Dothan: Intels neuer aus
der Pentium-M Familie |
/Hardware/CPU |
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Intels neuer Sprössling

Einleitung
Heute ist es soweit. Intel stellt den neuen
Dothan-Kern aus der Pentium-M Familie der Öffentlichkeit vor. Dieser ist der direkte Nachfolger des Banias-Kerns und soll ihn in Intels Centrino-Sparte ablösen.
Der Dothan bringt natürlich einige
Verbesserungen mit sich, doch stellt sich die Frage welche das im Einzelnen sind, und was sie letztendlich bringen. Wir werden versuchen dies zu klären, um
Rückschlüsse auf dessen Performance ziehen zu können.
Die Verbesserungen
gegenüber dem Banias

Kleiner gleich schneller?
Als würdiger Nachfolger des Banias, setzt
der Dothan auf den 90nm Fertigungsprozess, der auf 300mm Wafern gefertigt wird.
Der Schritt vom 130nm (Banias) auf 90nm (Dothan) verspricht aufgrund einer
kleineren Strukturgröße zunächst ein Mal die Realisierung von höheren
Taktraten und einen niedrigeren Energieverbrauch. Doch wie schon der Prescott
mit seinen 103W TDP (Thermal Design Power) im Desktop Segment zeigte, muss dies
nicht unbedingt zutreffen.
Wird den Dothan also das selbe Schicksal
ereilen? Wie es aussieht nicht. Laut Intel soll dessen
Verlustleistung gerade mal bei 21 Watt liegen. Zudem setzt Intel beim Dothan auf
"Strained Silicon", also gestrecktes Silizium, das (durch langkristallinere
Moleküle) einen besseren Elektronenfluss verspricht.
Zwar
ist Strained Silicon kein Garant dafür, dass die Leckströme innerhalb des
Kerns geringer ausfallen, doch wie es scheint, hat Intel wenigstens bei der 90nm
Fertigung des Dothan die Verlustleistung im Griff. Erstaunlicherweise beträgt das TDP
für alle Kerne bis
hin zu 2 GHz besagte 21 Watt. Darüber, wie sich das bei höheren Frequenzen verhält,
kann man noch keine Aussagen machen. Doch ist es möglich, dass auch diese
durch fortlaufende Verbesserungen im Fertigungsprozess auf selben Niveau
bleiben, welcher immerhin 3,5 Watt niedriger angesiedelt ist als beim Vorgänger Banias, der
mit 24,5 Watt TDP schon recht niedrig lag. Strained Silicon soll dabei lediglich
mehr Raum nach oben für höhere Frequenzen bieten.
Damit ist auch gleich klar, dass man auch mit Dothan-Kernen rechnen kann, die
oberhalb der 2 GHz zu Werke gehen werden, obwohl Intel ihn vorerst nur bis 2 GHz
spezifiziert.
Die zweite auffälligste Verbesserung ist die
Verdoppelung des L2-Caches. Dieser ist nunmehr 2 MByte groß und nimmt damit fast
2/3 der DIE-Fläche in Anspruch (siehe unten stehendes Bild). Er soll den immer größeren Datenmengen, die
anfallen, gerecht werden und so die Leistung weiter steigern, indem ein größerer Teil der Daten
in den viel
schnelleren Cache geladen wird und so die Zugriffe
auf den langsameren Speicher reduziert werden. Damit können viele laufende
Prozesse schneller abgearbeitet werden und sollten so für einen spürbaren
Geschwindigkeitszuwachs sorgen.

Nun, 3,5 Watt weniger Verbrauch scheinen
auf den ersten Blick nicht gerade viel, doch wenn man bedenkt dass
Intel dem Dothan einen 2 MB großen L2-Cache spendiert hat, ist
dies schon beachtlich. Denn bekanntermaßen verbraucht dieser einen
Großteil der Energie, die der CPU zugeführt werden muss, so dass
man eigentlich davon ausgehen müsste, dass der Leistungsverbrauch
des Dothan steigen sollte.
Schließlich steigt mit der Verdoppelung
des L2-Caches auch die Transistorzahl, die nunmehr bei 140 Millionen
Transistoren liegt. Dass dem nicht so ist, hat Intel nur dadurch
geschafft, dass der Cache Power-optimiert ist und deshalb sehr stromsparend
ist. Unterm Strich kann er daher mit weniger Wärmeentwicklung und
Stromverbrauch auftrumpfen und vereinfacht so die Wärmeabfuhr. Dies
ist auch bitter nötig, denn trotz weniger Gesamtabwärme, erzeugt
der Dothan-Kern aufgrund seiner kleineren Strukturgröße prozentual
mehr Abwärme pro Quadratmillimeter als sein Vorgänger.
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