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chrisr15 03.07.2009 16:01

AW: Radiator im Eigenbau - ein Erfahrungsbericht
 
In der elektrochemischen Spannungsreihe hat Cu + 340mV; Ni -230mV und Al -1660mV.
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Es gibt jetzt 2 Möglichkeiten der Korrosion, direkter Kontakt und über die Flüssigkeit.

Wenn Cu und Al in direktem Kontakt stehen, macht es einen Potential von ~2V, genug um eine recht flotte Korrosion herbeizuführen - ist aber bei dieser Konstruktion nicht der Fall.

Wenn man den pH-Wert auf ~7,5 steigert hat Nickel ~0V und Kupfer ist unter -0,05V. Vielleicht zielen die Additive darauf ab? Durch die niedrigen Potential, macht es nichts aus, dass der "Isolator" Wasser besser leitfähig wird, außer es kommt Al (~-700mV) in den Kreislauf.
Bei der Nutzung von Leitungswasser (Leitfähigkeit: ≈ 0,05 S/m) mag ein Additiv durchaus Sinn machen, in meinen Augen besser als diese Mixtur ist destilliertes Wasser (Leitfähigkeit: ≈0,000005 S/m)

Ich hoffe ich hab nicht all zu viel Blödsinn geschrieben, ist auch schon wieder über 5 Jahre her, dass ich das letzte Mal mit Korrosion in der Schule konfrontiert wurde.

DaKarl 03.07.2009 16:08

AW: Radiator im Eigenbau - ein Erfahrungsbericht
 
[quote=maxdreamland;628628]Moin,

der ursprüngliche Artikel ist ja nun schon ziemlich lange her. Ich wollte mal fragen wie es mit der Langzeiterfahrung aussieht. Wo ich beim Lesen etwas gestutzt habe war das hier Aluminium (Radiator) mit Kupfer (die restlichen Kühlkörper im Kreislauf) im selben Wasserkreislauf kombiniert wird. Da sollte es doch eigentlich zu unerwünschten galvanischen elektrolyse Effekten kommen. Oder funktionieren die Additive im Kühlwasser so gut das der Effekt zu vernachlässigen ist?

Gruß
Max[/quote]
[quote=maxdreamland;628644]Die Winkel und Flansche sind aber meist vernickelt und das ist meines Wissens unkritisch (Kupfer+Nickel). Aber Kupfer und Aluminium sollen sich nicht so vertragen, frag mich aber nicht nach den chemischen Details, da muss ich passen.
[/quote]
Kupfer und Nickel sollten sich eigentlich recht gut vertragen, da sie fast gleiches elektrochemisches Potential haben. Nach jahrelanger Benutzung merkt man aber, dass sich die Anschlussstücke (vernickeltes Messing) langsam verfärben und das darunter liegende Messing zum vorschein kommt. Man kann dann in den Gewinden wo sich der Kupferkühlkörper und Nickel-Anschlüsse berühren einen grünlich-blauen bis schwarzen Belag feststellen (Nickeloxid/hydroxid).

Die gekauften Aluminiumteile (Radiatoren und auch diese Profile) sind normalerweise eloxiert, also passiviert und sollten eigentlich völlig unproblematisch sein so lange die Schicht unbeschädigt ist. Dadurch dass ich Gewinde in die Aluprofile reingebohrt hab ist die Eloxalschicht natürlich zerstört worden und ich hab der einfachheit halber auch darauf verzichtet sie nochmal nachzueloxieren (wäre dann wohl beim reinschrauben der Anschlüsse sowieso wieder zerstört worden diese Schicht).
Warum ich trotzdem keine Probleme habe? Alles ist bei mir Alu, außer der CPU-Kühler. Dieser ist aber elektrisch nicht mit dem restlichen Gehäuse verbunden, da er nur auf den Plastik-Halterungen am CPU-Sockel befestigt ist. Dadurch dass kein elektrischer Kontakt zwischen Kupfer und Alu besteht, gibt es zwischen beidem auch keine galvanischen Effekte, so einfach ist das.
Trotzdem hat man leider natürlich noch Galvanische Zellen bei den vernickelten Anschlüssen die in das Aluminium geschraubt sind, das kann man eben nicht vermeiden.
Ich habe aber trotz fast eineinhalbjähriger Benutzung absolut keine Probleme mit korrosion am Aluminium, auch keine weißen Aluminium-Rückstände im Kreislauf. Denke mal das hab ich meinem selbstgemixten Korrosionsschutz zu verdanken. Dieser Typ von dem du gelesen hast hat vermutlich gar keinen verwendet, sonst kann ich mir das nicht erklären.

Nebenbei erwähnt ich bin Chemiestudent bzw. künftiger Chemielehrer ;)[COLOR="Silver"]

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[/COLOR][quote=chrisr15;628681]
Wenn man den pH-Wert auf ~7,5 steigert hat Nickel ~0V und Kupfer ist unter -0,05V. Vielleicht zielen die Additive darauf ab?[/quote]
Exakt, das ist eigentlich die Hauptaufgabe der korrosionsschutzmittel, den pH-Wert basisch zu machen, so 8 bis 9.
Destilliertes Wasser hat etwa pH 5, also sehr niedrig was Korrosion schon stark fördert.

