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ABIT VT6X4

Hardware/Motherboards

Das VT6X4 ist ABITs erstes Board, dass auf dem VIA Apollo Pro 133A basiert. Wie der Name schon vermuten lässt, bietet dieser Chipsatz die Unterstützung von 133 MHz Bustakt an, der von einigen neuere Pentium III Modellen verwendet wird. Da wir bis jetzt eher schlechte Erfahrungen mit Chipsätzen aus dem Hause VIA gemacht haben (jedenfalls soweit es Boards für Intel Prozessoren betrifft) waren wir natürlich gespannt, wie sich das neue VT6X4 schlagen würde. Lassen sich CPUs darauf gut übertakten? Läuft es dabei stabil? Was bietet das ABIT Board noch?

Die Ausstattung

Als Chipsatz kommt auf dem VT6X4, das uns freundlicherweise wieder von ABIT zur Verfügung gestellt wurde (Dank an Thore Welling), der Apollo Pro 133A von VIA zum Einsatz. Dieser bietet nun offiziell 133 MHz als Bustakt an. Da das Board einen asynchronen Takt erlaubt, wird bei dieser Taktfrequenz keine Komponente übertaktet. Der PCI-Bus läuft auch bei 133 MHz FSB mit den normalen 33 MHz und auch der AGP-Takt bleibt er bei 66 MHz.

Das Board – übrigens ein Slot1-Board - bietet außerdem UltraDMA66. Diese Option ist nicht, wie bei den ABIT BX-Boards der letzten Generation, durch einen zusätzlich vorhandenen Controller gelöst, sondern wird direkt durch die Southbridge (VT82C686A) unterstützt.

Die weitere Ausstattung des Boards kann sich ebenfalls sehen lassen: 1 AGP-Slot (AGP 4x), 5 PCI-Slots und 2 ISA-Slots dürften wohl jedem ausreichen. Ferner bietet das Board 2 standard USB-Anschlüsse und zusätzlich 2 USB-Anschlüsse onboard, die bei Bedarf nach außen geführt werden können. So stehen insgesamt 4 USB-Ports zur Verfügung. Das Anschlusskabel für die weiteren USB-Ports muss allerdings separat gekauft werden, es liegt dem Board nicht bei.

Onboard befindet sich auch ein AC ’97 2.1 CODEC, der einen Sound Blaster Pro Audio Controller integriert hat. Wir halten nicht viel von diesen Onboard-Audio-Lösungen, da sie erstens oft Ärger bereiten, wenn man sie mal abschalten möchte, und zweitens meistens eh sofort durch eine bessere Lösung ersetzt werden. Im Falle des ABIT VT6X4 funktionierte es aber dennoch ganz gut. Insofern geht die Onboard-Lösung durchaus in Ordnung und man bekommt eben eine günstige Soundkarte umsonst.

Die drei Speicherbänke erlauben eine maximale Ausstattung mit 768 Megabyte Speicher. Dieser kann sowohl die PC100-Variante als auch PC133-Variante sein. Wer einen Bustakt von 133 MHz benutzen möchte, sollte aber auch entsprechendes RAM einsetzen. So manches PC100-Modul macht aber auch ohne Probleme die 133 MHz mit. Wer sich sicher ist ein solches Modul (oder mehrere) zu besitzen, kann diese natürlich auch mit 133 MHz auf dem ABIT VT6X4betreiben und sich so die zusätzliche Ausgabe sparen.

Natürlich sind auch Anschlüsse für Wake-on-LAN, Wake-on-Modem, Infrarot und SM-Bus (hat da jemand schon mal eine Komponente für gesehen?) zur Verfügung.

Als besonderes Gimmick liegt dem Board eine Linuxversion von ABIT bei. Das GENTUS, so heißt das ABIT Linux, ist eigentlich ein Red Hat. Nur hat ABIT hauseigene Treiber bereits implementiert. Hat man also ein ABIT Mainboard und am besten noch eine ABIT Grafikkarte, so soll die Installation ganz leicht vonstatten gehen.

Alles in allem also eine ordentliche Ausstattung, vor allem wenn man bedenkt, dass es sich hier um ein „Low-Cost-Board“ handelt- zumindest ist das von ABIT in diesem Bereich angesiedelt. Der Preis von durchschnittlich 220,- DM passt da aber nicht ganz. Ein Low-Cost-Board sollte unserer Meinung nach die 200,- DM Grenze nicht überschreiten.

Softmenu II

Das Softmenü, bekanntermaßen ABITs Meisterwerk für Overclocker, ist beim VT6X4 noch in der älteren Version Softmenü II integriert. Dieses erlaubt die Einstellungen von Bustakt, Multiplier und Core-Voltage, um die CPU zu tweaken. Als Bustakte werden nicht so viele wie bei ABITs neueren BX-Boards angeboten, vor allem mehr Werte unterhalb von 100 MHz hätten wir uns gewünscht. Die vorhanden Möglichkeiten entsprechen dem, was andere Boards auch bieten.

PCI-Teiler Bustakte
1/2 66, 75, 83 MHz
1/3 100,103,105,110,112,115,120,124 MHz
1/4 133, 140, 150 MHz

Die  I/O-Spannung lässt sich leider nicht einstellen. Wenn man den PCI-Bus übertaktet, kann eine Erhöhung der I/O-Voltage für einen stabilen Betrieb sorgen. Daher ist es schade, dass die Möglichkeit beim VT6X4 nicht geboten wird.

Alles in allem könnte man die Bios-Ausstattung als Standard bezeichnen, denn wirklich neues bietet ABIT hier nicht.

In der Praxis

Ist das Board einmal eingebaut, geht es an die Installation von Windows. Falls Sie sich wundern, warum wir das hier erwähnen: Es sind ein paar Schritte mehr nötig, als bei einem Board mit BX Chipsatz.

Nachdem das Setup von Windows 95/98 durchgelaufen ist, fehlen noch ein paar Dinge. Der Chipsatz ist nämlich recht neu und Windows 95/98 kennt diesen noch nicht. Folglich müssen Treiber installiert werden. Damit das auch für den unerfahrenen User nicht zum Desaster wird, bietet VIA einen sogenannten 4in1-Treiber an, der alle notwendigen Komponenten beinhaltet. Die Standardvorschläge bei der Installation können Sie getrost übernehmen. Nach einem Neustart erkennt Windows dann auch die neuen Komponenten des Boards und richtet diese ein. Unser Windows lief also.

Nun machten wir uns daran, einen 866er Pentium III Coppermine für einen Test zu übertakten. Wir waren echt erstaunt, wie sauber das Ganze mit 133 MHz Bustakt lief. 1 Gigahertz mit einem 866er war schon beeindruckend. Allerdings wurde die Freude auch relativ schnell getrübt...

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