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Foxconn A79A-S vs. MSI K9N2 Diamond - NVIDIA vs. AMD im Test (7/9)

Spezial: Overclocking mit SB750 und AMD Overdrive

In unserem Overclocking Test erreicht das Foxconn A79A-S den – für bisherige AMD Verhältnisse nahezu unglaublichen – Takt von 3,3 GHz und das absolut stabil. In vergangenen Tests auf anderen Boards quer durch das Angebot der 7-Series Chipsets schaffte der Phenom 9850 BE lediglich 2,9 GHz auf allen vier Kernen stabil; auf dem A79A-S sind es glatte 400 MHz mehr.
Die Frage lautet natürlich: Warum?

Die Antwort ist etwas komplexer, aber wir werden versuchen es zu einfach halten. Auf dem A79A-S von Foxconn kommt die Southbridge SB750 zum Einsatz. Diese ist in der Lage, über eine direkte Low-Level Verbindung zum CPU Sockel AM2+ einige (von AMD nicht näher bezeichnete) interne Parameter der Phenom CPUs zu überschreiben.

Das Ganze nennt sich ACC, Advanced Clock Calibration, und passt im Phenom intern Spannungen an. Bei aktiviertem ACC gibt es die Möglichkeit dieses in Einerschritten von -12 bis +12 manuell einzustellen, oder man verlässt sich auf die Technik und stellt ACC auf "Auto". Die Advanced Clock Calibration passt bei letzterem Szenario die Spannungen automatisch entweder auf möglichst geringen Stromverbrauch oder mit dem Takt gesteigerte Spannungen an.

AMD SB750 AM2+ Direct Connection Legende

So kommt zustande was wir Eingangs bereits erwähnten: Früher, auf 790FX Boards mit der alten SB600, waren trotz einer Kernspannung von 1,5 Volt nicht mehr als 2,9 absolut stabil möglich - so wie auch beim K9N2 Diamond; durch die dynamische Anpassung interner Spannungen des Phenom (nicht nur der eher globalen Vcore) auf dem Foxconn A79A-S kann dieser die 3,3 GHz bewältigen. Mit "nur" 1,5 Volt Kernspannung - für gute Kühlung der CPU muss in einem solchen Szenario also unbedingt gesorgt sein.

Wie weit man den Phenom treiben kann, wenn man die Kerne einzeln übertaktet und von jedem der vier Kerne das jeweils individuelle Maximum einsetzt, haben wir nicht getestet. Dazu sind CPUs, was das Übertakten angeht, zu individuell und unsere Ergebnisse hätten auch keinen repräsentativen Charakter – für ambitionierte User besteht die Möglichkeit aber durchaus.

Hier hat AMD also gezeigt, welche Möglichkeiten man als Hersteller hat, wenn man Chipsätze und CPUs selbst liefert, nämlich einen technologiebedingten Vorteil gegenüber der Konkurrenz, die bislang auf dieses Feature verzichten muss. Wir haben schwerpunktmäßig über den nach oben hin freien Multiplikator unserer „Black Edition“ CPU übertaktet. Unter Zuhilfenahme des Systemreferenztaktes war die CPU allerdings auch nicht zu wesentlich mehr als knapp über 3,3 GHz zu bewegen; irgendwann ist dann eben doch Schluss.

AMD Overdrive für den Kick zwischendurch

AMDs Overdrive ist nicht neu, dieser Tage aber in der neuen Version 2.1.2 verfügbar. Das Tool, mit dem sich on-the-fly im Betriebssystem Spannungen, Takte von CPU, Referenztakt und PCIe Takt, Speichertimings und vieles mehr einstellen lassen, ohne einen Neustart zu benötigen, geht also in eine neue Runde.

Neben den Einstellungen zum Tuning des Systems sind wie gewohnt die sehr ausführliche Systemüberwachung und –dokumentation, sowie ein Stabilitätstest enthalten. Für Einsteiger in die Overclocking-Thematik bietet Overdrive eine Funktion zur Automatischen Übertaktung. Neu ist vor allem das Design. War die Vorgängerversion noch in schlichtem AMD Grün-Grau gehalten, so hat man nun die Wahl zwischen einem Respekt einflößenden schwarzen Skin und einem von ATI bekannten roten. Dazu haben wir einmal ein paar Bilder zusammengestellt:


(Klicken um zur Galerie zu gelangen)

Natürlich ist Overdrive an die Zeit angepasst worden und so finden sich darin nun auch die Advanced Clock Calibration - die allerdings bei Änderung einen Neustart benötigt . Außerdem sind Übertaktungsparameter für AMDs neuen 790GX IGP Chipsatz mit in den Menüpunkt Performance Control eingeflossen.

Auch das Overdrive Utility leidet in der aktuellen Version an diversen Anzeige-Bugs, so werden beispielsweise die Spannungswerte im Board Status Menü falsch ausgelesen. Dass es besser geht wissen wir, denn die Werte anderer Boards werden korrekt ausgelesen. AMD muss sich also mit seinen Boardpartnern noch besser abstimmen, um die Zuverlässigkeit von Overdrive zu gewährleisten. Was das Overclocking angeht, konnten wir dagegen keinerlei Probleme feststellen.

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