig mit einer Klebepistole gearbeitet und diverse Klebepunkte gesetzt. Auch die verlegten Kabel befinden sich nicht in einer Kabelführung, sondern werden ebenfalls nur mit Klebepunkten gehalten. Leider zieht man beim Kleben mit einer Klebepistole meist diese unschönen Klebefäden, so auch hier geschehen, die dann in mühsamer Fisselarbeit wieder entfernt werden müssen. Zudem ist es fraglich, ob die Klebepunkte "ein Leben lang" halten und ob ein, beim Spritzgießen vorgesehener, Kabelkanal (es kann ja eine einfache Umsetzung sein) nicht doch die bessere Lösung gewesen wäre.

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Zu den Seitenteilen gibt es nicht viel zu sagen. Beide sind, wie oben schon erwähnt, aus Stahl gefertigt. Die rechte Seite besitzt ein Lüftungsgitter, hinter welchem ebenfalls ein Staubfilter - allerdings sehr grobmaschig - sitzt. Dieser Filter wird mittels Magneten an allen vier Seiten an dem Seitenteil gehalten. Man kann beide Teile auch austauschen, dann befindet sich das Lüftungsgitter nicht mehr direkt neben dem Netzteil, sondern vor der Grafikkarte. Unabhängig wo das Gitter sich befindet, ein Lüfter lässt sich nicht montieren.

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Beim Befestigungskonzept der Seitenteile geht Raijintek alt bewährte Wege. Es gibt Aussparungen im Gehäusegrundgerüst und Haken an den Seitenteile. Mittels Daumenschrauben am Rückteil des Gehäuses wird ein Herausfallen verhindert. Leider ist das Blech gerade an der Seitenteilhalterung lediglich 0,8mm dick. Dadurch ist die Gefahr von verbogenen Teilen recht groß. Genau mit diesem Mangel hatte ich im Test zu kämpfen, weswegen sich das rechte Seitenteil nur sehr schwer montieren lies. Gerade an dieser wichtigen Stelle - denn da nervt eine hakelige Montage extreme - könnten die Spaltmaße bzw. die Verarbeitungsqualität besser sein.

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Beim Rückteil kann das Aeneas wiederum punkten. Zum Einen fällt natürlich sofort die spezielle Innenaufteilung des Gehäuses auf. Das Mainboard liegt ziemlich genau mittig im Gehäuse, weswegen die I/O-Blende waagerecht liegt. Zum Anderen bietet es aber auch einige Besonderheiten wie beispielsweise die Schlauchdurchführungen (wie üblich mit Gummispitzen) für eine externe Wasserkühlung. Obendrein bietet die Rückseite durch die größere Gehäusebreite und das hochkant stehende Netzteil Platz für zwei 120 mm Lüfter. Ein Feature, dass sonst eigentlich nur in teureren Gehäuse Einzug erhält, ist die werkzeuglose Montage von Erweiterungskarten. Dafür muss lediglich die Daumenschraube zwischen den Schlauchdurchgängen und den senkrechtstehenden Blenden der Kartenslots gelöst werden, schon kann der Stahlwinkel hochgeschoben werden und die Karte eingesteckt werden. Trotz dieser Montage-Möglichkeit hat Raijintek noch Schrauben für eine Fixierung der Karten vorgesehen. Die Blenden der Erweiterungsslots müssen nicht herausgebrochen werden, deswegen bleiben auch bei Umbaumaßnahmen der Hardware keine "Zahnlücken".

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Ein letzter kleiner Punkt wäre da noch. Das Gehäuse bekommt bereits mit vier vorinstallierten Lüftern und weitere vier Lüfter können noch zusätzlich montiert werden - darunter eben auch ein 200 mm Lüfter. Gerade da das Aeneas eine so umfangreiche Lüfterbestückung ermöglicht, wäre eine integrierte Lüftersteuerung, mit der beispielsweise die vorinstallierten Lüfter geregelt werden können, hilfreich. Natürlich gibt es eine Vielzahl an 3,5" Lüftersteuerungen (5,25" Slot benötigt man ja für DVD-/BlueRay-Laufwerk), dennoch wäre es schön, wenn das Gehäuse gleich mit einer integrierten Version käme. Vielleicht in Form von simplen Poteniometern hinter dem Startknopf oder den USB-Steckplätzen. Den Mehrpreis, den Raijintek dafür dann aufrufen würde, bezahlen bestimmt die meisten Kunden gern - vorausgesetzt die Lüftersteuerung ist ordentlich umgesetzt.

