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Hellangel 23.02.2003 15:12

Grundwissen: Overclocking
 
Da viele hier einfach Fragen stellen "Wie übertakten usw" hatte ich vor kurzer Zeit einen Text fürs cs.de Forum geschrieben.

Hier kann er natürlich auch ned Schaden.

---

Overclocking? Für viele noch ein einfaches Wort oder etwas von dem sie mal gehört haben.

Zuerst das wichtigeste: Overclocking ist betreiben auserhalb der Spezifikationen - also [b] ALLES AUF EIGENE GEFAHR [/b]

Hiermit will ich mal allen ein gewisses Grundwissen vermitteln damit es nichtmehr zu fragen kommt wie. "Kann ich meinen AMD Thunderbird 1 GHz auf 5 GHz übertakten" oder "Was ist der Frontsidebus" usw.

Gleich mal zum Grundlegende

[b]Wieso zum Teufel Overclocken:[/b]
Tja, das ist einfach und schnell erklärt. Eine Firma wie AMD oder Intel stellt alle Prozessoren mit dem gleichem Verfahren her und schaut danach was dieser wird. Je nach Prozessorgüte und Marktlage (welche Prozessoren sind gerade gefragt?) werden diese dann GELOCKT und in den Handel gebracht.
Wenn jetzt eine neue Architektur da ist, wie der T-Bred B (Thouroughbred), und die Nachfrage an langsamen CPUs (z.b. 1800+) gross ist, kommen viele eigentlich viel schneller Prozessoren auf den Markt. Diese sind praktisch eine Einladung zum Übertakten - da sie ein grosses Potential bieten.

[b]Grundwissen:[/b]
Die Prozessortaktfrequenz ergibt sich aus dem Produkt von Multiplikator (kurz Multi) und FrontSideBus (FSB).
Beim Multiplikator wird nur der Prozessor beeinflusst - wogegen beim FSB eigentlich die ganze "Datenleitung" genutzt wird. Und auf Board mit "nicht fixem AGP / PCI Takt" wird eigentlich sogut wie alles in Anspruch genommen.

so hat man z.B.

Multi von 15
FSB von 133

macht nach Adam Riese 15*133,33 = 2000MHz = 2400+ (AMD XP Rating)

[b]Voraussetzungen:[/b]
Bevor ich mit der eigentlichen Erklärung anfange, zuerst mal ein paar Voraussetzungen und Hinweise.

Die erste Voraussetzung ist ein neueres Mainboard das am besten die freie Wahl von Multi und FSB per Bios zulässt.

Man sollte sich schon etwas im Bios auskennen - sonst macht das ganze relativ wenig Sinn.

Ausreichende Kühlung ist Pflicht - wessen Prozessor so schon eine moderne Heizung darstellt sollte nicht auchnoch den Takt anheben.

[b]Overclocking[/b]
1.1 Per Multiplikator

Um per Multiplikator übertakten zu können muss der Prozessor "Unlocked" sein. Das heisst: Die Firmen entscheiden wie der Prozessor laufen soll (Takt) und Locken dann den Multiplikator (man kann ihn nicht frei Wählen). Nun will man diesen aber ändern - was tun?
Für Polamino bietet sich [url=http://www.tweakpc.de/tweaking/leitgummi/leitgummi.htm]Leutgummi[/url] an.
Für T-Bred bietet sich [url=http://www.tweakpc.de/tweaking/xp_unlock_draht/xp_unlock_draht.htm] die Drahtmethode [/url] an.

Nun kann man im Bios den Multiplikator einstellen.
Diese Einstellung heist in vielen Bios'en CPU Clockratio oder ähnliches.
Bei T-Bred kann meist nurnoch ein Multiplikator bis 12,5 gewählt werden. Dieses bringt den FSB ins Spiel

1.2 Per Frontsidebus
Das Übertakten per Frontsidebus ist auf den ersten Blick einfach wie das Übertakten per Multi. Hierbei muss nicht Unlocked werden. Allerding hat dieses Vorgehen auch so seine Nachteile. Bei den meisten Boards wird durch anheben des FSB auch die Taktung der AGP/PCI Slots angehoben. [Formel: Teiler ab 100MHz FSB 3:1 Teiler ab 133MHz FSB 4:1 ab 166MHz FSB 5:1 Teiler -> FSB 150 (Teiler 4:1) 150 : 4 = 37,5 MHz PCI-Takt und 75 MHz AGP-Takt takt .. die meisten komponenten booten dann schon nicht mehr ). Den FSB kann man im Bios einfach anheben und bringt leichten und schnellen "kleinerfolg".

