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Alt 21.12.2017, 16:28   #1 (permalink)
Abakus
 
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Beiträge: 38

broda befindet sich auf einem aufstrebenden Ast

Standard SeaSonic Focus Plus Gold 550W (Leser-) Review / Test

SeaSonic Focus Plus Gold 550W (Leser-) Review / Test

Inhalt


Äußeres
Inneres
(Elektrische) Messwerte, Eindrücke aus dem Betrieb und Analyse der Schutzschaltungen
Bewertung und Fazit

https://img.tweakpc.de/images/2017/11/12/Test.png

Äußeres

Umverpackung und -inhalt

Die Verpackung des Focus Plus Gold ist eher untypisch für Netzteile, ein Karton der üblichen Art verbirgt sich erst unter einer äußeren Hülle aus dünner Pappe. Was sich die Marketingabteilung für den Aufdruck dieser ausgedacht hat, ist den Bildern zu entnehmen.
Das Netzteil selbst ist in einer wiederverwendbaren Tasche verpackt, zusätzlich mit zwei Kunststoffsicherungen fixiert. Ebenfalls im Karton finden sich natürlich die modularen Kabel inkulsive Tasche zur Verwahrung, außerdem ein elfsprachiges Users Manual, eine handvoll klassische Kabelbinder, drei Klett-Kabelbinder mit SeaSonic Aufdruck, ein "Focus + Gold" Aufkleber, vier Schrauben zur Montage des Netzteils in ein PC Gehäuse und das obligatorische Kaltgerätekabel.


Das Netzteil

SeaSonic hat sich scheinbar darum bemüht, das Gehäuse des Netzteils mit einigen Design-Details von der schlichten, schwarzen Masse abzuheben, Bilder geben dies sicher besser als ein langer Text wieder.
Interessant am Gehäuse ist auch sicherlich der zusätzliche Knopf neben dem üblichen Umschalter: Hier kann der "Hybrid Mode" aktiviert oder deaktiviert werden. Dabei handelt es sich um den semipassiven Modus, in dem der Lüfter im Idle stehen bleibt.
Standardmäßig ist dieser bei meinem Muster aktiviert.


Kabel des Geräts

SeaSonic vermischt beim vollmodularen Kabelbaum des Focus Plus Gold 550W gesleevte und Flachbandkabel.
Die drei SATA- und IDE-Stränge sind als Flachbandkabel ausgeführt, ebenso der kleine IDE-Floppy Adapter.
Unverklebt und gesleevt sind die Einzelkabel der CPU Zuleitung ebenso wie die des 24Pin Steckers.
Eine Mischform findet sich dann am einzigen PCIe Strang, bis zum ersten PCIe Stecker ist dieser ebenfalls nur gesleevt, die Verbindung zum zweiten PCIe Stecker erfolgt dann über Flachbandkabel.
Folgende Längen konnte ich mindestens am Muster feststellen:

20+4 Pin Kabel: 61cm
4+4 Pin Kabel: 65cm
6+2 Pin Kabel: 67,5cm +7,5cm
2x SATA Kabel: 45cm + 11cm
4x SATA Kabel: 45cm +12cm +11cm + 11cm
3x IDE Kabel: 45cm +12cm +12cm
IDE-Floppy Adapter: 10,1cm

Wie ersichtlich wird, konnten die Herstellerwerte nur bei den SATA Verlängerungen um je 1cm nicht eingehalten werden.
Der maximale Durchmesser der Litzen beträgt für alle Kabel AWG18 Standard, auch beim PCIe Strang; hier wurde jedoch in drei Kontakten an der PSU Buche je eine +12V Leitung kontaktiert, an einem weiteren wurden sogar zwei Kabel in die Buchse gebracht. Effektiv wird dadurch natürlich aber nicht das Nadelöhr des Kontakts aufgehoben. Dennoch gefällt mir eine Aufteilung auf vier Kontakte schon mal besser, als eine auf drei. Der genaue Molextyp des Steckers ist mir leider unbekannt, entsprechend kann ich hier, was die maximal mögliche Belastung laut Spezifikation angeht, nicht konkreter werden.

Weiter muss zu den Kabeln erwähnt werden, dass sich unter dem verklebten Schrumpfschlauch an den ATX-,CPU-, und PCIe-Steckern Kondensatoren befinden.
Je ein 470µF Feststoffkondensator von FP Cap filtert dort zwischen +12V und Masse.


Diese machen die Kabel aber zum Glück nicht bedeutend dicker.