Innen

Raijintek weicht beim inneren Aufbau des Aeneas vom Standardaufbau üblicher Tower ab. Das mATX-Gehäuse ist nicht nur optisch in eine obere und untere Hälfte aufgeteilt. An der Front und am Rückteil sind jeweils zwei Lüfter (nur verschraubt - nicht entkoppelt) befestigt. Die Lüfter an der Front sind zwei 120 mm Lüfter, die luftansaugend montiert sind. Die beiden hinteren 140 mm Lüfter blasen die Luft wieder aus dem Gehäuse. Netzteil und Laufwerke werden unten eingebaut, Mainboard und Grafikkarte sowie externe Laufwerke werden oben untergebracht. Durch die Aufteilung ergeben sich zwei getrennte Luftströme. Die untere Luftführung kühlt die Festplatten - das Netzteil zieht seitlich die Luft an und bläst diese selbstständig wieder nach hinten heraus. Die oberen Komponenten werden durch den zweiten Luftstrom durchflossen.
Die Halterungen für beide externe Laufwerke sind fest verschraubt und können jederzeit entnommen werden. Einen Vorteil bringt das Entfernen aber nicht, da weder der 5,25"- noch der 3,5"-Schacht irgendeinem Bauteil im wegstehen könnten. Die maximale Länge für Grafikkarten von 310 mm ist auch bei installierten Laufwerksschächten gewährleistet. Ein weiterer Frontlüfter könnte ebenso wenig installiert werden. Am Deckel sind entsprechende Aussparungen, damit die Kabel der Deckel- und Frontblende bequem durchgeführt werden können.

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Beide Zonen sind durch den Mainboardträger getrennt. Dieser besitzt mehrere Kabeldurchführungen, damit Kabel nicht wüst herum liegen, sondern gleich an den benötigten Stellen nach oben geführt werden können. Alle Kabeldurchführungen sind mit Gummispitzen versehen, die eine gewisse Fixierung der Kabel gewährleisten. Erfreulicherweise sind alle Abstandshalter für das Mainboard bereits montiert. So erspart Raijintek dem Käufer eine Arbeit, die durch das spezielle Innendesign wohl etwas pummeliger wäre. Der Mainboardträger ist unter der CPU sehr großflächig ausgespart. Die Montage einer Backplate ist keinerlei Problem - die Aussparung ist viel größer als sonst üblich. Der Träger stützt sich auf den Festplattenkäfig ab. Dadurch ist die ganze Konstruktion sehr stabil.

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Der Festplattenkäfig nimmt bis zu fünf Laufwerke auf. Dabei ist es egal, ob es sich um 2,5"- oder 3,5"-Festplatten handelt. In jedem Einschub befindet sich eine Schnellmontage, die zumindest für 3,5"-Modelle eine werkzeuglose Installation ermöglicht. 2,5"-HDDs/SSDs werden von unten befestigt. Leider sind die Schnellmontagen das größte Manko am Raijintek Aeneas. Grund ist das verwendete Material. Raijintek hat dafür einen sehr weichen (und vermutlich günstigen) Kunststoff verwendet. In Verbindung mit der Konstruktion des Laufwerkshalterung entsteht eine extreme Instabilität. Das hat zur Folge, dass die eigentlich feste Verrastung nicht mehr greift und die Schnellmontage ohne auch nur den geringsten Kraftaufwand herausgezogen werden kann. Selbst bei installierten 2,5"-Laufwerken tritt dieser Mangel auf. Glücklicherweise rutschte das Laufwerk beim Schütteltest dann doch nicht aus dem Einschub heraus. Da ist es nur ein geringer Trost, dass bei 3,5"-Festplatten dieses Problem nicht mehr relevant ist, da hier das Laufwerk selbst die Stabilität bringt.
Das sollte so definitiv nicht sein und Raijintek wäre gut daran beraten die Schnellmontagen in Zukunft zu überarbeiten. Zwei oder drei simple Versteifungsnuten entlang der Breite oder die Verwendung eines härteren (und leider gleichzeitig auch spröderen) Kunststoffes sollten schon eine enorme Verbesserung bringen.

https://www.youtube.com/watch?v=W3FDyrtKUMA

Dem gegenüber steht ein sehr luftig gestalteter Festplattenkäfig. Der untere Frontlüfter bläst direkt gegen die installierten Festplatten. Die Seitenwände des Käfigs sind stark genug ausgeschnitten, damit genügend Luft hindurch geht. Erstaunlicherweise ist links neben dem Festplattenkäfig ein großer Freiraum. Vermutlich hat Raijintek dieses Design für eine optimierte Kühlung der Festplatten gewählt.

