Moin,
ich habe das gleiche Notebook und dazu passend ein paar Erfahrungen gesammelt, die reine Hardwaresache sind.
Vorweg der Hinweis: Ich bin Elektroniker und weiß eigentlich, was ich so mache. Entsprechend seien ambitionierte Bastler gewarnt: Lüfter sind nicht grundlos da und daran ohne wirklichen Sachverstand zu manipulieren kann böse nach hinten losgehen...
Die folgenden Tipps erfolgen ohne jede Gewährleistung oder Garantie. Selbstverständlich übernehme ich keinerlei Haftung für das Gelingen oder Misslingen der Umbauten. Und erst recht übernehme ich keine Haftung für irgendwelche Schäden, die aus dem Lesen und/oder Anwenden dieser Tipps resultieren.
Auf gehts
Erstmal: Die weiter oben von einem Frenteilnehmer erwähnten 4x100 Ohm (als Kaskade zu 50 Ohm oder Parallelschaltung zu 25 Ohm) sind ein wenig viel. Der Lüfter läuft mit einer gepulsten Gleichspannung von 12V, Mittelwert ist im Leerlauf 8,2V, bei erhöhter Drehzahl 12V.
Die Untergrenze damit er garantiert anläuft, scheint bei 3-3,5V zu liegen.
Ausgehend von dem Aufdruck hat der Lüfter 0,25W Leistungsaufnahme. Daher kann man, wenn man eine Betriebsspannung von 4,0V (und damit langsame Drehzahl) erreichen will, von einem Widerstand im Bereich 10-15 Ohm ausgehen.
Ich habe 9,6 Ohm aus 2x 4,8 Ohm gemacht und eingelötet. Das hat mir einige ruhige Monate beschert.
Anscheinend ist der Lüfter aber eh nicht für Dauerbetrieb ausgelegt, denn nach ~350h Betriebsdauer (natürlich NICHT an einem Stück) hat er jetzt angefangen, Vibrationen aufs gesamte Gehäuse zu übertragen - im hörbaren Bereich von 1kHz. Offenbar hat das Lager einen Schaden.
Meine Lösung ist nun die gewesen, den Lüfter gegen einen kugelgelagerten Radiallüfter mit 32mm Durchmesser von Conrad auszutauschen. Der Vorteil: Der Luftstrom durch das Gehäuse ist stark verbessert, was auch dem Netzteil und Speicher zu Gute kommt. Die Vorgehensweise ist denkbar einfach:
Einfach die Abdeckungüber dem Lüfter abschrauben, dann die vier Federschrauben vom Kühlkörper lösen und wegnehmen. Der knifflige Part ist der der Lüfterdemontage: Der Kühler muss dazu mindestens 60-70°C heiß sein, weil zwischen CPU und Kühler eine selbstklebende Wärmeleitpaste ist, die nur dann das Ablösen des Kühler zulässt, wenn sie heiß (und damit flüssig) ist.
Durch Erwärmen des Kühlkörpers und leichtes Hin- und Herbewegen kann man den Lüfter samt Kühlkörper so vorsichtig entfernen. Wer hat, kann zum Erwärmen eine Heißluftpistole nehmen. Alle anderen benutzen die unter dem Kühler befindliche CPU mit abgezogenem Lüfterkabel.
Vorsicht: Nicht einfach mit irgend was zwischen Platine und Kühler gehen. Das Abhebeln des Kühlers könnte die CPU von der Platine reißen - und anders als bei einem Sockel-Prozessor ist dann das Notebook im Eimer.
Der alte Lüfter ist von unten eingesetzt und muss natürlich vorher entfernt werden. Den neuen Lüfter kann man beispielsweise mit einem Klebepad befestigen. Wer 2-Komponentenkleber hat, kann den verwenden.
Wer keinen Radiallüfter bekommen kann, kann sich auch anders behelfen: Einen normalen Lüfter, beispielsweise von einer Grafikkarte oder einem Chipsatz, nehmen und einsetzen. Dann muss nur eine Seite - nämlich entweder oben oder unten, je nachdem, von wo der Lüfter die Luft ansaugt, zugeklebt werden. Gaffaband dürfte hier ausreichen...
Vor dem Einbau sollte man das Ganze einmal kurz testen. Dazu das Kabel an dem Steckverbinder anschließen und den Laptop kurz einschalten und prüfen, ob sich der Lüfter dreht und vor allem auch, ob er einen Luftstrom DURCH den Kühler erzeugt.
Das sollte nicht länger als 10 Sekunden dauern und die CPU kann bis zu 85°C kurzzeitig ab, weswegen die Gefahr der Zerstörung klein sein dürfte.
Beim Wiedereinsetzen des Kühlers sollte man so vorgehen, dass man mit Haushaltspapier und Waschbenzin sämtliche Reste der alten Wärmeleitpaste von CPU und Kühler entfernt. Bitte keine Stofflappen und vor allem keine Reiniger wie Aceton oder Spüli verwenden. Ersteres verätzt die Leiterplatten, letzteres bildet Rückstände, die schäflich wirken.
Dann kann man eine hauchdünne Schicht neue Wärmeleitpaste entweder auf die CPU oder (nicht und) den Kühler auftragen. Wer die kleine Tube aus beispielsweise einem Arctic-Cooling Kühler noch hat, kann die verwenden.
Die Federschrauben des Kühlers sollte man bei der anschließenden Endmontage über Kreuz anziehen, um eine möglichst gleichmäßige Belastung der Löststellen zu gewährleisten.