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AMD Radeon RX 480 im Test

Radeon RX 480 mit Polaris-GPU - Mehr Grafikkarte für weniger Geld

Nachdem Nvidia gerade erst sein beiden neuen Gaming-Flaggschiffe GeForce GTX 1070 und GeForce GTX 1080 vorgestellt hat, und bereits erste Gerüchte zur GeForce GTX 1060 aufkommen, geht es auch bei AMD Schlag auf Schlag weiter. Es steht eine komplett neue Generation an, welche die Radeon 300 Serie beerben wird.  Mit der neuen Polaris-GPU-Generation macht sich AMD daran seine Mittelklasse zu erneuen und zielt mit neuen Modellen der Radeon RX 460, RX 470 und RX 480 auf Gamer mit kleineren Geldbeuteln und einem Budget von bis zu 250 Euro.

Den Startschuss für die neue Generation gibt die Radeon RX 480, die als erstes Modell der neuen Serie vorgestellt wird. Die Karte wird von AMD in der Kategorie "Beyond HD Gaming" geführt, was so viel bedeutet, dass sie in Auflösungen bis zu 1440p eine gute Figur machen soll, aber nicht für das 4K Segment gedacht ist. Mit einer UVP von etwa 250 Euro zielt die Karte ganz auf den Massenmarkt, im Gegensatz zur GTX 1070 (500 Euro) und GTX 1080 (800 Euro) von Nvidia. Der aktuell größte Anteil an Gaming-Grafikkarten wird im Bereich von 150 bis 250 Euro verkauft und genau aus diesem Segment will sich AMD einen möglichst großen Kuchen mit einem top Preis-Leistungsverhältnis sichern. Die Radeon RX480 soll also eine leistungsstarke Gaming-Grafikkarte für jedermann werden und dabei natürlich auch Aspekte wie VR im Auge behalten.

Mit der neuen Generation findet auch gleich eine Umbenennung der Serien bei AMD statt. Man verabschiedet sich vom alten R7 und R9 Namenschema und führt die neue RX-Serie ein. RX das steht ab sofort bei AMD für Gaming-Grafikkarten. Alle neuen Modelle von 460 bis 480 fallen in diese Kategorie. Office-Grafikkarten, die nicht für Gaming ausgelegt sind, werden demnächst nur mit einem R ohne das X gekennzeichnet.

Zum Lauch erscheint die Radeon RX 480 zunächst nur im Referenzdesign, welches wir hier auch in unserem Test untersuchen werden. Custom-Modelle der neuen Karte werden später erwartet und vermutlich das Referenzdesign dann auch ablösen, wie es bisher in der Regel bei AMD immer der Fall war.

Mit Polaris geht AMD in die 4te Generation der GCN-Architektur. Die Polaris GPUs werden im 14nm FinFET Prozess hergestellt und benutzen damit das aktuell modernste für GPUs verfügbare Fertigungsverfahren. Wie in jeder Generation hat AMD auch bei Polaris wieder einige Verbesserungen durchgeführt um die Performance und Effizienz der Karte zu verbessern. Dazu gehören neben verbesserter Geometry-Verarbeitung auch ein neuer Memory-Controller mit besserer Kompression inklusive einem doppelt so großen L2-Cache. Shader Instruction Prefetch und ein verbessertes Buffering sind ebenfalls hinzugekommen, so wie Real-Time und priorisiertes Async-Compute, das in Verbindung mit DirectX12 in Zukunft eine große Rolle spielen wird.

Für den Benutzer besonders sichtbar sind vor allem der Support von neuen Standards für die Monitoranschlüsse, die jetzt DisplayPort 1.3 HBR3 und DisplayPort 1.4-HDR sowie HDMI 2.0b unterstützen. Dazu wurden auch die Video De/Encoder aktualisiert und bieten jetzt hardwareseitig beschleunigten H.265 Main10 Decode und 4K60 HEVC Encode Für das Glück von Youtubern und Streamern wurde also auch gesorgt.

Ein weiteres neues Feature der Radeon RX 480 ist TrueAudio Next. Der neue Audio-Engine soll vor allem in Zukunft für positionelles Audio in VR eine wichtige Rolle spielen. Ob sich TrueAudio Next durchsetzen kann oder wie TrueAudio eher ein Schattendasein führen wird, wird sich mit der stärkeren Verbreitung von VR zeigen.

