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Corsair HS60 HAPTIC - Headset mit mächtig Wumms (3/4)

Klangqualität und Praxiseindrücke

 Für unseren Klangtest des Testkandidaten greifen wir wieder auf unser übliches mittlerweile umfangreiches Test- und Vergleichs-Equipment zurück. Den Hörtest führen wir generell an unterschiedlichen Soundkarten vom Realtek Onboard-Sound (ALC1150) über diverse Highend-Soundkarten (Soundblaster Titanium HD und ZXR, ASUS Xonar Essence STX) bis hin zu analytischen Studiosoundkarten wie der EMU0404 oder EMU 1212e. Bei USB-Headsets wird natürlich die mitgelieferte USB-Lösung genutzt.  Zudem führen wir über einen künstlichen Messkopf auch Messungen des Frequenzgangs, der maximalen Lautstärke und mehr durch, die uns bei der Klangbeurteilung unterstützen.

Als Vergleichs-Headset dienen uns die derzeit bekanntesten Gaming-Headsets wie das Logitech G35, Sennheiser PC160/PC320/PC350/PC360, das Beyerdynamic MMX300 und Custom One sowie weitere diverse Modelle. Zusätzlich setzen wir als Studiokopfhörer zum Vergleich noch den beliebten Beyerdynamic DT990 Pro ein. Für den Vergleich von Wireless-Modellen besitzen wir diverse Exemplare wie das G35, die neuen Arthemis und auch alte Corsair- und Steelseries-Modelle. Das VOID PRO RGB Wireless ist ein reines Wireless-Headset, weshalb der Ton nur über den mitgelieferten  USB-Sender erfolgt und wir hier keine Soundkarte einsetzen.

Das Corsair HS60 Haptic ist dem HS70 sehr ähnlich. Beide Modelle sind geschlossenes Headset, wobei eine höhere Dämpfung von Außengeräuschen stattfindet und in der Regel auch eine straffere Wiedergabe des Bassbereichs erfolgt. Das HS60 zeigt sich als kabelgebundenes Headset aber deutlich lauter als das Kabellose HS70.

Eine Messung des Frequenzgangs auf etwa 94 dBA erfolgt bei etwas unter 50 % Laustärke (Beim HS70 sind fast 80% nötig). Der Frequenzverlauf ist nahezu identisch zum HS70. Kleinere Unterschiede dürften auf leicht andere Bauweise des Gehäuses, Gewicht, Anpressdruck und so weiter zurückzuführen sein.

Der Frequenzgang läuft in leichtem Bogen von 20 bis 2 KHz um dann einen weiteren steileren Bogen von 4 bis 20 KHz zu fahren. Wie bei fast allen Headsets sehen wir auf unserem Messkopf einen Höcker bei 6 KHz, dieser wird vermutlich durch unsere Konstruktion verursacht.

Sowohl die Höhen als auch die Bässe dreten bei dem HS60 Haptic mehr hervor als beim Corsair VOID. Vor allem beim Bass kann das VOID mit dem HS60 Haptic auch ohne das Haptische Feedback nicht mithalten, was mit Sicherheit seine Gründe in der eher halboffenen Bauweise des VOID hat.

 
Frequenzgang Corsair HS60 HAPTIC normale Lautstärke

Der Klang des HS60 Haptic kann seine Verwandschaft zu den anderen Modellen von Corsair nicht leugnen. Die Unterschiede sind eher minimal. Wenn überhaupt dann erscheint uns der Bass des HS60 etwas kräftiger, was sich bereits alleine durch die unterschiedliche Stromversorgung, den eingebauten Verstärker oder auch kleine Unterschiede im Aufbaue der Ohrmuscheln ergeben kann. Die Klangwiedergabe ist für ein Headset dieser Preisklasse recht gut. Die Frequenzen werden gut wiedergegeben und wenn man einen Kritikpunkt finden möchte, dann vielleicht das hohe Frequenzen gelegentlich etwas überzogen werden. Das sind aber keine so starken Effekte, dass man sich nicht schnell mit dem Equalizer in der Software ausgeglichen hat.