Garantie

Eine Herstellergarantie von stattlichen 10 Jahren wird durch SeaSonic gewährt, ein deutscher Distributor ansässig in Burscheid steht zur Verfügung.


Technik-Übersicht

Das Focus Plus Gold fertigt SeaSonic in den eigenen chinesischen Fabriken.
Ein Blick auf die angewandten Topologien verspricht viel, hinter einer aktiven Leistungsfaktorkorrektur beschaltet eine Vollbrücke einen LLC-Resonanzwandler, dessen Ausgangsspannung nach synchroner Gleichrichtung die Versorgung von zwei Abwärtswandler für +5V und +3,3V darstellt.

Von dem eigenständigen Öffnen eines Netzteils ist nur jedem abzuraten! Es ist keine Übertreibung, wenn in diesem Zusammenhang von Lebensgefahr gesprochen wird.

https://img.tweakpc.de/images/2017/12/02/technik.png

Details zu den Werten in der Spalte "maximale Anforderungen":
Spoiler:
Die aufgeführten Werte unterliegen keiner sodernlich hohen Präzision. Dies ist verschiedenen Faktoren geschuldet:
Zum einen werden Datenblattwerte verrechnet, die nicht erfüllten Nebenbedingungen unterliegen. Dies wurde - wo möglich - nach gegebenen Möglichkeiten relativiert, dennoch sind die Werte nicht 100%ig - nicht zuletzt wegen der grundsätzlichen Toleranzen dieser Daten.
Weiter schleichen sich unbeachtete Messtoleranzen durch ein praktisches Erfassen der Schaltfrequenz der PFC Stufe und ihrer Ausgangsspannung in die Rechnungen, dafür eine Fehlerrechnung anzusetzen ergibt in meinen Augen aber wenig Sinn. Dafür streuen die Parameter selbst schon zu sehr.
Auch musste ich darauf verzichten einige Bauteile mit Verlusten, die durchaus berücksichtigt werden sollten, exakt in die Rechnung einfließen zu lassen. Grund: Fehlende bekannte Spezifikationen. Entsprechend mussten Schätzwerte aufgrund von vergleichbaren Komponenten Einzug erhalten.
Für eine grobe Einschätzung der Dimensionierungen der verbauten Bauteile halte ich die Ergebnisse dennoch für repräsentativ, weshalb ich sie anführe.
Darüber soll sich aber ruhig jeder selbst ein Bild verschaffen und eine Meinung bilden. Die Herkunft der Werte ist in diesem Spoiler dokumentiert.

https://img.tweakpc.de/images/2017/11/21/calc.png


https://img.tweakpc.de/images/2017/11/11/o1.th.jpg https://img.tweakpc.de/images/2017/11/11/o4.th.jpg https://img.tweakpc.de/images/2017/11/11/o2.th.jpg https://img.tweakpc.de/images/2017/11/11/o3.th.jpg

Eingangsfilter

Der Eingangsfilter startet auf einer kleinen Platine direkt am Kaltgerätestecker, hier werden ein Paar Y-Kondensatoren und ein X-Kondensator mit Discharge IC verbaut, der Übergang zur Hauptplatine erfolgt auf einer Spule mit festem Kern.

Auf der Hauptplatine ist ein Varistor verlötet, der für maximal 300V Effektivspannung spezifiziert ist. Ebenfalls direkt zu Beginn des Filters auf der Hauptplatine findet sich eine 15A Fuse Sicherung wieder.
Weiter verbaut sind eine Gleichtaktdrossel, ein paar Y-Kodensatoren, ein X-Kondensator und eine letzte Gleichtaktdrossel.


Leistungsfaktorkorrekturfilter

Die Gleichrichtung erfolgt über zwei parallele GBU1006 Brückengleichrichter von Diodes, sie sind an einen gemeinsamen Kühlkörper montiert.
Eingangskapazität die PFC Stufe ist ein 2,2µF Folienkondensator, Details zur Boostspule blieben mir leider verwährt. Schalter sind jedoch zwei parallele Champion GPT13N50DG MOSFETs, als Boostdiode kommt eine BYC8-600 von NXP zum Einsatz.
Die Ausgangskapazität stellt ein Nippon Chemi-Con KMR 390µF Elektrolytkondensator zur Verüfung, nicht zuletzt durch diese hohe Kapazität fällt der Einschaltstrom des Netzteils hoch aus - SeaSonic weiß dieser Problematik jedoch entgegenzuwirken, indem ein NTC Widerstand durch seine Heißleiter-Charakteristik den Einschaltstrom begrenzt. Ebenfalls verbaut ist ein Relais, das den NTC unmittelbar nach seinem Einsatz überbrückt, was ihm die Möglichkeit gibt, bei z.B. einem Reboot wieder kühl zu sein und damit hochohmig zu wirken.