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Montage

Die Laufwerksmontagen gehen schnell von der Hand. Die 3,5"-Festplatte muss lediglich einklippt werden - hier helfen die kleinen Metallbolzen in den Schnellmontagen. Danach können noch zwei Schrauben zur Sicherung eingedreht werden. Datenträger im 2,5"-Format müssen mit dem Boden an die Schnellmontagen befestigt werden. Dabei ist die Montage mit den mitgelieferten Schrauben etwas fummelig. In meinem Fall liesen sich die Schrauben nur schwer in die Löcher der Festplatte drehen. Anscheinend waren beide Gewinde nicht ganz identisch.

https://www.youtube.com/watch?v=uqwI9VhlA-U

Der Einbau des Netzteils erfolgt größtenteils problemlos. Lediglich ein wenig "Fummelei" fällt beim Platzieren des Netzteiles an, da es nicht ohne weiteres von hinten oder der Seite eingeschoben werden kann. Netzteil leicht ankippen und schon kann man es in das Gehäuse schieben. Für die Montage des Netzteiles sind an der Rückseite des Gehäuses genügend Löcher, so dass auch verschiedene Netzteile eingebaut werden können. Das Antec Basiq VP450W verfügt über kein Kabelmanagement. Allerdings stellt diese Tatsache für das Raijintek Aeneas kein Problem dar, da vor dem Netzteil genügen Platz für den Kabelsalat ist. Durch die Kabeldurchführungen des Mainboardträgers können Kabel entsprechend einfach nach oben zu Mainboard und Grafikkarte verlegt werden.

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Der Einbau des Mainboard verläuft erfreulich einfach. Zum Einen hat Raijintek die Abstandshalter bereits vormontiert und zum anderen gibt es genügend Platz, um das Mainboard in Position zu bringen und dann entsprechend fest zu schrauben. Das Mainboard schließt dabei nahe zu bündig mit den Kabeldurchführungen ab (die seitliche Durchführung wird überdeckt), weswegen verlegte Kabel nicht zu lang sein müssen. Einzig der 4-polige Mainboardstecker muss über das gesamte Board gelegt werden, da Raijintekt lediglich an der Vorderseite Kabeldurchführungen vorgesehen hat. Da aber nur mATX-Board verwendet werden, sollte dies kein Problem darstellen. Auch für größere Kühler (Raijintekt gibt eine maximale Höhe von 180 mm an) können problemlos verwendet werden. Dann sollte man aber für die Montage die Deckelblende demontieren und etwas genauer bei der Positionierung hinschauen.

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Besonderen Augenmerk sollte man auch bei der Kabelführung für die Audio-Kabel des Gehäuses legen. Diese werden zwischen Deckelblende und Grundgehäuseoberteil durchgeführt. Hier fiel auf, dass die Kabellänge nur eine Verlegung zulässt. Ansonsten reicht das Kabel einfach nicht aus. Hier hätte Raijintek ruhig ein wenig mehr Kabellänge vorsehen können, damit die Verlegung vereinfacht wird. Dann wäre es auch möglich das Kabel "unsichtbar" zu verlegen. Gerade bei der Version mit Seitenfenster kann das ins Gewicht fallen.

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Die Gehäuselüfter sowie die Beleuchtung oder die USB-Anschlüsse können dagegen ohne weiteres angeschlossen werden. Die Lüfter bieten dabei die Möglichkeit, sie direkt an einen 3-Pin-Lüfteranschluss auf dem Mainboard oder an einen 4-Pin MOLEX Stecker vom Netzteil zu stecken. Die 4-Pin MOLEX Stecker der Lüfter lassen sich zudem aufeinander stecken, das spart Netzteilanschlüsse. Die Beleuchtung von Deckel- und Frontteil müssen ebenfalls noch miteinander verbunden werden. Den Strom für die LED-Leistung kommt ebenfalls über einen 4-Pin MOLEX Stecker, bei dem allerdings lediglich zwei Pins belegt sind.

