Gainward GeForce GTX 680 Phantom 4GB im Test (17/17)
Gainward GeForce GTX 680 Phantom 4GB - Beurteilung
Wenn man sich die Benchmarks der Phantom mit 4 GB anschaut
wird sofort klar, dass diese Karte für den extremen Einsatz
konzipiert ist. Bis zu einer Auflösung von 2560x1600 bis
4xAA zieht man eigentlich kaum einen Nutzen aus dem
vergrößerten Speicher der Karte. Auch
dann nicht, wenn man Hi-Res-Texturen nutzt. Solange der
Speicher nicht voll wird, verhält sich das 4 GB Modell eben
genauso wie das 2 GB Modell. Will man die 4 GB der Karte
wirklich ausnutzen, so muss man einiges an Anforderungen
auffahren
Es gibt zwei Szenarien, in denen eine 4 GB Version der
GeForce GTX 680 Vorteile bringt. Zum einen kann man durch
hinzuschalten von immer höherem Antialiasing (MSAA+SSAA)
bei hohen Auflösungen die Speicherbelegung in die Höhe
treiben. Es bedarf allerdings auch hier je nach Game einer
Einstellung von 8xMSAA+2SSAA oder mehr um den Speicher einer 2 GB
Karte zum überlaufen zu bringen. Der optische Vorteil bei
2560x1600 und so hohen Anti-Aliasing-Stufen hält sich aber
stark in Grenzen, da die Pixel auf einem 30'' Monitor
bereits sehr klein sind, so dass die Treppchenbildung eh
geringer ausfällt als auf 1080p Monitoren. Unter Umständen
kann sich aber in dieser Situation je nach Game und Settings
ein Vorteil ergeben der den Unterschied zwischen spielbar
und unspielbar ausmacht. Das liegt daran dass das Überlaufen
des Speicher dramatische Auswirkungen auf die Performance
hat und die Frameraten schnell um 50% oder mehr einbrechen
können. Ist die Karte also in der Lage noch 30 bis 40 FPS zu
liefern und läuft der Speicher über kann die Framerate
schnell auf 10-15 FPS herunterfallen und das Game so
unspielbar machen.
Das andere Szenario ist Vision Surround. Aber auch hier
zeigt sich die 2 GB Karte bis 5760x1600 bei 4AA und sogar
7860x1600 ohne AA erstaunlich ausdauernd. Ausnahmen sind
Speicherfresser wie Crysis Warhead oder Metro, die beim
zuschalten von Anti-Aliasing die 2 GB Version sehr schnell
in Einzelbildschaltung versetzen. Kritischer wird es bei
7680x1600 mit 4xAA wo der 2 GB Version deutlich die Puste
ausgeht. Man muss in diesem Fall aber ein großes "aber"
dahinter setzen. Die Performance einer einzelnen GeForce GTX
680 Karte ist für diese Auflösungen zumeist nicht
ausreichend. Ein gutes Beispiel ist hier wieder einmal Battlefield 3, wo die 2 GB Version mit 4 FPS kriecht, die 4
GB Version immerhin 14 FPS schafft. Am Ende spielt das aber
eben keine Rolle, denn 14 FPS sind genauso unspielbar
wie 4.
Der Nutzen einer 4GB Karte erhöht sich deutlich, wenn man zwei
oder mehr Karten im SLI zusammen schaltet, denn dann würden
in der Vision-Surround Situation 28 FPS gegen immer noch 4
FPS stehen. Bei überlaufendem Speicher verbessert sich
die Performance einer SLI Kombination nämlich in der Regel
nur sehr wenig,
die der 4 GB wird sich aber nahezu verdoppeln. Hier kommt
man in Bereiche in denen sich der größere Speicher der Karte
deutlich bemerkbar macht und den entscheidenden Unterschied
bringen kann.
Neben den 4GB Speicher ist ein weiterer interessanter Faktor
an der Gainward GeForce GTX 680 Phantom, dass sie über einen
8/6 Pol PCIe Anschluss verfügt und offenbar damit ein erhöht
eingestelltes Powerlimit besitzt. Dies führt dazu, dass die
Karte den GPU-Boost besser ausreizt und damit in manchen
Games, die schnell ans Powerlimit stoßen besser übertaktet. Leider lässt sie
sich aber trotzdem nicht höher Übertakten als unser
Referenzdesign. Bei +150 MHz scheint bei den meisten GTX 680
Modellen ohne extreme Methoden einfach Schluss zu sein.
In Sachen Lautstärke hinterlässt die Gainward GeForce GTX
680 Phantom ein etwas zwiespältiges Bild. Die Karte ist im
Idle-Betrieb wunderbar leise und auch die Temperaturen sind
gut. Unter den üblichen Gaming-Bedingungen schneidet die
Karte deutlich besser als das Referenzdesign ab. Anders als
ihr Vorgänger mit den drei Lüftern wird die Karte aber unter
hoher Last oder in schlechter belüfteten Gehäusen
lauter und kann sich hier nur geringfügig vom Referenzdesign
absetzen. Die Kühlleistung scheint hier nicht so ganz
an den Vorgänger heranzureichen, denn die Temperaturen
entsprechen unter Vollast ebenfalls dem des Referenzdesigns,
was bei der 3 Slot Bauhöhe schade ist. Das sah bei der
Gainward 570/580 Phantom anders aus.
Fazit
Insgesamt ist die Phantom durchaus gelungen und gerade
optisch immer noch ein echtes Sahnestück. Der Kühler der
alten Phantom 570/580 mit 3 Lüftern hat uns obwohl er
identisch aussieht - vor allem unter Volllast - aber besser
gefallen. Die Gainward GeForce GTX 680 Phantom mit 4GB ist
wirklich eine reine Enthusiasten-Karte, die ihren echten
Wert oft sogar erst in einer SLI-Kombination demonstrieren
kann. Wer nicht mit mehreren Monitoren hantiert oder auf
extra hohe Antialiasing Einstellungen setzt, der wird den
Unterschied zwischen einer 2 und 4 GB Version der Phantom
quasi nicht bemerken. Da die 2 GB Version der Karte noch
übertaktet ist, dürfte diese sogar einen Tick schneller
sein, solange der Speicher ausreicht.
Das richtige Einsatzgebiet einer Phantom mit 4GB ist also
der Ultra-Gamer-PC mit schneller CPU und einem GeForce GTX
680 SLI Setup, mehr als zwei der Karten lassen sich aufgrund
der 3 Slot Bauhöhe schwer einsetzen. Der Mehrpreis von
etwa 60 Euro gegenüber der 2 GB Version angesichts des
Preises von über 500 Euro in Grenzen, weshalb man die Karte
für ein extremes Setup sicherlich empfehlen kann.
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