ARLT Mr. Whisper Kaveri 7850 im Test (2/9)
Innenleben und Lieferumfang
Auf die Gefahr hin, dass wir uns an dieser Stelle im Jahresturnus wiederholen,
muss abermals betont werden: Sämtlich Komplett-PCs von ARLT können beim Kauf
beinahe frei nach Belieben umkonfiguriert werden. Grenzen setzt da nur die technische
Kompatibilität der Wunschkomponenten (oder die Fantasie bzw. das Budget).
AMD
A10-8750K: Die Schaltzentrale Über AMDs "Kaveri"-APUs haben wir
schon in aller Ausführlichkeit Bericht erstattet. In ihnen werkeln CPU-seitig
die "Steamroller"-Module, welche die Leistungsfähigkeit pro MHz gegenüber
ihren Vorgängern namens "Piledriver" messbar und merkbar steigern. Das sind
bei A10-7850K zwei Module (4 Kerne) mit 3,7 GHz und bis zu 4,0 GHz per Turbo.
Als Modell mit "K"-Suffix ist der Prozessor ohne Weiteres übertaktbar, das
dürfte für Interessenten des Mr. Whipser zwar vermutlich nicht unbedingt
relevant, aber vielleicht doch interessant sein. Grafikseitig kommt mit
"Kaveri" erstmals AMDs aktuelle Graphics Core Next (GCN) Architektur in
Desktop-APUs zum Zuge, die Vorraussetzung für viele weitere technische Features
ist: Mantle, HSA oder auch TrueAudio seien hier genannt. Die Radeon R7 GPU
von A10-7850K verfügt über 512 Radeon-Cores bei 720 MHz.
Arbeitsspeicher
Die Kapazität der beiden verbauten Module beträgt insgesamt 8 Gigabyte,
die mit 2400 MHz (DDR) betreiben werden. Die wesentlichen Timings betragen
per AMP 11-12-11-31 (CL-tRCD-tRP-tRAS). Ein Teil der für die CPU-Kerne zur
Verfügung stehenden Kapazität wird als Videobuffer für die Radeon R7 GPU
abgezwackt, wir haben diesen auf 1 GB festgesetzt. Ergo blieben für unseren
Test 7 GB als klassischer Arbeitsspeicher übrig, was für sämtliche Tests
und Anwendungen im Herbst 2014 (und noch lange darüber hinaus) völlig ausreichend
bemessen ist. Während ARLT bislang auf Speicher aus dem Hause Corsair setzte,
so kommt im Mr. Whisper Kaveri 7850 diesmal AMD Radeon R9 Gamer Memory zum
Zuge. Dadurch gewinnt das System allerdings nur ästhetisch hinzu, bei der
Leistung schnitt der RAM von AMD in vergangenen Tests nicht unbedingt überzeugend
ab.