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Zu guter Letzt kann dann noch die Grafikkarte und das DVD-Laufwerk installiert werden. Das Laufwerk ist schnell eingeschoben und verschraubt. Vorher kann die Blende bequem aus der Frontblende entnommen werden. Hierfür müssen zwei Rastnasen gelöst werden und schon fällt die Blende praktisch heraus. Der Einbau der Grafikkarte geht genauso einfach von statten, allerdings ist ein wenig Feingefühl und Geduld von Nöten. Hier kommt das Highlight der werkzeuglosen GPU-Montage des Aeneas zum Tragen - zumindest fast werkzeuglos. Im Auslieferungszustand sind alle Slot-Blenden zusätzlich verschraubt. Diese sind zu lösen, dann kann nach anschließendem Lösen der Daumenschraube die Fixierung angehoben werden und die einzelnen Slot-Blenden entnommen werden. Man sollte die Daumenschraube allerdings nicht so weit lösen, da das ganze Konstrukt dann etwas lawede wird und die Slot-Blenden mit unter wird umher schlackern. Jetzt muss nur noch die Grafikkarte eingesteckt werden und die Fixierung wieder herunter gelassen sowie festgeschraubt (ebenfalls wieder über die Daumenschraube) werden. Danach ist die Blende der Grafikkarte eingeklemmt und kann sich nicht mehr bewegen. Da die Grafikkarte sowieso hochkant steht, sollte eine solche (Schnell-)Montage kein Problem darstellen.

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Im folgenden findet ihr ein kurze Video zu den oben erklärten Montagen der einzelnen Bauteile.

https://www.youtube.com/watch?v=UgAbWlSlnjw

Temperatur- & Lautstärkemessungen

Testszenario

Für die Bewertung der Temperatur habe ich mir die Werte über HWMonitor (die Temperaturen gelten also als Richtwerte) ausgeben lassen. Einmal wurde das System in Idle-Modus betrieben und das andere Mal wurden Grafikkarte und CPU mit dem Tool "StressMyPC" auf Maximallast getrimmt und erst nach ca. 20 Minuten die Temperaturen betrachtet. Alle vormontierten Gehäuselüfter werden mit 12V (Anschluss über 4-Pin MOLEX Stecker) betrieben, um den maximalen Luftstrom zu gewährleisten. Die Raumtemperatur betrug ca. 20°C.
Mit diesem Setup habe ich auch die Lautstärke aufgenommen. Die Kamera steht dabei, entsprechend meiner Sitzposition, am Schreibtisch platziert und in Richtung Gehäuse (auf dem Tisch stehend) positioniert. Dies entspricht in etwa der Position des rechten Ohres. Da sich die Lautstärke immer schwierig darstellen lässt, habe ich als "Vergleichsgeräusch" das Öffnen und Schließen sowie Loslaufen eines DVD-Laufwerks mit DVD mit im Testvideo aufgenommen.

Diese Testprozedur werde ich für künftige Gehäusetests beibehalten, um eine Vergleichbarkeit untereinander herstellen zu können.

Temperatur

Im Idle-Betrieb des PCs gibt es keinerlei Beanstandungen im Raijintek Aeneas. Die Temperaturen bewegen sich bei 43°C für die CPU-Kerne und 52°C für die Grafikkarte. Im Idle-Betrieb des Systems gibt es also keinerlei Beanstandungen.

http://img.tweakpc.de/images/2016/09...lastung.md.png

Unter Last wird es sowohl der CPU als auch der Grafikkarte etwas wärmer. Jedoch liegen die 51°C der CPU und die 81°C der GPU immer noch im guten Bereich. Die Grafikkarte kann die Temperatur sogar mit einer verringerten Lüfterdrehzahl von ca. 870 U/min (maximal sind 1800-2000 U/min möglich) halten.

http://img.tweakpc.de/images/2016/09...lastung.md.png

Es zeigt sich also, dass die vier vormontierten Lüfters des Raijintekt Aeneas einen recht guten Dienst hinsichtlich der Gehäusebelüftung verrichten. Anzumerken bleibt aber noch, dass die weitere vier Lüfter montiert werden können, sollte ein noch größerer Kühlungsbedarf bzw. Luftdurchsatz gefordert sein. Nach oben ist also noch etwas Luft.