Littlebird 03.07.2009 16:20

AW: Radiator im Eigenbau - ein Erfahrungsbericht
 
Manchmal ist auch EDTA als Additiv im Einsatz.
Dabei geht es nicht um den ph-Wert, sondern darum freie Kationen zu Komplexieren und sie so aus der galvanischen Reaktion zu nehmen.

Tino135 04.07.2009 16:57

AW: Radiator im Eigenbau - ein Erfahrungsbericht
 
Hallo,
So wie ich das sehe hast du da ein 1/2" Gewinde in die Boschprofile geschnitten, auf der 1. Seite stand was von wegen Winkelanschlüssen mit 1/4".
Hast du da jeweils Reduzierungen verbaut oder sind das Anschlüsse mit 1/2"?
Wenn du halbzoll Anschlüsse hast, könntest du verraten wo man die kaufen kann? Gewinkelte habe ich bisher leider nur aus Kunststoff gefunden.

DaKarl 04.07.2009 18:14

AW: Radiator im Eigenbau - ein Erfahrungsbericht
 
[quote=Tino135;628856]Hallo,
So wie ich das sehe hast du da ein 1/2" Gewinde in die Boschprofile geschnitten, auf der 1. Seite stand was von wegen Winkelanschlüssen mit 1/4".
Hast du da jeweils Reduzierungen verbaut oder sind das Anschlüsse mit 1/2"?
Wenn du halbzoll Anschlüsse hast, könntest du verraten wo man die kaufen kann? Gewinkelte habe ich bisher leider nur aus Kunststoff gefunden.[/quote]
Das siehst du falsch, ich habe G1/4'' Gewinde reingebohrt (ca. 12 mm Durchmesser)

Tino135 04.07.2009 19:08

AW: Radiator im Eigenbau - ein Erfahrungsbericht
 
Ähm, 1Zoll=2,56cm=25,6mm
1/2"=12,8mm
1/4"=6,4mm
Wie du sagst, hast du etwas über 12mm, kann demnach nur halbzoll sein.
Wo gibts denn diese Anschlüsse?

DaKarl 04.07.2009 19:13

AW: Radiator im Eigenbau - ein Erfahrungsbericht
 
[quote=Tino135;628884]Ähm, 1Zoll=2,56cm=25,6mm
1/2"=12,8mm
1/4"=6,4mm
Wie du sagst, hast du etwas über 12mm, kann demnach nur halbzoll sein.
Wo gibts denn diese Anschlüsse?[/quote]
Ich weiß, ein halbes Zoll wären eingentlich etwa 12mm, trotzdem nennt man ein Whitworth Gewinde mit 1/2 Zoll Durchmesser aber G1/4''
Frag mich nicht warum, ich hab keine Ahnung was der Unsinn soll oder woher das kommt.
Aber hier in der Tabelle stehts:
[url=http://de.wikipedia.org/wiki/Whitworth-Rohrgewinde#G.C3.A4ngige_Whitworth-Rohrgewinde]Whitworth-Rohrgewinde ? Wikipedia[/url]

chrisr15 04.07.2009 23:32

AW: Radiator im Eigenbau - ein Erfahrungsbericht
 
Diese Norm (einer der ersten) stammt aus der Zeit der Dampfmaschinen, ich vermute das war der früher Innendurchmesser der Rohre.

Apollo215 27.08.2009 22:56

AW: Radiator im Eigenbau - ein Erfahrungsbericht
 
@ DaKarl Kannst du mal messen mit wieviel Grad du rein gehst und mit wieviel Grad du wieder raus kommst ?.
Das wäre echt Klasse.:klatsch:
MFG Olli

DaKarl 27.08.2009 23:04

AW: Radiator im Eigenbau - ein Erfahrungsbericht
 
Momentan hab ich hier 26°C Zimmertemperatur, CPU Hat 34°C laut Sensor.
Kühlwassereinlauf am Radiator sind 32,2°C und am Auslauf 31,4°C laut IR-Thermometer.

Apollo215 27.08.2009 23:16

AW: Radiator im Eigenbau - ein Erfahrungsbericht
 
Also für alle mal ein Vergleich:
Ich habe zur Zeit Leihweise den [B]Innovatek Konvekt-O-Matic ULTRA Plus silber[/B] Art.Nr.: 36032 ( die Art Nr bitte bei Aquatuning eingeben ) und ich habe auch nur 1 bis 3 Grad unterschied.
Wenn man bedenkt wie Teuer das ding ist, finde ich das es das Geld nicht wert ist. Dann lieber selber Bauen. :lol:

DaKarl 28.08.2009 08:32

AW: Radiator im Eigenbau - ein Erfahrungsbericht
 
[quote=Apollo215;637013]
Ich habe zur Zeit Leihweise den [B]Innovatek Konvekt-O-Matic ULTRA Plus silber[/B] Art.Nr.: 36032 ( die Art Nr bitte bei Aquatuning eingeben ) und ich habe auch nur 1 bis 3 Grad unterschied.[/quote]
Ist ja auch sehr relativ und kommt immer drauf an was man alles damit kühlt.
Aber im Prinzip ist dieses Innovatek ding ja nicht viel anders aufgebaut.


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