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TweakPC Newsbot 25.08.2016 14:45

WhatsApp: Politik fordert Backdoor bei der Verschlüsselung
 
[SIZE=4][url=http://www.tweakpc.de/news/37938/whatsapp-politik-fordert-backdoor-bei-der-verschluesselung/]WhatsApp: Politik fordert Backdoor bei der Verschlüsselung[/url] [/SIZE]
Das Bundesinnenministerium fordert eine Art Backdoor bei der Verschlüsselung von Daten für die Terrorabwehr.

Jetzt ist eure Meinung zum Thema gefragt. Postet hier eure inhaltlichen Kommentare und Fragen zu den News.
[SIZE="1"][COLOR="Silver"]25.08.2016 15:41 - ID 37938[/COLOR][/SIZE]

Stefan Payne 25.08.2016 16:43

AW: WhatsApp: Politik fordert Backdoor bei der Verschlüsselung
 
EIn zweischneidiges Schwert, ich bin mittlererweile der Meinung, dass die Polizei durchaus in der Lage sein sollte, die Unterhaltung unter gewissen Umständen anschauen zu dürfen...

Einerseits wird immer wieder über die Privatsphäre geredet, andererseits wird so ein Dienst auch gerne mal missbraucht. Man muss hier nicht einmal Terroristen nehmen, das ist wirklich übelster Bullshit...

Aber was wirklich gemacht werden könnte, wären diverse ungute Verabredungen...
Zum Beispiel, wie man seinen Arbeitgeber an*****n kann oder aber wie man eine Person los werden kann, die einem nicht passt. Jake Applebaum ist da wohl ein relativ aktuelles Beispiel...

Hat alles ein Für und Wieder, aber die Politik sollte endlich mit dem Sicherheits- und Terror Bullshit aufhören und endlich mal die Wahrheit sagen, worum es denn nun wirklich geht...

DarkBlooster 26.08.2016 01:51

AW: WhatsApp: Politik fordert Backdoor bei der Verschlüsselung
 
Das Problem an Meinungen ist, dass sie lediglich das subjektive Empfinden widerspiegeln und dabei keinen Bezug zu relevanten Fakten haben.
Aber das zu intensivieren würde hier jetzt den Rahmen sprengen.

Aber mich würden mal die grundsätzlichen Details interessieren, sofern hier jemand ist, der sich damit auskennt:
Wie muss ich mir so ein Hintertürchen bei verschlüsselten Daten vorstellen? Mir fallen da zwei Varianten ein.
1. Die Daten werden per Standard-Schlüssel verschlüsselt und der Client-Schlüssel berechtigt die Software, zur Entschlüsselung den Standard-Schlüssel zu verwenden.
2. Die Daten werden parallel sowohl mit dem Client-Schlüssel wie auch Standard-Schlüssel verschlüsselt, was die Datenmenge und Rechenleistung verdoppeln würde.
Da ich nur stark eingeschränkte Programmierkenntnisse besitze und von Verschlüsselung lediglich den logischen Ansatz verstehe, sind dies aus meiner Sicht die einzigen verfügbaren Möglichkeiten.
Vielleicht kann mich ja jemand aufklären, ob es auch andere Methoden gibt.

poloniumium 26.08.2016 06:01

AW: WhatsApp: Politik fordert Backdoor bei der Verschlüsselung
 
du sprichst allen menschen pauschal die fähigkeit ab sich auf basis von fakten ansichten zu bilden? wow, mit der gesellschaftskritik ist man dann wirklich misantroph denk ich mal. :(

zu deiner frage kannst du dir ja mal diffie helman angucken. das verfahren basiert auf elliptischen kurven. wenn die auf einmal zu "kreisig" werden hat man ein problem was es so schon gab als backdoor. [url]https://eprint.iacr.org/2016/644.pdf[/url] mit anderen worten: jeder verschlüsslung liegen ein oder mehrere fundamentalparameter zugrunde und wenn diese nicht voll erfüllt sind kann es triviale angriffe geben die einen angriff um mehrere potenzen erleichtern und damit bezahlbar (in rechenschritten) machen.

zu der news selbst muss man sich immer vor augen halten: nicht alle forderungen in der politik sind ernst, aber wer politik aus populistischen gründen macht wird immer mehr fordern als er nach eigener überzeugung braucht. einfach um "verhandlungsmasse" zu haben.

DarkBlooster 26.08.2016 17:19

AW: WhatsApp: Politik fordert Backdoor bei der Verschlüsselung
 
[quote=poloniumium;833755]du sprichst allen menschen pauschal die fähigkeit ab sich auf basis von fakten ansichten zu bilden? wow, mit der gesellschaftskritik ist man dann wirklich misantroph denk ich mal. :([/quote]

Da hast Du offensichtlich etwas falsch interpretiert. Ich spreche niemandem etwas ab. Ich habe lediglich einen Fakt über Meinungen eingestreut, der an dieser Stelle einfach perfekt passte.
Es gibt Fakten und Meinungen.
Fakten sind in Stein gemeißelt und stellen unwiderlegbare Tatsachen dar (Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel).
Meinungen dagegen sind im Regelfall durch subjektives Empfinden gebildet worden und/oder durch den einen oder anderen Fakt eingefärbt. Sonst wären es keine Meinungen, sondern Fakten. Im vorliegendem Fall ist die Meinung durch naheliegende Ereignisse (ich interpretiere es zumindest so aus dem Geschriebenem - von Fernsehen und allgemeinen Nachrichten halte ich mich schon länger fern) und ein gewisses Schutzbedürfnis gebildet worden und somit rein subjektiv. Solche Meinungen sind grundsätzlich sehr kurzsichtig, führen aber nach Umsetzung zu sehr langfristigen und oft auch einschneidenden Folgen.
Eine misanthrope Veranlagung sehe ich bei mir jedoch nicht.

