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Intel Pentium III Coppermine

Hardware/CPUs

Intel Pentium III Coppermine

Es ist wieder soweit. Intel eröffnet eine neue Runde im Kampf um die Prozessorkrone. Etwas verwunderlich nur, dass es wieder ein Pentium III ist, der sich nun an die Spitze setzen soll. Allerdings nur auf den ersten Blick, denn vom alten Pentium III (Katmai) zum neuen Pentium III (Coppermine) hat sich doch einiges geändert.

Der alte Pentium III, der im Laufe der Zeit bis zu 600MHz gereift ist, hat ausgedient. Bei 600MHz ist der Prozessor an seine Grenze gestoßen und konnte selbst von Intel nur durch etwas "tweaking" ins Rennen geschickt werden. Der PIII (Katmai) 600 läuft nämlich im Gegensatz zu seinen kleineren Kollegen mit einer Core Spannung von 2.05V und nicht 2.00V.

Der neue PIII ist in den Versionen 650, 667 (unser Testmodell), 700 und 733 MHz verfügbar. Und damit man die neuen PIIIs auch von den alten unterscheiden kann, erhalten diese das Anhängsel E , wenn sie für 100MHz FSB ausgelegt sind und EB, wenn's die 133MHz Version ist. Ein PIII mit 733 MHz wäre also ein PIII 733 EB, mit 700 MHz ein PIII 700 E. Da der alte PIII nur bis zu einer Frequenz von 600MHz erhältlich ist, sind bei den großen Prozessoren Missverständnisse aber ausgeschlossen. Sollten auch noch neuere PIIIs mit Taktfrequenzen kleiner 600MHz auf den Mark kommen, so werden diese mit den Anhängseln bezeichnet werden. Ähnliches kenn man ja schon vom Celeron 300 und Celeron 300A. Richtig lustig ist es bei den 600MHZ. Dort finden sich nun gleich vier verschiedene Modelle, den PIII 600 und PIII 600B (Katmai mit 100MHz und 133MHz FSB) sowie den PIII 600E und PIII 600EB (Coppermine mit 100MHz und 133MHz FSB). Alles klar ? Nun, wo wir jetzt wissen, welcher Prozessor welcher ist, interessiert natürlich was sich geändert hat.

PIII Rev. 2, was ist denn neu?

Mit dem PIII Coppermine stellt Intel den Pentium III auf die moderne 0,18µm Fertigungstechnik um. Die alten PIII sind noch mit dem 0.25µm Prozess gefertigt. Außerdem wurde der Cache, wie auch schon beim Celeron, direkt auf dem Die untergebracht. Die Größe des Dies der neuen CPU hat sich trotzdem auf schlanke 106mm²  verkleinert, allerdings ist ein sechster Metall Layer hinzugekommen, um Platz für den Cache zu gewinnen. Die CPU hat also sozusagen 6 Stockwerke, in denen sich  28Mio Transistoren tummeln. Durch diese Maßnahmen hat sich  die Leistungsaufnahme des Chips und somit auch seine Wärmeabgabe natürlich deutlich verringert. Der Coppermine läuft mit nur noch 1.65V und bringt es auf etwas über 20Watt Stromaufnahme.

Der Codename Coppermine ist etwas irreführend, den mit Kupfer hat der Coppermine genauso viel am Hut wie David Copperfield. Die Metallschichten des Coppermine sind immer noch aus dem guten alten Aluminium gefertigt. Überhaupt wurde der Kern des alten PIII inkl. ISSE übernommen, am eigentlichen Prozessor hat sich also außer der 0.18µm eigentlich nichts geändert.

Was sich eben beim Coppermine geändert hat, ist der Cache. Wie bereits gesagt, befindet sich dieser direkt auf dem Die und läuft mit voller Prozessorgeschwindigkeit. Allerdings ist er dafür nur noch 256KB groß und nicht mehr wie beim Katmai 512KB. Er ist somit aber immerhin doppelt so groß, wie der des Celeron.