Details werden zufridenstellen wiedergegeben und wie schon das HS70 zeigt sich das HS60 Haptic bei Musikwiedergabe etwas besser als das Corsair Void, welches dafür aber bei Surroundsound im Gaming etwas luftiger und besser klingt.

Mehr Wums mit haptischem Feedback

 In Sachen Gaming kann das HS60 natürlich mit seinem haptischen Feedback als "special Feature" auftrumpfen. Das Headset setzt dazu auf die Techniologie von  "Taction Technology" und ist das erste Headset seiner Art. In Zukunft sollen aber noch mehr Headsets mit der Technologie erscheinen.

Das Problem mit sehr niedrigen Frequenzen ist, dass man diese deutlich eher als Vibrationen als als Ton wahrnimmt. Gerade im Frequenzbereich unter 50 Hz tritt dieser Effekt sehr stark auf. Deshalb setzt das Headset auf ein Zusatzmodul, das Vibrationen erzeugt. Dieses Modul nennt sich kurz "Taction Transporter" und arbeitet hauptsächlich im Frequenzbereich von 15 bis 85 Hz. Die höchsten Frequenzen die das Modul erreichen kann liegen bei 200 Hz. Das einzelne Modul wiegt schon gut 25 Gramm weshalb sich auch das höhere Gewicht des Headsets ergibt.

 
Bild: Taction Transporter von Taction Technology (Quelle: www.tactiontechnology.com)

Die Höchstgeschwindigkeit die das Modul bei seinen Bewegungen erreichen kann ist 50 mm/s, wobei sich die Intensität eben über das Stellrad am Headset von 0 bis 50 mm/s einstellen lässt.

Natürlich haben wir es uns nicht nehmen lassen zu versuchen den haptischen Effekt für euch sichtbar zu machen. Und tatsächlich lässt sich dieser auch mit einem Mikrofon messe, allerdings muss man dazu den Anpressdruck etwas erhöhen um die Vibrationen eben auch auf das Mikrofon zu übertragen. Das Ergebniss lässt sich im folgenden Diagramm ablesen wo die rote kurve das HS60 Haptic ohne haptisches Feedback und die schwarze mit anzeigt. Wir man sehen kann ergibt sich hier eine deutliche erhöhung der frequenzeon von 20 bis hin zu 80 Hz und auch bis hin zu 150 Hz finden sich noch kleine Auswirkungen.

Das haptische Feedback verändert aber natürlich nicht die Basswiedergabe der Treiber, sondern fügt eben in der entsprechenden FrequenzVvibrationen hinzu, die man ganz deutlich vor allem unterhalb der Ohren spürt. Naütrlich je nachdem wie stark man den Effekt eingestellt hat.

Wie wirkt sich das nun in der Praxis aus? Nun zum einen wird in gewisser weise der Bass durch den Effekt verstärkt, wobei man doch schon recht deutlich zwischen einem echten druckvollen starken Bass und eben Vibrationen unterschieden kann. Die Bassverstärkung ist unserer Meinung nach auch nicht der interressanteste Effekt am haptischen Feedback. Wesentlich interessanter und auch nützlicher ist der Effekt besonders niedrige Töne zu spüren bevor man sie hört.

Ist die Stärke zu heftig überlagen die Vibrationen einfach alles und stören nur, ist die Stärke zu niedrig spürt man einfach zu wenig. Es gilt also die richtige Balance zu finden und dann erhält man einen wirlich tollen Effekt.

Zuerst richtig begeistert hat uns das haptische Feedback in einigen Filmen, die wir getestet haben, wo man zum Beispiel heranfliegende Flugzeuge tatsächlich schon spürt bevor man sie hört, oder wo besonders heftige Effekte durch kurze Vibrationen untermauert werden. Das HS60 Haptic macht in solchen Situationen wirklich richtig Spaß. Immer funktioniert das aber leider nicht. Es gibt auch Situationen wo die Vibrationen einfach zu lange andauern und dann doch eher stören. Über den Regler kann man das oft durch Anpassen der Intensität einschränken.

Frequenzverläufe / Disortion / THD / Impuls Response

Für interessierte Leser zeigen wir im Folgenden noch Screenshots aus unseren Messungen zum Frequnzverlauf, Disortion, THD, Impulse Response, Burst Decay und CSD.

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