Mainboard
Beim ersten Blick unter die Haube grüßt im Mr. Whisper Kaveri 7850
wieder ein alter Bekannter namens MSI. Die Hauptplatinen von MSI haben sich
in den diversen Mr. Whispers bewährt und auch diesmal finden wir in Form
des A78M-E35 im Grunde keinen Anlass zum Meckern. Es ist ein Mainboard im
MicoATX-Format,
daher geht es in Sachen Erweiterbarkeit nicht ganz so großzügig zu. Dennoch
kann natürlich neben einer diskrete PCI-Express x16 Grafikkarte auch Weiteres
verbaut werden: Je eine Steckkarte mit PCIe 2.0 x1 und PCI-Anschluss ist
möglich. Die beiden DIMM-Slots sind bereits mit Arbeitsspeicher belegt,
wer eines Tages Aufrüsten möchte, kann nicht erweitern, sondern muss ersetzen
- bis das im Allgemeinen nötig werden könnte, dürfte allerdings noch viel
Zeit ins Land gehen. Von den sechs SATA III Ports sind drei bereits von
SSD, HDD und ODD belegt. Alle vier möglichen USB 3.0 Ports nutzt ARLT aus
(zwei am I/O-Panel hinten, zwei an der Front), dazu gibt es hinten noch
weitere vier weitere USB 2.0 Anschlüsse und an der Gehäusefront, im Cardreader,
einen zusätzlichen. Monitore können via D-Sub, DVI-D und HDMI angeschlossen
werden. Letztgenannte Variante ermöglicht gar UHD ("4K") Bildauflösung,
jedoch nur mit 30 bzw. 24 Hz Bildwiederholrate. Natürlich gibt es einen
1 Gb/s LAN-Port und sogar zwei PS/2-Anschlüsse für ältere Eingabegeräte.
Dafür jedoch am I/O-Panel auch nur drei Klinke-Buchsen für den Sound, nebst
Kopfhörer- und Mirkofonanschlüssen and der Front; wer gerne Sound auf 8
Kanälen bei analoger Übertragung hören möchte, muss da etwas Einfallsreichtum
an den Tag legen.
SSD-Laufwerk
Mit dem Samsung EVO 840 SSD stehen 120 GB flotten Langzeitgedächtnisses
im Mr. Whisper Kaveri 7850 zur Verfügung. Das genügt für Betriebssystem
und einige Standardanwendungen aus. Selbstverständlich bootet ein Betriebssystem
auf dem SSD extrem flott, auch alltägliche Aufgaben gehen bei der Nutzung
ohne nennenswerte Wartezeiten von der Hand. Für den hybriden Standby-Modus
von Windows stellt das SSD einen echten Zugewinn dar, denn der Rechner geht
quasi direkt auf Befehl schlafen, statt sich noch längere Zeit einer Rödelorgie
auf der Festplatte hinzugeben. Hier, beim SSD, finden wir auch eines der
kleinen Upgrades, die ARLT mit jeder Neuauflage des Mr. Whipser einpflegt.
Im Mr. Whisper Ultra SSD III war es noch ein Samsung EVO 830, das im direkter
Vergleich einen Tick langsamer arbeitet.
HDD-Laufwerk
Ein wahrer Evergreen im Mr. Whisper von ARLT ist die Western Digital
Green Festplatte mit ihren zwei Terabyte Kapazität. Diese Komponente zieht
sich als Konstante durch alle Systemvarianten, die wir getestet haben. Das
hat viele gute Gründe: Neben dem schnellen SSD ist die Green der zwar behäbigere,
dafür aber vielfach größere Datenschlucker mit mehr als genug Platz für
große Anwendungen, Dokumente, Präsentationen, Filme, Spiele, Musiksammlungen
und Fotos. Die Green ist von Western Digital auf ruhigen und energiesparenden
Betrieb optimiert, was den Anspruch eines flüsterleisen PCs natürlich unterstützt.
Cardreader
und DVD-Brenner Wie gewohnt kommt der Mr. Whisper samt Cardreader
und optischem Laufwerk daher. Erstgenannter unterstützt Medien in den Formaten
MS/Pro/Duo, CF/Microdrive, SD/MMC und xD. Daneben stellt er noch einen USB
2.0 Anschluss zur Verfügung. Der DVD-Brenner liest und schreibt ganz einfach
alles außer DVD-RAM (im Detail: 48x CD-ROM, 16x DVD-ROM, 48x CD-R, 32x CDRW
24x DVD-R, 24x DVD+R, 6x DVD-RW, 8x DVD+RW).
Netzteil
Aus aktuellem Anlass enorm wichtig ist das Netzteil. Die Europäische
Kommission hat Netzteileffizienzvorgaben und Verbrauchskategorien erlassen,
Komplettsysteme müssen seit dem 1. Juli entsprechend ausgezeichnet werden.
Das macht ARLT ganz
vorbildlich. Mit dem Corsair CX500 ist ein grundsätzlich ausreichend
effizienter Vertreter seiner Zunft verbaut, der sogar weit mehr Leistung
bereitstellen kann, als der Mr. Whisper Kaveri 7850 sich genehmigt (Siehe
Kapitel Energieverbrauch). An dieser Stelle könnten sich Korinthenkacker
mit Sicherheit über ein überdimensioniertes Netzteil erbosen, doch aus unserer
Sicht ist der vorhandene Spielraum positiv zu bewerten: Er ermöglicht sowohl
beim Kauf als auch zu einem späteren Zeitpunkt System-Upgrades, beispielsweise
eine diskreten Grafikkarte.
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