Das alleine wäre aber noch nichts besonderes, denn sonst wäre der PIII ja nur ein Celeron mit verdoppeltem Cache, da auch schon der Celeron seinen Cache auf dem Die integriert hat und er mit voller Prozessorgeschwindigkeit läuft.

Das Besondere am neuen PIII, ist die Art der Anbindung des Cache. Der L2 Cache Bus ist beim Coppermine jetzt 256 Bit breit bei vollem Prozessortakt und nicht mehr wie zuvor 64Bit bei halbem Prozessortakt. Der Coppermine kann also 32Byte in 2 Takten vom L2 in den L1 Cache transferieren. Die Zugriffszeit ist damit um mehr als den Faktor 4 verkleinert worden. Der theoretische Datendurchsatz bei 600MHz beträgt also 9,6 GByte oder bei 733Mhz (dem größten Coppermine, den es zur Zeit gibt) 11,7 GByte. Zusätzlich wurden auch noch die für den Cache Zugriff zuständigen Buffer erweitert und die Cache Organisation (8fach assoziativ statt 4fach assoziativ) verbessert.

So sieht er aus

Äußerlich läst sich der Coppermine ganz schnell vom alten PIII unterscheiden. Am Coppermine Modul fällt sofort auf, das die 2 externen Cache Bausteine verschwunden sind. Man erkennt auch sofort, dass das Die etwas geschrumpft ist und sich auf der Slot 1 Platine um 90C gedreht hat. Es ist schon erstaunlich wie klein der Prozessor ist. Der alte PIII Prozessor war schon klein, aber wenn man bedenkt, dass sich beim Coppermine auch noch der Cache auf dem Die befindet, ist das schon wirklich erstaunlich. Alles in allem erkennt man unweigerlich, das der Coppermine ein Top Kandidat für einen Sockel Prozessor ist, denn auf der Slot Platine findet man deutlich weniger Bauteile als beim alten PIII. Dementsprechend findet man auch in den INTEL Listen den Pentium III-550E 100 MHz (FCPGA package) und den Pentium III-500E 100 MHz (FCPGA package). Dabei handelt es sich um gesockelte Coppermines im Flip Chip Pin Grid Array (FCPGA). Der FCPGA ist aber lediglich Pin kompatible zum PPGA,  d.h. dass der PIII FCPGA noch lange nicht in jedem Sockel 370 Board läuft, dazu muss das Board noch einige zusätzliche Spezifikationen erfüllen. Leider tun das im Moment nur die Sockel 370 Boards mit Intels 810er Chipsatz. Ein Aufrüsten von Celeron Sockel 370 auf den Coppermine ohne neues Motherboard wird also für die meisten ausfallen.

Natürlich wollen wir Ihnen den Anblick dieses guten Stücks (in der Slot 1 Version) nicht ersparen. Deshalb hier zwei Bilder, die den Coppermine und zum Vergleich Katmai jeweils von vorn und hinten zeigen.


PIII Coppermine (oben) und PIII Katmai (unten)


Rückseite: PIII Coppermine (oben) und PIII Katmai (unten)

Ansonsten ist aber alles beim alten geblieben, die Befestigungslöcher befinden sich noch an der gleichen Stelle, so dass sich normale PIII Kühler verwenden lassen. Leider sind auch auf der Rückseite der CPU wieder jede Menge SMD Bauteile vorhanden, nette Spielereien wie eine Sandwich Kühlung fallen also leider ins Wasser. Auch die bekannte Plastikabdeckung auf der Rückseite hat sich nicht geändert.

Der Coppermine kann so wie ein alter PIII in Slot 1 Boards eingesetzt werden. Einzige Vorraussetzung ist, dass das Board die entsprechende Spannung von 1.6V bzw. 1,65 V unterstützt und entsprechende Bios Updates vorhanden sind. Bei fast allen neueren BX Boards ist das der Fall. Boards gibt es für den Coppermine also genug. Nur die Versionen mit 133FSB haben noch nicht die richtige Plattform um sich richtig wohl zu fühlen, aber das dürfte nicht lange auf sich warten lassen.

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