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be quiet! Dark Power Pro 430W und 600W Netzteil

/Testberichte/Gehäuse

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Das Innenleben

Auch Innen alles ordentlich und gut gekühlt

Nun hat be quiet! in der Vergangenheit auf sehr große Kühlkörper gesetzt, um bei dem niedrigem Luftdurchsatz dennoch für eine ausreichende Kühlung der Bauelemente zu sorgen. Dies hat sich bei der Dark Power Pro Serie etwas geändert und die Kühlkörper fallen entsprechend etwas kleiner aus. Dies mag auf den ersten Blick den einen oder anderen etwas verwundern, doch ist es bei genauerem hinsehen auch nachvollziehbar. Zum einem wird das Netzteil nunmehr von einem 120mm Lüfter gekühlt, der alleine schon wegen seiner Größe mehr Luft umwälzt, zum anderem entwickeln die Netzteile bedingt durch den höheren Wirkungsgrad generell weniger Abwärme, so dass die kleineren Kühlkörper völlig ausreichend sind.

Dennoch gibt es auch bei der Dark Power Pro Serie altbekanntes wiederzuentdecken, wie die an einem der Kühlkörper angebrachte Steuerelektronik für den Lüfter, sowie die Platine direkt am Netzstecker. Diese beinhaltet dann nicht nur einen Entstörkondensator, sondern auch mehrere Spulen, die zusammen nicht nur entstören sollen sondern auch dazu beitragen die Phasenverschiebung so gering wie möglich zu halten. Sie wirkt also auch unterstützend zu der bereits vorhandenen Phasenkorrektur des Netzteils.

Auf der Hauptplatine geht es dabei aber keineswegs eng zu. Ganz im Gegenteil. Alle Bauelemente besitzen hinreichend Abstand, so dass auch die Luft in jeden Winkel vordringen kann. Lediglich bei den Kabeln, die zu der Platine mit den Anschlüssen führten, hätten wir seitens be quiet! eine bessere Umsetzung der Kabelführung erwartet.

Technische Daten und Alltagsverhalten

Die Eckdaten unseres Testmusters.

Sowohl bei dem BQT-P6-600-W Pro, als auch bei dem BQT-P6-430-W Pro handelt es sich um Netzteile mit Aktiv-PFC. Beide bieten auch zwei separaten 12V Schienen, die einzeln bis an die 20 Ampere liefern können. Der Unterschied der 600W zu der 430W Variante liegt nun darin, dass die 600W Variante beide Schienen derart zusammenlegen kann, dass dann auch die doppelte Stromstärke zur Verfügung steht. Sich also im Prinzip addiert. Die 430W Variante hingegen kann zwar auch auf beiden 20 Ampere liefern, doch beim zusammenschalten beider Schienen liegt der maximale Ausstoß bei 28 Ampere.  Im Grunde heißt das nur, das bei der 430W Variante beide Schienen nicht völlig unabhängig die nötige Stromstärke liefern, sondern sich die Last aufteilen und gegenseitig unterstützen.

Auf der 3.3V Schiene unterscheiden sich die Leistungen nur gering und liegen bei 26 bzw. 28A. Bei der 5V Schiene ist der Unterschied schon etwas größer und liegt bei 28A bzw. 40A. Wenn man sich nun das 430W Netzteil genauer anschaut und die Ausgangsleistung  auf der 5V Schiene mit dem Yesico Silentcool 560W Netzteil vergleicht, stellt man fest, dass sie beim be quiet! sogar etwas geringer ausfällt. Dennoch kam es bei dem vermeidlich schwächerem be quiet! nicht zu einem derartigen Spannungsabfall, wie wir es bei dem 560W Netzteil von Yesico beobachten konnten.

Leistungsübersicht (Output)
 
+3.3V
+5V
+12V1
+12V2
-5V
-12V
+5VSB
Max. Load
26 / 28A
28 / 40A
20A
20A
0.5A
0.8A
2.5A
28 / 40A
1A
0A
0.1A
Max. Power
170 / 220W
336 / 480W
9.6W
12.5W
430 / 600W

Anders ausgedrückt meisterten beide Netzteile all unsere Tests mit Bravour. Es gab wirklich nichts zu bemängeln. Die Spannungen blieben zudem sehr stabil, wie wir es eben von be quiet! oder anderen Marken vergleichbarer Größe her gewohnt sind. Hier spielt be quiet! eben seinen hohen Qualitätsstandard voll aus und kann auf voller Linie überzeugen, was sich dann auch in den Messergebnissen wieder spiegelt.

Auch in Punkto Phasenkorrektur leisten beide Netzteile gute Arbeit. Dies geht so weit, dass sie selbst im StandBy noch sehr nahe am Idealwert liegt und nicht unter 0.93 fällt, was bei den meisten Netzteilen eben nicht der Fall ist und immer noch einen Schwachpunkt darstellt. Einziger Wehrmutstropfen ist vielleicht der Verbrauch im StandBy, der bei dem 430W Netzteil bei typischen 17W und bei dem 600W Netzteil bei 20W liegt, was aber immer noch unter den Werten vieler anderer Netzteile liegen dürfte. Im Leerlauf liegen sogar beide gleich auf. Der Unterschied von einem Watt kann man als Messtoleranz ansehen. Selbst unter Volllast unterscheiden sich beide mit lediglich 3W nur geringfügig im Verbrauch, ziehen aber insgesamt weniger Strom als andere Netzteile gleichen Kalibers. Zwar erreichen beide nicht derart niedrige Werte wie das Silentcool 560W Netzteil von Yesico, dafür besitzen sie aber eine weit aus bessere Phasenkorrektur und dadurch verschwenden sie auch weit weniger Blindleistung. Mit ca. 96W im Leerlauf und 155W unter Volllast liegen sie ganz knapp hinter dem Silentcool, aber noch vor dem Sunbeam NUUO Netzteil und reihen sich - was den Verbrauch angeht - an die zweite Stelle der sparsamsten Netzteile unserer bisherigen Testmuster.

Nebenbei kann be quiet! auch mit dem Mythos aufräumen, dass Netzteile mit einer größeren Ausgangsleistung zwangsläufig weniger effizient bei niedrigeren Lasten arbeiten, als Netzteile mit einer kleineren Maximalleistung. Hier spricht also auch einiges dafür gleich zu der 600W Version zu greifen. Strom verschwendet man mit dem 600W Netzteil nämlich nicht.

 
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