AW: Intel vs. ARM: Vorteil durch Größe Tio, nach aktuellen Einschätzung (nicht von mir ^^) wirds irgendwo im einstelligen Nanometerbereich mit Moores Law enden. Andererseits war das Ende von Moores Law zu jeder Zeit 10 Jahre in der Zukunft gelegen. Ist halt die Frage danach, wie man Moores Law auffasst. Die gängige (technische Realisierung der jeweils nächsten Node) Interpretation ist ja nicht korrekt. Moores Law bezieht sich auf die Wirtschaftlichkeit: Wenn die Investitionskosten bis RTM die zu erwartenden Einsparungen oder Zugewinne durch ASPs überschreiten, wirds nicht gemacht. Und die Industrie ist z.B. durch Multiple Expose schon längst an einem Punkt angekommen, wo nicht mehr nur die der R&D folgende Neuausstattung der Fabs Kostenfaktor ist, sondern die Produktion selbst immer aufwendiger und teurer wird.
Wie dem auch sei:
Performancegewinn durch die jeweils nächste Node wird immer weniger Ausschlag geben (die Sprünge von vor 10 Jahren gibts nicht mehr und es wird immer weniger werden). Seit ca. der 45nm Node wird Static Power immer mehr zum Problem, SOI und HKMG sind da bekanntlich keine Allheilmittel. Es "gewinnt" am Ende, wer auf der selben Node die bessere Performance bzw. Performance-Per-Watt bieten kann.
Wobei das auch eine Frage der Einsatzgebiete ist. ARM wird so vielfältig eingesetzt, da ist beinahe völlig egal, ob sich die Markanteile in einem Produktsegment verschieben. Sollte beispielsweise AMDs ARM-basierten Serverprodukten kein Erfolg beschert sein, dann kann das ARM ziemlich egal sein. Irgendjemand wird sich schon finden, der mit der Technologieplattform erfolgreich eine Nische besetzt und damit Geld verdient.
Das ist auch ARMs wesentlicher Vorteil gegenüber Intel: Burden-Sharing. Alle Kunden ARMs finanzieren letztendlich gemeinsam die Entwickling, sie machen gemeinsam bei TSMC, GloFo etc. die Produktion wirtschaftlicher. Erfahrungen sind austauschbar. Wenn einer sich verkalkuliert, fangen das die andern auf. Wenn Intel sich verkalkuliert, dann fängt das niemand auf.
Zumal Intels Geschäftmodell, wie korrekt angeführt, auf der Fertigung und dem Vorsprung dort ruht. Um diesen Vorsprung zu halten, muss immens Geld investiert werden - was nur rentabel sein kann, wenn durch die Fabs auch entsprechende Volumina geschoben werden. Jede neue Node ist deutlich teurer zu entwickeln als die vorherige. Fällt Intels Produktionsvolumen unter ein Niveau X (die Auslastung der Fabs) dann implodiert das ganze, weil es nicht refinanzierbar ist.
Ein Problem das ARM nicht hat. Erstens weil der Erfolg nicht vom "Vorsprung durch Technik" abhängt. Zweitens weil ARMs Kunden ja selbst keine Fabs betreiben. Die Wirtschaftlichkeit von R&D und Ausrüstung für die nächste Node ist Sache der unabhängigen Foundries und denen ist egal, welche Architekturen sie zur Refinanzierung ins Silicon leuchten.
Und über IP-Sharing und Stacking ist damit noch gar nichts gesagt...
LG |