[quote=poloniumium;833755]nicht alle forderungen in der politik sind ernst, aber wer politik aus populistischen gründen macht wird immer mehr fordern als er nach eigener überzeugung braucht. einfach um "verhandlungsmasse" zu haben.[/quote]
Hmmm... Guter Einwand. Aus dieser Perspektive habe ich das noch nie betrachtet. Aber mein Verhandlungsgeschick ist auch nicht besonders gut ausgeprägt.

[quote=poloniumium;833755]zu deiner frage kannst du dir ja mal diffie helman angucken. das verfahren basiert auf elliptischen kurven. wenn die auf einmal zu "kreisig" werden hat man ein problem was es so schon gab als backdoor. [url]https://eprint.iacr.org/2016/644.pdf[/url] mit anderen worten: jeder verschlüsslung liegen ein oder mehrere fundamentalparameter zugrunde und wenn diese nicht voll erfüllt sind kann es triviale angriffe geben die einen angriff um mehrere potenzen erleichtern und damit bezahlbar (in rechenschritten) machen.[/quote]
Oha, mein Englisch ist ungeeignet für solche Wälzer.
Aber nach dem was Du schreibst, handelt es sich nicht nach allgemeiner Definition um ein Hintertürchen, sondern lediglich um eine Schwachstelle.

muesli 27.08.2016 15:16

AW: WhatsApp: Politik fordert Backdoor bei der Verschlüsselung
 
ich finde bei berechtigten (!) vorfällen, sollte der staat zugriff haben. alles auf richterliche anordnung bzw. einem ok vom datenschutzbeauftragtem (keiner von der cdu/csu mit blinden rechten augen!) als verifzierung, dass der staat kein schindluder treibt. damit kann ich sehr gut leben.

kann ja nicht sein, dass pedophile und terroristen ungestraft davonkommen

DarkBlooster 27.08.2016 17:48

AW: WhatsApp: Politik fordert Backdoor bei der Verschlüsselung
 
Wer eine Notwendigkeit darin sieht, pädophile (ich gehe davon aus, dass Du das meinst - Pedophilie hat was mit Füßen zu tun) Menschen zu bestrafen, der stellt seine Entscheidungsfreude über Dinge, die er nicht versteht, sehr deutlich dar.
Terrorismus ist mittlerweile ein schlagkräftiges Modewort, hat aber auch seine Herkunft und stellt ein Abwehrverhalten dar. Ob der religiöse Fanatismus hinter den heute gemeinten terroristischen Aktivitäten ursprünglich schon bestand, oder vielleicht im Lauf der Zeit erst hinzu gekommen ist, oder vielleicht ursprünglich nicht und heute auch nicht existiert(e), sondern dies nur eine Propaganda ähnlich "1984" darstellt, das können wohl nur die Urheber verlässlich beantworten.

HamsterofOverclocking 28.08.2016 19:24

AW: WhatsApp: Politik fordert Backdoor bei der Verschlüsselung
 
technisch nicht realisierbar. ich kann lokal auf meinem rechner mit tool x, nennen wir es truecrypt 7.1, verschlüsseln. wie soll das verhindert werden?

poloniumium 28.08.2016 23:54

AW: WhatsApp: Politik fordert Backdoor bei der Verschlüsselung
 
[quote=DarkBlooster;833786]Aber nach dem was Du schreibst, handelt es sich nicht nach allgemeiner Definition um ein Hintertürchen, sondern lediglich um eine Schwachstelle.[/quote]
der gängigen interpretation nach wurde diese schwachstelle gezielt eingeschmuggelt und war nur den wenigen seit dem bekannt... das macht die geschichte zur "tür" mit geheimen schlüsseln. ist aber wortklauberei.

DarkBlooster 29.08.2016 20:36

AW: WhatsApp: Politik fordert Backdoor bei der Verschlüsselung
 
@HamsterofOverclocking: Eine Software, mit der der Nutzer selbst verschlüsselte Container erstellen kann, fällt dabei raus. Denn bei WhatsApp hat der Nutzer keinen Einfluss auf die Container, deren Verschlüsselung und die zugrundeliegenden Schlüssel. Auch wenn man durchaus auch per TrueCrypt erstellte Container per WhatsApp verschicken könnte. Das stellt aber einen erheblichen Mehraufwand dar.

@poloniumium: Ich denke, wenn die Schwachstelle tatsächlich absichtlich eingebaut wurde, kann man es (wenn auch sehr grenzwertig) eingeschränkt als Hintertür gelten lassen.


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