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Corsair Virtuoso RGB Wireless XT im Test - Highend-Gaming-Headset mit Bluetooth (2/4)

Headset und Ergonomie/Tragekompfort

Das Design des Corsair Virtuoso RGB Wireless XT unterscheide sich nicht wesentlich vom Corsair Virtuoso RGB Wireless SE. Es geht wie gehabt sehr edel zu. Eine penible Verarbeitung des Gestells und der Treibergehäuses und die ansprechende Materialwahl sorgen für eine extrem gute Haptik und Optik bei Corsairs aktuell teuerstem Headset.

Die Ohrmuscheln und deren Aufhängung des Corsair Virtuoso sind aus Aluminium gefertigt und überzeugen durch feine Details. Die Kanten sind im Vergleich zu den Flächen glänzend was für einen sehr edlen Look der Aufhängung sorgt. Dazu ist die Oberfläche der Seiten wie eine Schallplatte geriffelt. Das Ergebnis sind tolle Lichtreflektionen, aber auch eine etwas höhere Schmutzempfindlichkeit.

Die Maße des Headsets betragen wie gehabt 70  mm x 100 mm (W) x 195 mm (H). Die Ohrpolster/Ohrmuscheln sind außen  10 cm und innen etwa 6 cm breit. Dahinter befinden sich im Gehäuse die zwei speziell von Hand abgestimmten 50 mm Neodymium Treiber

Die Höhe der extrem weichen Polster aus Memoryschaum beträgt 2 cm.  Das klingt viel, allerdings sind sie sehr weich und drücken sich dementsprechend auch deutlich zusammen. Je nachdem wie breit der Kopf des Nutzers ausfällt. Die Polster nutzen Kunstleder und haben eine geschlossene und dämpfende Bauweise, anders wie bei den Corsair Void Modellen, die auf Microfasser und eher offene Bauweise setzen.

Beide Ohrmuscheln lassen sich komplett seitlich in beide Richtungen drehen, so dass der Kopfhöher flach auf den Tisch gelegt und auch einfach in der beiliegenden Tasche verstaut werden kann. Die Verstellung ist dabei recht schwergängig.  Bei der Neigung bietet das Virtuoso eher weniger Spiel, aber immer noch genug um sich an den Kopf anzupassen und den Druck gleichmäßig zu verteilen.

Der Kopfbügel des Headsets besteht ebenfalls aus Aluminium und lässt sich von 0-10 auf 3,5 cm ausziehen. Damit sollte das Modell auch auf große Köpfe passen. Wie für die Bauart üblich steht das Headset unter relativ hoher Spannung. Der Anpressdruck ist also doch etwas höher, was aber mit Sicherheit so gewünscht ist, denn das Virtuoso kann auch als mobiler Smartphone Kopfhörer genutzt werden, sollte also doch etwas fester auf dem Kopf sitzen.

Das Kopfband ist ein Punkt, der am neuen XT Modelle verbessert wurde, denn das Kopfpolster fällt nun etwas dicker aus. Diesen Punkt hatten wir beim ersten Modell auch kritisiert, da das Polster dort einfach zu flach war um eine gute Druckentlastung zu bewirken.

Mit etwa 370 Gramm wiegt das Virtuoso XT nur ein wenig mehr als zuvor. Vergleich man es zum Beispiel mit kabelgebundenen Modellen wie dem Beyerdynamic MMX100 mit 322 Gramm oder dem eher leichten Sennheiser PC 360 mit 290g, so wiegt das Virtuoso trotz Wireless-Funktechnik mit Akku nur wenige mehr als die bekannten kabelgebundenen Modelle.

Das Mikrofon ist beim Corsair Virtuoso RGB Wireless komplett abnehmbar und wird einfach mittels eines Steckers im USB-Format in die linke Ohrmuschel gesteckt. Der spezielle Stecker erlaubt, dass am Mikrofonarm nicht nur eine LED-Beleuchtung vorhanden ist, die anzeigt, ob das Mikro aktiv oder stumm ist, es ist auch noch ein entsprechender Taster vorhanden, der das Mirko stumm schalten kann und zudem erlaubt durch langes Drücken die Sidetone-Funktion des Headsets zu aktivieren. Dies geschieht allerdings softwareunterstützt und funktioniert somit nur über USB oder 2.4 GHz Betrieb.

An dem sehr flexiblen dünnen Schwanenhals verbaut Corsair ein hochwertiges oimnidirektionales Mikro mit einer Impedanz von 2.0 KOhm bei einem Frequenzgang von 100Hz bis 10 KHz. Die Sensitivität beträgt -42 dB. Auch das Mirkofon  befinden sich in einem sehr hochwertigen Aluminium-Gehäuse, welches zum Mund hin eine kleine Öffnung besitzt und zudem beleuchtet ist.

Beim Virtoso XT Headset hat Corsair erneut eine Sidetone-Funktion eingebaut. Das bedeutet, dass der vom Mikrofon aufgenommen Ton über die Kopfhörer direkt wiedergegeben werden kann. Diese Funktion gibt es bei einigen Funkheadsets, allerdings ist sie oft standardmäßig immer aktiviert und lässt sich nicht deaktivieren. Beim Virtoso XT kann man diese nicht nur ein- und ausschalten, sondern auch noch über die iCUE Software den Level definieren, in wie weit das Signal vom Mikrofon eingemischt werden soll.

Sidetone erlaubt einem seine eigenen Stimme über die Kopfhörer zu hören, was unter Umständen gerade beim Teamplay im E-Sport recht hilfreich sein kann. So wird nämlich verhindert dass man ständig schreit, weil man seine eigene Stimme aufgrund von hoher Umgebungslaustärke oder lautem Ton auf den Kopfhörern nicht hört.