Bei den technischen Daten liefert die Radeon RX 480 2304 Stream-Prozessoren, die in 36 Compute-Units verbunden sind. Die Taktrate der GPU beträgt dabei 1120 MHz im Basistakt und 1266 MHz im Boost. Die Leistung der GPU soll bei 5,8 TFLOPS liegen. Mit der Radeon RX 480 macht auch AMD nun auch Angaben von zwei Taktraten (Base und Boost Clock), wobei der Boost Takt hier auch wirklich der maximale Takt zu sein scheint und nicht wie bei Nvidia eine Richtwertangabe, die auch überschritten werden kann.

Interessant ist die Speicherausstattung der Radeon RX480. Schon bei der R9 390 und 390X ging AMD den Weg lieber zu viel als zu wenig Speicher anzubieten und stattete die Karten mit 8 GB aus. Gerade die großzügige Speicherausstattung hat der Radeon R9 390 enormen Zulauf beschert. Bei der Radeon RX 480 sieht es nun genauso aus. Die Karte startet direkt mit 8 GB GDDR5 Speicher der mit 256 Bit angebunden ist. Später sollen auch noch günstigere 4 GB Modelle der Karte erscheinen.

Für den Test der Raden RX 480 wollten wir natürlich auch wieder auf aktuellste Benchmark Ergebnisse setzen und haben uns daher wie zuvor beim Test der GeForce 1080 sämtliche Vorgängerkarten besorgt und komplett neu mit den neusten Treibern durchgetestet. Wir arbeiten derzeit an einem System, dass uns erlaubt eine große Anzahl von Karten deutlich schneller als zuvor durchzutesten und so nicht  nur aktuelle Modellen zu vergleichen, sondern auch ältere Generation immer mit neuem Treiber mitzuführen.


(Die aktuelle Sapphrie Nitro Lineup von R9 380X Nitro bis zur Fury Nitro und R9 Nano sowie Fury X)

Als Vergleichsmodelle setzen wir in diesem Test auf das komplette NITRO-Lineup von Sappihre und haben dazu die Modelle Sapphire Radeon R9 380X, 390, 390X, Fury sowie die R9 Nano und R9 Fury X in den Test mit einbezogen. Alle Grafikkarten wurden mit dem neusten 16.6.1 Hotfix Treiber getestet. Für die Radeon RX 480 wurde der 16.6.2 Launch Beta Treiber genutzt. Als Vergleichskarten der GeForce Generation dient uns die komplette Serie von MSI Gaming Modellen von GeForce GTX 950 bis zur GTX 1080, die ebenfalls mit dem neusten Treiber durchgetestet wurden.

*** UPDATE ***

Für den Launch der RX 480 hat AMD den Crimson 16.6.2 Treiber bereit gestellt. Dieser Treiber enthielt jedoch einen Bug, der die PCIe-Bandbreite limitiert. Der Fehler fiel allerdings so spät auf, dass wir nicht mehr in der Lage waren, den Test noch einmal mit einem Update zum Launch durchzuführen. Uns liegt der neue Treiber mit der Versionsnummer 16.20.1035.1001-RC1 nun vor und wir haben daher sämtliche Benchmarks in diesem Test noch einmal durchgeführt und hinzugefügt.

*** UPDATE 2 ***

Nachdem nochmals ein weiterer Treiber für die RX 480 erschienen ist (Version 16.7.1 Hotfix), der neben Performanceverbesserungen auch noch einen neuen "Kompatibilitätsmodus" zur Lösung des PCIe-Stromaufnahme Problems mit sich bringt. Haben wir alle Benchmarks noch einmal aktualisiert. Im ersten Schritt ohne Kompatibilitätsmodus, und in Kürze auch mit Kompatibilitätsmodus.

*** UPDATE 3 ***

Die Benchmarks mit Treiberversion 16.7.1. im Kompatibilitätsmodus wurden hinzugefügt und sind in den Benchmarks blau markiert.

*** UPDATE 4 ***

Benchmarks der 4 GB Version der Radeon RX 480 im Referenzdesign eingefügt.

Testsystem: 

  • AMD Radeon RX 480 Referenz-Design
  • Intel Core i7 3960X auf 4,4GHz
  • MSI Big Bang-XPower II X79 Mainboard (Benchmarks)
    MSI Z97 Gaming 7 (Energiemessung)
  • G.Skill TridentX 2400 - 4x8 GB DDR3 2400 MHz
  • Super Flower Leadex Platinum 1200 Watt
  • Seagate SSHD 4 TB
  • OCZ Vector 180 SSD
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