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Kaveri Test: AMD A10-7850K und A10-7700K (6/10)

Accelerated: UVD, VCE und TrueAudio

Das "A" in APU steht für Accelerated - das ist sicherleich weithin bekannt. Während dabei gemeinhin der Fokus auf GPU Compute gelegt wird, so wird doch gerne übersehen, dass AMDs APUs auch über eine Reihe anderer, dedizierter Beschleuniger verfügen. Dazu zählen mit dem Unified Video Decoder (UVD) und der Video Codec Engine (VCE) zwei alte Bekannte, die an sich nicht neu in "Kaveri" sind, aber Updates erfahren haben.

AMD Kaveri UVD 4

Der UVD 4 in "Kaveri" ist eine dezente Weiterentwicklung des UVD 3, welcher in den "Trinity" und "Richland" APUs sein Werk verrichtete. An der Codec- und Format-Front hat sich mit UVD 4 in "Kaveri" nichts geändert, die Neuerung besteht darin, dass er bei H.264 / AVCHD mehr Fehler toleriert als bisher. Keine Weltbewegende Entwicklung, aber immerhin ein kleiner Fortschritt.

AMD Kaveri VCE 2

Etwas mehr hat sich beim VCE getan, den nun die Versionsnummer 2 schmückt. An dieser Stelle gibt es ein kleines Update für das H.264 YUV420 Format: hier werden nun auch B-Frames unterstützt. Völlig neu hingegen ist H.264 YUV444 Format für WirelessHD im 60 GHz Frequenzspektrum - natürlich benötigt die "Kaveri"-APU dabe die Hilfe eines entsprechenden Sende- und Empfangsgeräts, denn drahtlos kommunizieren können die APUs ansich nicht.

Eine Premiere in APUs feiert AMDs TrueAudio DSP, der unlängst auch in den diskreten GPUs der "Hawaii"-Familie sein Debut gab. Dabei gilt es nach wie vor Missverständnisse hinsichtlich TrueAudio auszuräumen: Es ersetzt keine Soundkarte respektive einen entsprechenden Onboard-Codec (etwa von Realtek oder VIA), er produziert auch keine vorgefertigten Effektmuster wie dereinst EAX.

AMD Kaveri TrueAudio

Der TrueAudio DSP ist dazu da, um die CPU von Berechnugen zu entlasten, die sie vergleichsweise nur sehr ineffizient zu bewältigen vermag. Als Beispiel nennt AMD einen Convolution Reverb. Um etwa in einem Videospiel möglichst realitätsnahe Geräusche zu erzeugen, muss ein Audio-Sample in Abhängigkeit seiner Umgebung wiedergegeben werden: Ein Knall in einem Rohr klingt anders als ein Knall in einem Gebirge. Es gilt also, das Sample (den Knall) entsprechend seiner Umgebung zu manipulieren, bevor es an die dedizierte Audio-Hardware übergeben wird.

AMD Kaveri TrueAudio Convolution Reverb AMD Kaveri TrueAudio Spatialization

Aber genau das hat EAX doch auch gemacht, könnte man nun einwerfen. Und das ist zum Teil auch zutreffend. Nur waren die EAX-Effekte vordefiniert und konnten von Spieleentwicklern zwar adjustiert, jedoch nicht selbst programmiert werden. Ein Beispiel dafür ist die wahrgenommene Änderung eines Geräusches in Abhängigkeit zur Position und Distanz des Rezipienten: Obwohl Menschen nur zwei Ohren haben, so vermögen sie doch sehr exakt zu verorten, ob eine Hummel hinter ihnen, über ihnen oder "halblinksunten" herumsummt. Diesen Effekt (Spatial Audio) auch mit Stereo-Kopfhörern oder -Lautsrechern psychoakkustisch nachzuempfinden ist sehr wohl möglich, erfordert aber ein hohes Maß an Rechenpower der CPU.

Das ist ein Vorzug des TrueAudio DSP, der den "Kaveri"-APUs innewohnt: Er erlaubt Audiokünstlern, ihre volle Kreativität auszuleben, ohne dass sie dabei Rücksicht auf die dadurch erzeugte CPU-Auslastung nehmen müssen - die fällt nämlich nicht an.

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