Gesteuert wird die Leistungsfaktorkorrektur von einem Champion CM6500 Controller, der im CCM Modus arbeitet. Die Schaltfrequenz des Wandlers liegt bei 60kHz bis 100kHz, angepasst an die Last.
Die Ausgangsspannung liegt bei etwa 400VDC.


Hauptwandler

Der Hauptwandler des SeaSonic Focus Plus Gold 550W basiert auf dem Prinzip des LLC Resonanzwandlers. Zur Steuerung eines solchen wurde ein Champion CM6901T6X Controller sekundärseitig implementiert, zur Singalübertragung auf die Primärseite wird ein Treibertransformator eingesetzt; denn auf der Primärseite findet die Ansteuerung des Wandlers statt, für diesen Fall über eine Vollbrücke aus vier Alpha & Omeha AOTF8N50 MOSFETs.

Der genutzte Haupttransformator verfügt über eine Primärspule und zwei Sekundärspulen, wobei eine von letzteren beiden über einen Mittelabgriff verfügt und für den +12V Ausgang genutzt wird - die andere für den -12V Ausgang.


Sekundäre Regelung

Für die synchrone Gleichrichtung der Ausgangsspannung des Hauptwandlers kommen zwei nexperia PSMN2R6-40YS MOSFETs zum Einsatz. Diese sind im SOT669 Package ausgeführt und somit auf der Rückseite der Platine verlötet, ihre Abwärme soll aber durch mehrere Kühlkörper auf der Vorderseite von ihnen und der weiteren Platine abgeführt werden, die am Drain der FETs verlötet sind.

Hinter der Gleichrichtung arbeiten dann zwei Gleichspannungswandler, damit die +3,3V und +5V Ausgangsspannungen bereit gestellt werden können. Sie sind auf einer gemeinsamen Tochterplatine untergebracht, die Steuerung übernimmt ein APW7159 Controller von Anpec.
Außerdem auf der Platine finden sich einige Kondensatoren, dreimal 270µF Feststoffkondensatoren von Nippon Chemi-Con als Eingangskapazität und je zwei 560µF Feststoffkondensatoren für den Ausgang.
Die Schalter der Abwärtswandler sind ebenfalls für +5V und +3,3V gleich, ein Infineon BSC0906NS agiert als highside FET und zwei weitere MOSFETs dieses Typs parallel als lowside Schalter. Sie verfügen über einen, direkt an die Platine verschaubten, Kühlkörper mit Wärmeleitpads für den Übergang.


Ausgangsbereich

Ein Weltrend WT7527V Mikrocontroller überwacht die Ausgänge des Netzteils und steuert die externe Kommunikation.
Er ist in SMD Bauweise ausgeführt und auf der Unterseite der Platine verlötet.

SeaSonic setzt eine Mischung aus Feststoffkondensatoren und Kondensatoren auf Basis von flüssigem Elektrolyt ein, um die Ausgangsspannungen des Netzteils zu filtern.
Eine Gruppe von vier 470µF Nippon Chemi-Con 'F' Polymertypen versteckt sich unter dem Kühlkörperkonstrukt für die synchrone Gleichrichtung und filtert +12V - genau wie weitere zwei 'W' Kondensatoren von Nippon mit je 3300µF Kapazität.
Die Bezeichnungen scheinen allgemeine Platzhalter für Spezialanfertigungen zu sein, entsprechend sind keine weiteren Spezifikationen verfügbar.

Auf der Tochterplatine für die modularen Kabelanschlüsse finden sich zudem noch zwei weitere Nippon Chemi-Con 'F' Kondensatoren mit je 330µF für +12V. An gleicher Stelle verbaut SeaSonic ebenfalls Feststoffkapazität für +5V und +3,3V, je 560µF.
Die nassen Elektrolyte direkt an den Kabelanschlüssen stützen +12V.


+5VSB Kreis

Wie so oft findet sich auch im Focus Plus ein IC, das +5VSB Controller und MOSFET in ein Package vereint, hier ist es ein Excelliance EM8569.
Per SMD Diode wird gleichgerichtet, gestützt und gefiltert wird durch eine Vielzahl an Nippon Chemi-Con Kondensatoren: Zwei 2200µF KZE Typen, ein 220µF und ein 100µF KY.


