Pentium III 500MHz |
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Intel Pentium - Power für die dritte Generation
Durch die Generationen
Etwas Geschichte vorweg: Wenn man es genau
nimmt, müßte man beim Pentium III eigentlich von der vierten oder sogar fünften
Generation sprechen. Den Pentium I gab es ja später noch mit der MMX-Technologie, dieser
hieß aber schlicht und ergreifend Pentium MMX. Dem folgte der Pentium II (erst in 0,3µ,
später in 0,25µ Technik) und nun also der Pentium III.
Wir haben uns den Prozessor in der zur Zeit
schnellsten Version mit 500MHz angeschaut. Das Testmodell wurde uns freundlicherweise von
der Firma Intel zur
Verfügung gestellt, wofür wir uns an dieser Stelle recht herzlich bedanken möchten.
Und was ist neu?
Der Trend zu Multimedia-Applikationen fordert
immer mehr Rechenpower von den Prozessoren. Da diese bei der augenblicklichen
Fertigungtechnik (0,25µ) viel höhere Takfrequenzen nicht zulassen, muß man sich halt
anders behelfen. Intel hat dazu in den Pentium III die Streaming SIMD Extensions
integriert. Ähnlich wie damals MMX bietet SIMD neue Befehle. Nur sind es gleich 70 an der
Zahl, die Bildbearbeitung, 3D, Streaming Audio, Video, und Spracherkennungs-Software
deutlich beschleunigen sollen. Ähnliches mir dem Namen 3DNow hat AMD bereits vor einiger
Zeit in den K6 II eingebaut. MMX war damals nicht der große Knall, da die
Softwareindustrie einfach zu langsam reagiert hat. Das dürfte dem Pentium III und den
SIMD Befehlen (auch KNI oder ISSE genannt) nicht passieren. Microsofts Direct X 6.1
unterstützt diese bereits, auch die Mainboardhersteller waren überschnell bei den
BIOS-Updates, die nun auch den P III erkennen und unterstützen.
Etwas Technik
Der Prozessor wird zur Zeit mit 450 MHz und 500
MHz angeboten, weitere Modelle werden folgen. Der 1st Level-Cache ist 32 KB groß, der 2nd
Level Cache wie schon beim Pentium II 512 KB. Er läuft ebenfalls, genau wie beim PII, nur
mit halber Prozessorgeschwindigkeit und befindet sich auf der Slot 1 Platine. Zur Zeit ist
man noch nicht in der Lage 512 KB Cache on Die zu integrieren. Deshalb bleibt nur die
Alternative den Cache auszulagern und in der Geschwindigkeit zu reduzieren oder den Cache
wie beim Celeron zu verkleinern und auf dem Die zu integrieren. AMDs K6-III besitzt
bereits 256 KB on Die Cache, also doppelt so viel wie Intels Celeron, aber auch Intel wird
demnächst Prozessoren mit größerem on Die Cache herausbringen. Wie sich beim Celeron
gezeigt hat, kann der schnellere on Die Cache unter gewissen Umständen einen kleineren
Performance-Vorsprung bieten, allerdings gibt es genauso Anwendungen, die vom größeren
Cache profitieren.
Der Pentium III kann bis zu 4 Gigabyte Speicher
adressieren, eine Grenze die wohl niemand so schnell erreichen wird. Im Dual-System
erhöht sich der Wert sogar auf 64 Gigabyte. Auf dem neuen Pentium werkeln über 9,5
Millionen Transistoren und er kommt in der "Single Edge Contact Cartridge 2"
(S.E.C.C.2) daher. Das Gehäuse unterscheidet sich etwas von dem alten P II Gehäuse, den
Pentium II gibt es aber mittlerweile auch als S.E.C.C.2. Das Gehäuse soll unter anderem
fälschungssicherer sein, womit wir schon beim nächsten Punkt wären.
Die CPU ID: Kritik am falschen Platz
Jeder Pentium III hat eine eigene, per Software
auslesbare Seriennummer. Dies führte zu starken Kritiken. Intel würde so den
"gläsernen User" schaffen und den Datenschutz mit Füßen treten. Unserer
Meinung nach totaler Blödsinn. Zur Zeit greifen die Medien einfach schnell und gerne
irgendwie sicherheitsrelevante Themen auf. Intels Seriennummer ist aber als
Verbraucherschutz gedacht. Gerade der Endkunde ist ja der Betrogene, wenn er einen falsch
"gelabelten" Prozessor erhält. Das "Remarken" von Prozessoren, ein
233er wird beispielsweise als 300er verkauft, ist Intel natürlich ein Dorn im Auge. Zum
einen verkaufen sich die großen Prozessoren weniger, Intel verliert also Geld. Zum
anderen laufen die übertakteten CPUs eventuell nicht so stabil - ein remarkter Chip ist
ja nichts anderes als ein übertakteter Chip, nur weiß der Anwender das halt nicht - was
wiederum dem Ruf von Intel schadet.
Was ist nun einfacher, als jedem Chip eine
Nummer zu verpassen? Im Internet bietet Intel eine Seite an, auf der die Seriennummer
ausgelesen und dem User daraufhin die Daten des Chips genannt werden. So fällt ein
falscher 500 MHz PIII direkt auf, da die Seite ja konkret sagen würde, daß es sich um
einen 450 MHz Prozessor handelt (als Beispiel).
Das Auslesen der Seriennummer läßt sich
übrigens per Software ausschalten. Auch einige BIOSse werden dieses Feature bieten.
Hacker könnten natürlich via Internet die Sperre wieder aufheben und die Daten auslesen.
Aber damit ist lediglich der Prozessor bekannt, nicht der User der dahintersteht (bzw. in
der Regel sitzt).
Eine weitere denkbare Verwendung wäre bei
Online-Geschäften, wie zum Beispiel dem Online-Banking. Auf irgendeine Art und Weise muß
sich der User dabei ja "identifizieren", warum also nicht über die einmalige ID
der CPU? Sicherlich werden IDs immer einen Grund zur Beanstandung bieten, trotzdem halten
wir die Idee für sehr zukunftsorientiert. Eventuell feilt Intel ja auch noch etwas an der
Umsetzung.
Genug der Theorie, kommen wir zu Praxis ...
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