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Gigabyte Z68X UD7 Mainboard Test - High End mit Intel Z68 Chipset (2/9)

Der Intel Z68 Chipsatz - Ein Feature Update

Bisher musste man sich auf dem Sockel 1155 entscheiden, ob man ein Board mit der Möglichkeit wollte, die integrierte Grafik zu nutzen, oder aber das Übertaktungspotential der neuen "K" CPUs auszuloten. Dementsprechend musste die Wahl auf ein H67 Board fallen, dass die integrierte Grafik unterstützt oder aber auf den P67, wenn es um das Overclocking geht.

Nur der P67 bot bislang die Möglichkeit den Multiplikator von "K" Prozessoren zu erhöhen, unterstützt aber nicht die integrierte Grafikeinheit der CPUs. Ein Übertakten des Boards über den Referenztakt, wie es zuvor beim Sockel 1156 und 1366 möglich war, zeigt sich beim Sockel 1155 als quasi unmöglich, da sich der Basistakt nur selten um mehr als 5% steigern lässt. Und mit 5% mehr Basistakt erreicht man natürlich keine besonders gesteigerten Taktraten bei der CPU.

Mit dem Z68 kombiniert Intel nun die beiden Chipsets H67 und P67 zu einem und stellt beide Features in einem Chipset bereit. Indem sich genau wie beim P67 alle nötigen OC-Einstellungen vornehmen lassen, bekommt man somit die Möglichkeit massiv zu übertakten und dazu die Grafikeinheit zu nutzen, wenn man keine Hochleistungs-GPU in Form einer Grafikkarte benötigt.

Ein Blick auf die technischen Specs des Z68 zeigt, dass dieser die gleichen Leistungsdaten aufweist wie der P67. Sprich auch beim Z68 sind zum Beispiel  in der Standardkonfiguration nur ein 16x PCIe  oder zwei 8x PCIe möglich. Es gibt 6 SATA Ports von denen 2 als SATA III 6 GB/s ausgeführt sind. USB3.0 ist nicht vorhanden.

Ein Blick auf die Blockdiagramme von Intels P67 und Z68 verdeutlich noch einmal, dass die Unterschiede zwischen den Beiden sich hauptsächlich auf den Punkt der integrierten Grafikeinheit konzentrieren.


Z68 Blockdiagramm mit Digital Display und Intel Smart Response Technology


Intel P67 Blockdiagramm

Smart Response Technology

Daneben gibt es aber noch ein weiteres Feature, welches beim Z68 zusätzlich Einzug hält. Unten rechts im Blockdiagram findet man die "Intel Smart Response Technology". Dabei handelt es sich um jenes Feature, das bereits seit der CeBIT heiß diskutiert wird und bisher als SSD Caching bezeichnet wurde. Intel hat dieses Feature nun also "Smart Response Technology" getauft, was so viel wie "Schnelle-Reaktions-Technik" bedeutet.

Bei dieser Technik wird aus einer SSD und einer HDD ein Hybrid Laufwerk erzeugt, wie man sie schon bei Notebook Festplatten von Seagate gesehen hat. Die SSD wird dabei der HDD als Cache Drive zur Seite gestellt und ein intelligenter Algorithmus im Treiber erkennt, welche Dateien besonders oft abgerufen werden und lagert diese im Cache, also auf der SSD, zwischen. Besonders bei vielen kleinen Files, auf die oft zugegriffen wird, kann sich so die Performance drastisch erhöhen, da die SSD natürlich erheblich bessere Zugriffzeiten als eine HDD aufweist. 

Zu diesem wohl interessantesten Feature des Z68 werden wir alsbald einen separaten Artikel bringen und dem SSD Caching genauer auf den Zahn fühlen. Intel bietet dazu sogar eigens eine neue SSD Serie, die Intel SSD 311 an. Die neue 20 GB  SSD ist speziell für den Einsatz mit dem Z68 als Cache SSD optimiert, lag uns zum Zeitpunkt dieses Test aber noch nicht vor.

LucidLogix Virtu

Ein weiteres optionales Feature des Z68 ist die LucidLogix Virtu GPU Vitalisierung. Damit kann dynamisch zwischen der integrierten Prozessorgrafik und einer Grafikkarte umgeschaltete werden. So kann theoretisch im 2D Betrieb die stromsparende interne Grafik der CPU verwendet werden und im 3D Modus wird auf die GPU auf der Grafikkarte umgeschaltet. Ein Umstecken der Kabel zwischen den Anschlüssen von Onboard  und Grafikkarte ist damit ebenso unnötig wie ein Reboot des Systems.

Soweit die Theorie. In der Praxis läuft das Ganze so ab, dass der Bildschirm an das Mainboard angeschlossen wird und die Lucid Software erkennt, wenn eine Applikation die 3D Karte benötigt. Dann wird diese auch genutzt und das Bild umgeleitet und über die interne Grafikkarte ausgegeben. Dabei entsteht natürlich ein gewisser Verwaltungsaufwand, der aber zu vernachlässigen ist.

Problematischer ist, dass die Software erkennen muss, wann die 3D Karte gefragt ist und dass die 3D Karte im System nicht komplett deaktiviert wird, also unnötigerweise auch im Idle Betrieb mit läuft. Somit reduziert sich auch der Stromverbrauch nicht wesentlich.  Moderne Grafikkarten besitzen mittlerweile so viele Stromsparfeatures, dass dadurch die ganze Virtu Funktion in unseren Augen überflüssig wird und zudem Overhead und offenbar wegen Lizenzgebühren auch noch zusätzliche Kosten erzeugt.

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