Lüfter

Der Lüfter wird von Hong Hua eingekauft, es handelt sich um das Modell HA1225H12F-Z.
Die maximale Drehzahl liegt bei 2200rpm, diese wird bei +12V VCC und 580mA aufgenommene Stromstärke erreicht.
Per Schalter am Netzteilgehäuse kann der "Hybrid Mode" aktiviert oder deaktiviert werden. Dabei handelt es sich um den semipassiven Modus, in dem der Lüfter im Idle stehen bleibt. Standardmäßig ist dieser bei meinem Muster aktiviert.


Für meine Beurteilung der elektrischen Performance des SeaSonic Focus Plus stütze ich mich wieder auf Tests durch TweakPC, dieses mal jedoch vom 650W Modell, nicht von der 550W Version, die mir vorliegt.

Effizienz

Das 650W SeaSonic Focus Plus Gold erreicht einen Wirkungsgrad, der für eine Zertifizierung von 230VAC 80+ Gold reichen würde.
Jedoch verzichtete SeaSonic auf diese Auszeichnung. Interessant ist dieser Umstand dennoch allemal für uns Verbraucher im 230V Netz.


Ein 80+ Gold Zertifikat wurde dann aber für das 115VAC Netz ausgestellt, wie ersichtlich auch zu Recht.
Die Abweichung um weniger als 0,5% ist zulässig, somit stellt diese kein Problem dar.


Spannungsstabilität

Die maximalen Abweichungen der Ausgangspannungen vom Sollwert des 650W Musters im Test von TweakPC sind in der Tabelle unten ersichtlich.
Diese gelten stets auch für die Crossload-Szenarien, also wohl die heikelsten Fälle der Spannungsregulation für ein Netzteil.


Restwelligkeit

Weiter konnte bei TweakPC ebenfalls getestet werden, dass das Focus Plus Gold völlig unbedenkliche Restwelligkeit liefert, weit ab von den Limits durch die ATX Norm.


Lautstärke

Das Netzteil wurde in folgendem System eingesetzt:
Spoiler:
Thermalright Macho HR-02 Rev.A @ AMD FX 8320 @4GHz
Sapphire Vapor-X Tri-X R9 280X @Stock
Phantek Enthoo Evolv ATX, Lüfter @7V VCC
Zwei 2,5" SATA SSDs
Zwei 3,5" HDDs

Dabei konnte ich es unter keiner Last geräuschlich ausmachen. Auch im Idle hörte ich keinen Unterschied zwischen einem abgeschalteten oder langsam laufenden Lüfter.
Insgesamt kann ich das Netzteil damit als sehr leise beschreiben.

Schutzschaltungen

Folgende Schutzschaltungen gelten in zeitgemäßen Netzteilen als gängig und sollten entsprechend optimaler Weise allesamt sinnvoll implementiert sein:

OPP - Over Power Protection - eine primärseitige Schaltung, die ein Überlasten des Netzteils verhindern soll, indem die aufgenommene Leistung vor dem Hauptwandler überwacht wird
OVP - Over Voltage Protection - eine sekundärseitige Schaltung, die die Ausgangsspannungen überwacht und bei zu hohem Potential auslöst
UVP - Under Voltage Protection - eine sekundärseitige Schaltung, die die Ausgangsspannungen überwacht und bei zu geringem Potential auslöst
SCP - Short Circuit Protection - eine sekundärseitige Schaltung, die im Falle von niederohmigen Kurzschlüssen (<100mΩ) auslöst
OCP - Over Current Protection - eine sekundärseitige Schaltung, die die Ausgangsströme überwacht und bei zu großem Strom auslöst
OTP - Over Temperature Protection - eine Schaltung, die Schaden an Komponenten im Netzteil verhindert, indem die Temperatur im Gehäuse des Netzteils überwacht wird

In der folgenden Übersicht werden die Umsetzungen dieser im SeaSonic Focus Plus Gold 550W ersichtlich:



Die OCP Tresholds für +5V und +3,3V liegen bei circa 29A respektive 28A, dies kann z.B. dem Test von TweakPC oder hardwareLUXX entnommen werden.
Auch eine Implementierung einer OCP für +12V ist durch SeaSonic vorgenommen worden, einen rechnerischen Treshold kann ich aber leider nicht angeben, da ich nicht über die Möglichkeit verfüge, den Gleichstromwiderstand der genutzen Stabkernspule festzustellen.

