Roccat Kone[+] - High-End Gamermaus im Test (3/5)
Software/Treiber
Die ganz schweren Geschütze fährt Roccat bei der Software auf und liefert ein Paket, dass vor Einstellungsmöglichkeiten nur so strotzt.
Natürlich wollen wir hier detaillierter auf den kompletten Treiber eingehen. Zuerst bleibt aber zu sagen, dass Roccat (immerhin ein
deutsches Unternehmen) ruhig einen deutschen Treiber hätte anbieten können, zwar zeigen Tooltips in deutsch, was die jeweilige Funktion
bewirkt, aber man hätte auch durchaus die ganze Software lokalisieren können.
Nach dem öffnen des Treiber kommt man direkt zur Seite mit den CPI-Einstellungen, diese können stufenlos von 100 bis 6000 eingestellt
und in fünf Einstellungen gespeichert und per Maustasten durchgeschaltet werden. Zusätzlich finden sich Einstellung für die
Empfindlichkeit des Zeigers, für die vertikale und horizontale Scrollgeschwindigkeit sowie für die Geschwindigkeit des Doppelklicks.
Die Tastenbelegung braucht im Treiber der Kone+ eine ganze Seite für sich, denn neben den zwölf Primärbelgungen der Tasten, gibt es
auch noch die EasyShift-Funktion, mit der für elf Tasten (die zwölfte fungiert als Shift-Button) eine Zweitbelegung festgelegt werden
kann. Das ermöglicht ganze 22 Funktionen auf der Maus, ohne Makros. Auf diese
Weise kann man zum Beispiel die Maustaste 1 (Fire) auf Shift-Maustas 1 mit
Reload belegen. Wärend des Feuerns braucht man dann nur eben Shift-Fire drücken
und schon wird neu geladen.
Eine zweite Taste kann für die EasyAim Funktion genutzt werden. Solange die
EasyAim-Taste gehalten wird, wird automatisch eine vorher gewählte
DPI-Einstellung gestartet. Diese Funktion ist beispielsweise für das präzise
Zielen während des Spiels hilfreich, wofür schnell geringe DPI-Einstellungen
nötig sind.
Das Thema Makros wird mit dem bewährten Roccat Makroeditor behandelt.
Damit können eine schier unendliche Zahl Tastendrücke (wir konnten keine Grenze finden) aufgenommen werden, inklusive der Verzögerung
zwischen den Eingaben, die sich im erweiterten Editor bis auf die Millisekunde einstellen lassen.
Weiter geht es mit der Color Control. Hier können die vier LEDs in der Maus nach belieben
justiert werden. Für jede LED lässt sich
eine Farbe auswählen, so dass die Kone+ bunt leuchtet. Außerdem lassen sich Effekte wie Pulsieren und Blinken, sowie ein Farbwechsel
einstellen und die Beleuchtung kann zur identifizierung verschiedener Profile dienen. Nicht wirklich nötig und nur Eye-Candy, aber doch ein ziemliches Alleinstellungsmerkmal. Natürlich lassen sich die LEDs auf
Wunsch auch komplett abschalten. Im Vergleich zur Kone wurden die Lichtleiterstreifen in der Kone+ noch einmal verbessert, so das der Lichteffekt bei der Kone+ noch einmal etwas besser zur Geltung kommt.
Das imposanteste Feature findet sich in der Advanced Control: Die Tracking und Distance Control Unit. Die Tracking Control Unit gab
es bereits bei der ersten Kone, damit wird die Unterlage (Mauspad, Tisch) gescannt und der Sensor darauf eingestellt. Das funktioniert
auch wirklich hervorragend und bringt auch wirkliche Präzisionsvorteile, sollte aber nach Möglichkeit auf einfarbigen Unterlagen verwenden
werden, sonst kann es zu kuriosen Maussprüngen kommen.
Neu hinzugekommen ist die Distance Control, diese misst den Abstand zur Unterlage und
bestimmt, ab wann der Sensor beim anheben der Maus nicht mehr reagiert. Das funktioniert auf Eindrucksvolle Art und Weise.
Bockt man die Maus zum Beispiel mit ein paar Spielkarten hoch, so kann man die
Maus so exakt justieren, das sie keine Mausbewegung mehr ausgibt. Nimmt man aber
nur 1-2 Karten weg, so wird die Bewegung sofort erkannt.
Das minimiert ungewollte Bewegungen beim Liften oder Absetzen
der Maus auf ein extrem geringes Maß. Komplett unterbinden wird man solche
minimalen Bewegungen aber wohl nie.
Des Weiteren finden sich in der Advanced Control die Einstellung für die Polling Rate, die Windows-Zeigergeschwindigkeit, Sensitivitätseinstellung
für die einzelnen Bewegnungsachsen und die Einstellung für das Sound-Feedback. Dabei handelt es sich um eine aufdringliche Stimme
(bekannt aus der Roccat Werbung/Videos), die dem Anwender
Dinge wie die Veränderung der DPI, einen Profilwechsel oder Lautstärkeänderungen verkündet. Anfangs vielleicht
sehr cool und interessant, bei längerem Gebrauch der
genannten Funktionen aber auf die Dauer doch eher nervend. Die Funktion lässt
sich aber jederzeit Abschalten und es herrscht wieder Ruhe.