Wirklich sinnvoll ist Overclocken nur im Zusammenspiel beider Faktoren.

Ich persönlich empfehle immer Multi runter und FSB rauf.
Wichtig dabei ist: FSB und Rams sollte synchron getaktet sein. Also 266er Ram -> 133 MHz FSB und 333 ram -> 166 MHz FSB.
Der Multi sollte wenn der FSB passt einfach hochgestellt werden.

[b] Vorgehen: [/b]
Overclocken ist gefühlssache - einfach mal den Multi um 2 anheben oder ähnliches ist nicht. Alles sollte in möglichst kleinen Schritten gemacht werden.
Zuerst sollte man sich seinen FSB aussuchen und den Multi so angleichen das die alte Taktung erreicht wird. Dann boottet man und testen den PC auf Stabilität. Wenn alles passt kann der Multi wieder um 0,5 angehoben werden. Danach wird wieder auf Stabilität getestet (Tool dazu unter Tools). Dies macht man solange bis das System instabil wird.
Wenn diese geschieht, sollte man den VCore (Prozessorkernspannung) anheben. Aber auch hier gilt [b]GEFÜHLVOLL[/b].
Nun man kann seine beiden Komponenten solange anheben / verändern bis man zu einem zufriedenstellenden Ergebniss kommt.
Wichtig dabei immer - langsam und Temps im Auge behalten.

[b]Tools[/b]
Stabilitätstests [url=http://users.ev1.net/~redelm/]CPU Burn[/url] The one and only PC Hitzemacher. Wenn das Programm 20 mins durchläuft spreche ich von Stabilität.
Temps für Temperaturen empfehle ich SiSoft Sandra oder MotherBoardMonitor5.2 -> 55-60°C sollten aus meiner sicht wegen Sicherheit nicht überschritten werden - 70°C überlebt die CPU aber normal auch, ist aber nicht zu empfehlen.
Um die eingestellten Takte/Werte des System zu prüfen, empfehle ich WinCPUid und Aida32 - vor allem wincpuid bietet sehr viele infos.

[b]Empfehlungen:[/b] beim overclocking mit amd empfehle ich einen T-Bred B 1800+


Wünsche und Anregungen bitte in den Thred.

p.s. Dies ist jetzt vorallem für AMD CPU's geschrieben
p.p.s. Rechtschreibfehler bitte behalten.
p.p.p.s. und hier mal ein link auf das tut das mir overclocking näher gebracht hat *g* [url=http://home.arcor.de/sharku/overc.htm]thx 2 sharku[/url]

[b]Update:[/b]
Ich hab die Erfahrung gemacht das Seti die CPU nicht annähernd so beansprucht wie z.B. CPU Burn. Mit Prime habe ich keine erfahrung.
3d Mark eignet sich sehr gut um zu testen ob das System den Erhöhten FSB mitmachen.
So kann ich mit FSB 200 zwar normal arbeiten aber Benchen kann ich vielleicht 2 Sekunden

cdk 27.04.2003 23:04

Da steht ja eigentlich schon alles drin...
Hätte nur noch ein paar ergänzende Anmerkungen:

- Was die CPU betrifft, mache ich erst mal eine Testrunde ausschließlich über den Multiplikator. Wie oben erwähnt - schrittweise und behutsam. Damit lote ich die ungefähre MHz-Grenze der CPU aus. Wenn dann Fehler und Abstürze nicht mehr zu beseitigen sind, weiß ich daß die CPU am Ende ist.
Anschließend versuche ich wie oben beschrieben ein performanteres FSB-Multi-Produkt innerhalb der so ermittelten Grenze einzustellen.

- Natürlich ist die CPU nicht die einzige optimierungs- und übertaktungswürdige Komponente. RAM, AGP und Graka können oft auch Zuspruch vertragen, aber das sollte unbedingt getrennt voneinander und getrennt von CPU-oc erfolgen, also nicht alle Schieberegler gleichzeitig hochziehen. Auch Treiberupdates oder DirectX-Versionen sollten in dieser Phase eingefroren werden.

Bei den Nicht-CPU-oc-Aktionen sind die Stabilitätstests viel aufwändiger. Am Besten ist es nach jedem Schritt ein paar Tage lang 3..4 verschiedene Spiele zu spielen. Spiele, die zuvor stabil liefen.