Umsetzungen eines Schutzes vor zu hoher Temperatur der Netzteilkomponenten konnte ich nur zwei entdecken, die Teile von Controllern sind: Der +5VSB Controller schaltet seinen PWM Generator bei mehr als 150°C Gehäusetemperatur ab und lässt damit den Supervisor eine zu geringe +5VSB Spannung feststellen.
Der Controller der Abwärtswandler verfügt über eine sehr ähnliche Funktion, bei 150°C Gehäusetemperatur stellt er ebenfalls seinen Dienst ein, was zu einem gleichen Ergebnis führt - jedoch ist hier noch eine 30°C Hysterese vorhanden, um diese 30°C muss er also wieder heruntergekühlt sein, um wieder aktiv zu werden.


Grund zur Kritik sehe ich beim Focus Plus beim Schutz vor Übertemperatur:
Diese beiden oben genannten OTP-Mechanismen sind nämlich nicht das, was ich mir unter einer effektiven OTP vorstelle, Leistungshalbleiter können hier ungestört überhitzen.
Eine effektive OTP sieht für mich mindestens einen NTC Widerstand am kritischsten Kühlkörper vor, der Controller dahinter sollte dann einen gut gewählten Treshold aufweisen.
So etwas findet sich im Focus Plus jedoch nicht, obwohl es relativ einfach über die VX-Funktion des Supervisors hätte umgesetzt werden können. Schade!

Überzeugen konnte mich das SeaSonic Focus Plus jedoch davon, dass es nicht ein klares Entweder-oder sein muss, wenn es um Flachbandkabel oder deren klassisches Sleeve-Pendant geht. Ich finde die Mischform bei diesem Netzteil recht gelungen, sowohl in praktischer, als auch in optischer Hinsicht.

Auch zu gefallen wusste die ganze zehn Jahre lange Herstellergarantie, die zusammen mit einem deutschen Partner von SeaSonic schnell abgewickeln können sollte.

Auf technischer Seite lässt sich in meinen Augen nichts beanstanden, dieses Gerät besitzt in vielerlei Hinsicht die Technik der großen Brüder mit höherer Ausgangsleistung und ist entsprechend überdimensioniert. So zum Beispiel beim gedoppelten Brückengleichrichter, der sich auch in 1kW Netzteilen gut schlagen würde oder die Vollbrücke vor dem LLC-Resonanzwandler.

Weiter glücklich stimmen konnte mich SeaSonic beim Focus Plus Gold 550W mit dem verbauten Lüfter und seiner Steuerung.
Wenig Sinn sehe ich zwar im semipassiven Lüftermodus - glücklicher Weise lässt sich dieser deaktiveren, wobei das Netzteil noch immer angenehm leise bleibt.

Zu guter Letzt verdient es natürlich auch noch die elektrische Performance des Netzteils positiv hervor gehoben zu werden.
Die Restwelligkeit befindet sich auf sehr niedrigem Level, weiter ist eine Spannungeregulation auf unter 1,5% ein sehr gutes Ergebnis und auch an der Effizienz im 230VAC Netz gibt es nichts auszusetzen.

Fazit

positiv:
  • gute elektrische Performance
  • lange Herstellergarantie mit Abwicklung über deutschen Partner
  • gewählte Wandlertopologien auf nahezu höchstem Level
  • Durchweg hohe Bauteilgüte
  • Sehr leise

negativ:
  • keine Implementierung einer OTP im klassischen Sinne

https://img.tweakpc.de/images/2017/11/12/Test.png

Das Testmuster ist in Kooperation mit SeaSonic zur Verfügung gestellt worden.
broda ist offline   Mit Zitat antworten
3 Benutzer bedanken sich für den Beitrag:
Michalito (24.12.2017), Robert (22.12.2017), simply mod (22.12.2017)
Alt 24.12.2017, 16:24   #2 (permalink)
Extrem Performer
 
Benutzerbild von Michalito
 

Registriert seit: 03.05.2016
Beiträge: 1.243

Michalito wird schon bald berühmt werden

Standard AW: SeaSonic Focus Plus Gold 550W (Leser-) Review / Test

Habe ich auch hier. Top Teil und wirklich sehr leise. Eigentlich, fast immer im "Lüfer aus" Modus.
Michalito ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.12.2017, 20:01   #3 (permalink)
Tweaker
 
Benutzerbild von simply mod
 

Registriert seit: 27.09.2009
Beiträge: 633

simply mod sorgt für eine eindrucksvolle Atmosphäresimply mod sorgt für eine eindrucksvolle Atmosphäresimply mod sorgt für eine eindrucksvolle Atmosphäre

Standard AW: SeaSonic Focus Plus Gold 550W (Leser-) Review / Test

Echt tolles Netzteil, was man so liest. Wäre wohl auch meine nächste Wahl.
simply mod ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Stichworte
550w, focus plus gold, review, seasonic, test


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