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Thecus N5500 im Test - Hochleistungs NAS mit bis zu 10 TB (4/7)

Einrichtung und Konfiguration

Einfaches Setup und schnelle Konfiguration

Aufbau und Inbetriebnahme des Thecus N5500 könnte nicht einfacher sein. Man muss quasi nichts anderes tun als das Gerät an Strom und Netzwerk anschließen, die Festplatten in die Wechselrahmen einbauen und einschalten. Danach fährt das System hoch und man kann über das Webinterface auf das NAS zugreifen und dort die gesamte Konfiguration übernehmen. In seltenen Fällen kann es hier natürlich zu Konflikten mit den IP Adressen kommen. Beim Einkauf sollte man zudem darauf achten, das man kompatible Festplatten benutzt, denn sollte eine Festplatte - was selten vorkommt - nicht vom Thecus N5500 erkannt werden, so besteht auch keine Möglichkeit diese zu nutzen. Das N5500 funktioniert auch mit SSDs, allerdings werden diese offiziell noch nicht unterstützt. Ein Test mit einer OCZ Vertex 128 GB zeigte, dass diese einwandfrei erkannt wird und auch funktioniert. Die Fast baugleiche G.Skill Falcon dagegen wurde leider nicht erkannt.

Beim N5500 kommt ein komplett neues Webinterface auf Ajax Basis zum Einsatz, welches sich deutlich von den vorherigen Thecus System unterscheidet. Es arbeitet erheblich schneller und komfortabler als die bisherige Version und sieht auch optisch aufgeräumter und schöner aus.

Der wohl größte Aufwand beim einrichten des Thecus NAS ist das anlegen des RAID-Verbunds. Beim Anlegen eines RAID-Verbunds erfolgt neben der Formatierung der Festplatten auch immer eine Konsistenzprüfung, die man nicht umgehen kann. So kann - je nach Konfiguration und Größe der Festplatte - die Einrichtung schon mal mehrere Stunden in Anspruch nehmen. Hier steht für Thecus die Sicherheit der Daten wohl einfach über der Ungeduld des Anwenders. Sobald diese Aktion abgeschlossen ist, geht der Rest aber sehr schnell von der Hand.

Die neue Konfigurations-Umgebung des Thecus-NAS-Laufwerks bietet zwar nicht unbedingt viel mehr Funktion wie die des Vorgängers, ist aber einfacher zu bedienen. Dank der neuen Oberfläche, die besser strukturiert ist, findet man sich erheblich schneller zurecht, indem man einfach durch die notwendigen Gruppen navigiert und die entsprechenden Optionen einträgt. Dennoch sollten sich nicht so erfahrene Anwender erst einmal mit den ganzen Optionen vertraut machen. Insbesondere die Verwendung des N5500 über USB  (DAS) und die ganzen Zusatzfunktionen setzen einige Kenntnisse mit NAS Systemen voraus.

Wie beim N5200 Pro gilt auch beim N5500 wieder für die Nutzung des LAN/USB/iSCSI folgendes, was wir bereits beim N5200 Pro Review angemerkt haben.

Klassische NAS/DAS Gehäuse bieten jeweils nur eine Funktion zur gleichen Zeit an. Also entweder die Anbindung über LAN oder die Anbindung über USB. Denn es kann immer nur ein Controller gleichzeitig bedient werden. Bei dem Thecus ist dies anders. Es kann durchaus LAN und USB gleichzeitig bedienen, allerdings nicht mit dem selben Festplatten-Volumen. Richtet man einen oder mehrere RAIDs auf der NAS ein, muss man gleich zu Anfang festlegen, wie viel von dem entstandenen Speicher über die LAN-Anbindung zur Verfügung gestellt wird. Zur Auswahl stehen 1% bis 100%. Der restliche Speicher kann dann später entweder der USB-Schnittstelle zugewiesen werden oder dem iSCSI Dienst. Deshalb werden bei jedem RAID Volume auch separat die Werte der USB und iSCSI Kapazität angegeben.

Der große Vorteil an der Sache ist, dass die beiden Speicher (für LAN und USB) sich einen RAID teilen können und somit gemeinsam von dessen erhöhter Sicherheit und Performance profitieren, oder aber mehrere RAID Volumen den verschiedenen Anschlüssen zugeweisen werden können. . Ein weiterer Vorteil ist die Tatsache das LAN und USB gleichzeitig bereit stehen und auch gleichzeitig genutzt werden können. Es bleibt aber der Nachteil, dass die Daten nur über die jeweilige Schnittstelle erreicht werden können. Daten die also über LAN auf das NAS geschrieben werden, können auch nur über LAN wieder gelesen werden. Selbiges gilt für die Daten, die über USB geschrieben werden.

Das sind spezielle Eigenschaften des Thecus-NAS, die man leider bei vielen anderen NAS-Systemen nicht findet. Denn egal ob man sie für sinnvoll hält oder nicht, stellen sie dennoch einen optionalen Mehrwert dar. Bevor man also seine endgültige Konfiguration festlegt, sollte man sich sehr genau ansehen, was einem Thecus noch bietet. Denn im Nachhinein lässt sich so manch eingestellte Funktion nur sehr mühsam wieder abändern. Und um die Größe des LAN- und des USB-Speichers neu anzupassen, müsste man sogar den RAID-Verbund neu anlegen bzw. die Festplatten neu partitionieren und formatieren.

Webdisk und Photo Server und Module

Neben dem Webadmin Tool, bietet das Thecus N5500 auch direkten Zugriff auf zwei andere Oberflächen. Zum einen wäre da die WebDisk, eine Ajax Oberfläche zur Dateiverwaltung. Ähnlich einem FTP-Programm können hier einfach über den Webbrowser Dateien Hoch oder Heruntergeladen, umbenannt oder gelöscht werden usw.

Eine weitere Oberfläche ist der Photo Server. Hierbei handelt es sich um eine Gallery, die Bilder verschiedener User aufnehmen kann. Der Zugriff erfolgt ebenfalls einfach über einen Webbrowser. Diese Features - die es bei anderen NAS Herstellern wie Synologie schon etwas länger und ausgeprägter zu finden sind - hat Thecus erst vor kurzem eingeführt. Deshalb gibt es hier noch einige Kinderkrankheiten. Zum Beispiel das man als Admin einmal ins Config Interface eingeloggt, nicht mehr durch einfache Klicks in die Webdisk kommt. Hier muss man entweder direkt die URL der Webdisk aufrufen, oder sich ausloggen und dann in die Webdisk wieder einloggen. Da die gesamte Software des Thecus NAS aber auch regelmäßig upgedatet wird, ist es kein Problem hier später Veränderungen und Verbesserungen einzubauen. Ebenso besteht ja die Möglichkeit auch weitere Module in das NAS zu installieren, diese werden von Thecus selbst oder auch Usern der Community angeboten.

Von Thecus selbst stehen für das N5500 bisher folgende Module bereit:

  • DLM2 module
  • MySQL module
  • Web Server module
  • Bi-directional USB copy module
  • IP CAM module

Zu finden sind diese auf der Thecus für Thecus N5500 Module

 

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