http://img.tweakpc.de/images/2016/09...raturen.md.png

Lautstärke

Während die Lüfter des Raijintek Aeneas bei der Kühlung noch punkten kann, so schneiden sie bei der Geräuschentwicklung im 12V-Betrieb nicht gut ab. Sind alle vier Lüfter in Betrieb ist ein lauteres Rauschen zu hören. Sicherlich ist die Lautstärke nicht ohrenbetäubend, aber dennoch störend. Diese sind vor allem in Gesprächen über ein Headset bemerkbar, weswegen Push-to-Talk fast schon Pflicht ist.
Weder CPU-Kühler noch der Grafikkartenkühler sind aus dem Gehäuse heraus zu hören. Selbst ohne Gehäuselüfter werden die Geräusche beider Kühler gut gedämpft. Selbst das "Vergleichsgeräusch" (also Öffnen, Schließen und Loslaufen des DVD-Laufwerks) ist nicht wirklich zu hören.
Für den Dauerbetrieb muss man entweder wirklich "schmerzfrei" sein oder eine Lüftersteuerung (über Mainboard oder extra) einsetzen, um die Lautstärke in Griff zu bekommen.

https://www.youtube.com/watch?v=HILpcu3AUiY

Fazit

Mit dem Aeneas bringt Raijintek ein kompaktes Gehäuse, welches mit einem speziellen Aufbau und einem günstigen Preis von 70€ überzeugen soll. Dabei sind einige sehr clevere Highlights wie die werkzeuglose Montage der Grafikkarte oder auch die Verlautbarkeit von CPU-Kühlern von bis zu 180 mm mit im Boot, die das Gehäuse zusätzlich aufwerten. Selbst die Unterteilung in Hauptkomponenten oben und Laufwerke sowie Netzteil unten ist pfiffig, wenn auch das Gehäuse dadurch breiter gerät, als Standard-Tower. Die Vorarbeitung ist grundsolide, wenn auch es hier und da minimale Einschränkungen (meist optischer Natur) gibt.
Bei der Kühlung schneidet das Aeneas sehr gut ab, dafür patzt es allerdings bei der Lautstärke. Hier sollte man sich eine Lüftersteuerung zulegen. Als Bonus ermöglicht Raijintek den Einsatz von vier weiteren Lüftern, wovon einer im 200 mm Format sein kann. Für Wassergehäusefans ist Platz für einen 240 mm Radiator und eine Schlauchdurchführung für externe Radiatoren an der Rückwand vorgesehen. Eine Lüftersteuerung für die vier vorinstallierten Lüfter wäre eine durchaus nettes Gimmick und könnte sicherlich optisch ansprechend untergebracht werden.
Der gravierendste Mangel an dem Gehäuse ist die Festplattenmontage. Die Schnellmontagen bieten schlichtweg eine unzureichende Stabilität. Die Situation wird auch mit montierten 2,5"-Festplatten nicht besser, erst 3,5"-Festplatten erhöhen auf Grund ihrer Größe die Stabilität des Rahmens. Auch wenn die Schnellmontagerahmen beim "Schütteltest" nicht herausgefallen sind, muss Raijintek hier dringend nachbessern.
Alles in Allem erhält man für 70€ ein sehr gutes Gehäuse, das den Preis mehr als wert ist.


Positives:

+ liegendes Mainboard-Tray und damit senkrechstehender CPU-Kühler und Grafikkarte
+ Sehr große CPU-Kühler (bis zu 180 mm Höhe) können verbaut werden
+ Gute Belüftung und Kühlung kann realisiert werden (240 mm Radiator verbauter / Schlausausgänge für externe Wasserkühlung)
+ stabil
+ größtenteils hochwertiger Materialauswahl und Verarbeitung
+ trotz kompakter Maße sehr gute Platzverhältnisse


Negatives:

(- minderwertige Schnellmontagen (instabile Konstruktion auch bei installierten 2,5"-Laufwerken)
(- Kabelführung und Befestigung der LED-Beleuchtung von Deckel und Front nicht optimal gelöst


Hinweis:
Alle Videos könnt ihr auch noch einmal in der Playlist anschauen - klick mich - und die Bilder findet ihr gesammelt in meinem Album - klick mich noch einmal - .
"Sei nicht Gefangener deiner Vergangenheit. Werde zum Architekten deiner Zukunft." - Robin Sharma

Geändert von MisterSchue (19.09.2016 um 20:11 Uhr)
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Index (23.09.2016), JaRaFi (29.01.2017), Michalito (30.11.2016), poiu (06.09.2016)
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Stichworte
aeneas, mythos, name, raijintek, test


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