Heiko 09.06.2003 05:55

hab da mal ne frage. Um den CPU zu testen sollte man in den Normalen Windowsmodus gehen oder in den Abgesicherten? Da werden ja so sachen wie DirectX nicht geladen (oder?). Allerdings wird dann der CPU auch nicht sonderlich gefordert, woran man ja merkt ob das system noch stabil laeuft.

Pirke 09.06.2003 11:20

ich habe da auch noch ein paar Ergänzungen:
- Wie weit eine CPU zu Overclocken geht, kann man NIE sagen, das hängt von vielen Faktoren ab, am meisten jedoch, wie gut einfach die CPU geht und da kan man pech oder glück haben.
- Um die Stabilität zu testen, sollte man die CPU min. eine Stunde ordentlich belasten, wenn dann nicht passiert (Absturz) dann sollte das System stabil sein. Am besten man mit Prime oder SETI, und immer die Temperatur im Auge behalten.

freezer 09.06.2003 11:46

[quote=Heiko]hab da mal ne frage. Um den CPU zu testen sollte man in den Normalen Windowsmodus gehen oder in den Abgesicherten? Da werden ja so sachen wie DirectX nicht geladen (oder?). Allerdings wird dann der CPU auch nicht sonderlich gefordert, woran man ja merkt ob das system noch stabil laeuft.[/quote]

Hallo,

Fragen sollten nicht in den Tutorials gestellt werden, sondern in dem passenden Forum (wäre in diesem Fall CPU (ob Intel oder AMD hängt z.B. von deinem System). Ich werde die Frage hier mal beantworten. Falls du weiterführende Fragen hast, starte bitte einen neuen Thread im CPU Forum. Dieser Thread wird dann in einigen Tagen von uns "bereinigt" (Tips zusammengefasst, Fragen gelöscht).

Windows "normal" starten. Es gibt keinen Grund für den abgesicherten Modus.
stabil oder instabil? Wenn [url=http://www.tweakpc.de/berichte/tipps_tricks/prime95.htm][Prime95[/url] Fehler anzeigt oder halt SuperPI bzw. die anderen Test Tools. Looping-Durchläufe von 3DMark sind für Graka Test geeignet.

Hellangel 10.06.2003 16:18

[quote=Pirke]ich habe da auch noch ein paar Ergänzungen:
- Wie weit eine CPU zu Overclocken geht, kan man NIE sagen, das hängt von vielen Faktoren ab, am meisten jedoch, wie gut einfach die CPU geht und da kan man pech oder glück haben.
- Um die Stabilität zu testen, sollte man die CPU min. eine Stunde ordentlich belasten, wenn dann nicht passiert (Absturz) dann sollte das System stabil sein. Am besten man lest §d Mark Loops laufen oder testet mit Prime oder SETI, und imer die Temperatur im Auge behalten.[/quote]

Ich hab die Erfahrung gemacht das Seti die CPU nicht annähernd so beansprucht wie z.B. CPU Burn. Mit Prime habe ich keine erfahrung.
3d Mark eignet sich sehr gut um zu testen ob das System den Erhöhten FSB mitmachen.
So kann ich mit FSB 200 zwar normal arbeiten aber Benchen kann ich vielleicht 2 Sekunden.

io.sys 09.07.2003 16:06

Wichtig ist es auch, Fehler einzugrenzen und zu erkennen!

Bsp:

Ich ziehe den FSB hoch und damit den CPU Takt ebenfalls!

Hierbei wäre es ratsam zuerst nur über den Multiplikator zu takten, da ich so schon den Bereich den die CPU mitmacht eingrenzen kann.

Somit können HangUps dann auf den RAM bspw. eingegrenzt werden!


Typische Anzeichen für Speicherfehler aufgrund von übertakten:

Blue-Screens
Fehler beim Ausführen von Anwendungen
Absturz von Windows jedoch bleibt die Maus meist noch zur Verfügung


Typische Anzeichen für Prozessoraussetzer:

Absoulter HangUp
kurze Ruckler bei Anwendungen

Das typische Zeichen ist jedoch ein absoluter HangUp.


@Hellangel

Du kannst das ja irgendwie miteinbauen oder so stehen lassen.
Wollte nur noch ein wenig Erfahrung mit einbringen um einigen Leuten vielleicht frustrierte Nächte zu ersparen! :wink:


Grüße :)


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 21:40 Uhr.

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