Das Virtuoso XT besitzt erheblich mehr Steuerungsmöglichkeiten als zuvor. Denn wie angesprochen ist die komplette Bedieneinheit für die Bluetooth Funktion neu dazu gekommen.

Wie zuvor gibt es zunächst aber einmal den Power-Schalter und einen digitaler Laustärkedrehregler, der extrem schick im Design eines analogen daher kommt. Der Power-Schalter schaltet zwischen dem Wireless Mode (ON) und Kabelgebundenem Modus (USB/Klinke) um.

Für die Bluetoothsteuerung gibt es einen dreiteiligen Bereich, der mit einem Aktivierungstaster und +/- für die Laustärke versehen ist. In den Aktivierungstaster ist zudem eine LED eingebaut, die über den aktuellen Bluetooth-Status Auskunft gibt. Hier wird wie üblich über verschiedene Farben (bla/rot) und Blinken angegeben, ob Bluetooth verbunden ist, ob sich das Headset im Kopplungsmodus befindet und so weiter.

Das Virtoso XT besitzt die gleiche RGB-Beleuchtung wie die SE-Variante des Virtuoso. Dank einer Mikroperforation kann Corsair das aus Alu gefertigte Seitenteil "durchleuchten". Im Gehäuse befinden sich winzig kleine Löcher in Form des Corsair Logos, die mit bloßem Auge kaum als solche zu erkennen sind. Auf einer Großaufnahme, kann man diese allerdings gut erkennen. Und genau hinter diesen Löchern positioniert Corsair die LEDs, die dann "durch" das Aluminium durchstrahlen und so einen wirklich irren Effekt erzeugt.

Ergonomie und Tragekomfort

Die Optik des Virtuoso XT ist ohne Zweifel top, aber wie sieht es mit der Ergonomie aus? Diese hat sich im Vergleich zum normalen Modell tatsächlich wegen des dickere Kopfbands noch ein wenig weiter verbessert. Das Modell kommt in Sachen Bequemlichkeit aber immer noch nicht an unseren Favoriten Corsair Void heran, das locker flockig kaum spürbar auf dem Kopf sitzt.

Auf der anderen Seite sitzt das Virtuoso dafür aber fester, was gerade beim Einsatz unterwegs von Bedeutung ist. Insgesamt ist das Virtuoso XT schon sehr bequem, allerdings gibt es wie eigentlich bei jedem Headset ein paar Kackpunkte. Das Headset ist eingefahren recht klein, die meisten werden die Bügel also ausziehen müssen. Für ganz große Kopfe vermutlich auch aufs maximal mögliche.

Die Ohrpolster sind wirklich schön weich, drücken sich aber deshalb auch weit ein, das heißt wenn man einen sehr breiten Kopf hat und das Headset sehr stramm sitzt, kann das zu Problemen führen, dass die Ohrmuscheln aufs Ohr drücken. Bei uns in der Redaktion ist das nicht aufgetreten, man liest aber davon im Netz. Ergonomie ist eben doch eine sehr "persönliche" Angelegenheit. 

Auf unserem doch eher klein ausfallenden Testkopf sieht man bereits, dass man das Headset ausziehen muss und dass das Ohrpolster links oben deutlich zusammen gedrückt wird. Das ist natürlich genau die stelle am Ohr, wo die Ohrmuschel bei etwas abstehenden Ohren dann am Gehäuse aufliegen kann. Hier hilft einfach nur selber ausprobieren denn Angaben, wann das Problem auftritt und wann nicht sind kaum zu machen. Es hängt eben von der Kopfform ab, vom Anpressdruck, von der Ohrgröße usw. In unserer Redaktion musste eigentlich niemand das Virtuoso auf komplette Länge ausziehen, allerdings war die Stufe Null auch allen zu klein. Der Einstellbereich scheint also durchaus Sinn zu machen.

Schön am Virtuoso XT ist in jedem Fall aber, dass man den doch etwas höheren Anpressdruck um die Ohren kaum spürt. Vor allem unter den Ohren fühlt sich das Headset sehr angenehm an, da es den Druck etwas mehr nach oben verteilt. Und wie jeder weiß ist der Bereich unter den Ohren deutlich empfindlicher als darüber. Auch nicht schlecht ist die stramme seitliche Verstellung der Ohrmuscheln, denn so kann man sich diese auf seinen Kopf einstellen und den Druck etwas mehr nach vorne oder hinten verteilen.

Die Ohrmuscheln mit Lederpolster umschließen die Ohren dicht, so dass eine recht gute Dämpfung vorhanden ist. Dies  führt wie üblich zu den bekannten Beflüftungsprobleme, so dass die Ohren etwas wärmer werden können. Der Effekt ist allerdings durch die Metallbauweise etwas abgemildert, da offenbar das Metall doch kühlend auf die Ohrmuscheln wirkt.

Die Positionierbarkeit des Mikrofons ist wie zuvor top. Dank des flexiblen Schwanenhals ist das Mikro quasi in jede beliebige Position zu bringen. Das Headset ist damit Modellen mit starrem Mikrofonarm deutlich überlegen und kann leicht aus dem Bereich geschoben werden in dem man gerne mit der Nase auf das Mikro pustet.

Insgesamt bleibt damit in Sachen Ergonomie ein sehr gutes Bild, das sogar noch minimal besser ausfällt als beim Corsair Vitruoso SE. Aber wie immer besteht trotzdem noch die Möglichkeit das Headset weiter zu optimieren. Hier wäre vielleicht die Wahl eines Kopfbands wie beim Corsair HS80 interessant um den Komfort auf der Kopfspitze noch weiter zu steigern. Auch etwas noch etwas dickere Ohrpolster dürften so manchem Nutzer gefallen.

 

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