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Chieftec Chieftronic PowerPlay 650 Watt im Test (10/10)

Fazit

Bereits das 850 Watt Modell des PowerPlay von Chieftronic hatte in unserem Test recht überzeugende Leistungen gezeigt. Um so spannender war zu sehen ob das 650 Watt Modell trotz der niedrigeren Zertifizierung ähnliche Resultate liefert.

Das Chieftronic PowerPlay Netzteil ist mehr oder weniger ein Neustart von Chieftronic unter einem speziellen Gaming-Label und soll sich dementsprechend auch an einen anderen Kundenkreis richten wie die üblichen Chieftec-Netzteile, die eher für die System-Integration ausgelegt sind. Das extravagante Design soll das kennzeichnen, ob es bei den Kunden ankommen wird, fällt uns recht schwer zu beurteilen. Die Qualität des Gehäuses ist definitiv hochwertig und setzt sich in der Verarbeitung deutlich von Standardgehäusen ab.

Bei den Ergebnissen im Test ist das PowerPlay 650 für eine Überraschung gut, was die Effizienz und Spannungsregulation angeht. Denn tatsächlich steht das Modell dem größeren PowerPlay 850 in diesen Disziplinen kaum nach.

Das Modell übertriff deutlich die 80 Plus Gold Anforderungen bei 115V, insbesondere unterhalb der 60% Last Marke. Unterhalb von 35 % schiebt sich das Modell sogar über die üblichen Platinum-Level.  Die Werte bei 230 V fallen ebenfalls positiv aus. Hier kann sich das Testmuster fast auf Platinum Level schieben. Bei 10% Last liegt das Modell deutlich über88 % Effizienz. Bei 20% Last erreicht es satte 92.2 % Effizienz und liegt über Platinum-Level. Von  20 bis 70% Last arbeitet das Modell konstant über 92 %.  In schlechten Szenarien liegt die Effizienz mit höher Last auf den Nebenspannungen imme noch auf weiten Teilen über 90%. Nicht ganz so perfekt fällt die Effizienz im niedrigen Lastbereich unter 20 Watt aus. Hier fällt die Effizienzkurve stark ab und der Grundumsatz liegt bei > 7.65 Watt. Die Effizienz im Standby fällt mit 77%-78% gut aber nicht überragend aus, die Werte für ErP sind gut.

Bei den Timings liefert das PowerPlay solide Resultate. Auffällig sind hier die guten Resultate bei Holduptime die hier stolze 18,4 ms betragen. Die Sequenzierung der Spannungen beim Power-On mit optimalem Anstieg ist auch erneut gegeben. Aktuell nicht von Bedeutung aber etwas nachteilig bleiben die recht hohen Verzögerungen für das Power-Ok-Delay von 339 ms, die zwar die aktuellen ATX-Spezifikationen erfüllen, aber nicht mehr die Empfehlungen für zukünftige ASM-Modi.

Die Spannungsregulation des PowerPlay 650 ist seht gut und liegt insgesamt unter 1%, abgesehen von der weniger bedeutsamen Standby-Spannung. Die 12V-Leitung liefert sogar hervorragende Resulate mit insgesamt 0.39% und sogar nur 0.28% auf der EPS Leitung. In Volt ausgedrückt sind das gerade einmal 0.047 und 0,036 V. Auch die Nebenspannungen sind extrem stabil und liegen deutlich unter 1% Spannungsabfall. Das Netzteil knüpft damit in diesem Bereich definitiv wie auch das 850 Watt Modell an die Top-Klasse der Netzteile an.

Bei der Ripple-Messung sieht man ebenfalls sehr gute Ergebnisse. Die 12V Spannung bleibt bei unter guten 20 mV, wobei diese über alle Anschlüsse recht konstant ohne Ausreißer zu sehen ist. Die Nebenspannungen liegen etwas schlechter als beim 850 Watt Modell und platzieren sich knapp über 20 mV, bleiben also weit unter dem erlaubten Grenzwert von 50 mV.

Bei den Schutzschaltungen lief das PowerPlay 850 an den SATA Kabeln in ein kleines Problem, weil diese so extrem lang sind, war die SCP Schaltung träge. Das 650 Watt Modell zeigt dieses Verhalten nicht und schaltet erheblich schneller ab. OCP und OPP Schutzschaltung funktioniere insgesamt sehr gut. Die Abschaltzeitpunkte liegen auf den üblichen Leveln und sind nicht zu hoch gewählt. Bis etwa 1000 Watt kann das Netzteil belastet werden bevor es abschaltet.

Bei der Laustärke kann das PowerPlay dank seiner guten Effizienz bei 230 V auf niedrige Lüfterdrehzahl setzen. Unter Volllast messen wir hier etwa 1100 UPM, bei der das Netzteil hörbar ist aber nicht zu laut. Mit sinkender Last geht es deutlich nach unten und bei 300 Watt ist dank Lüfterabschaltung die auch gut funktioniert Stille.

Insgesamt liefert Chieftec mit dem Chieftronic PowerPlay 650 erneut eine gelunge Leistung ab und kann zu anderen hochwertigen Gold-Netzteilen aufschließen. Leider ist der Preis etwas höher und die Garantiezeit etwas niedriger als bei der Konkurrenz. Die Messwerte des Netzteils fallen allesamt sehr solide bis sehr gut aus. Richtige Fehler konnten wir im Test nicht finden, lediglich kleine Schönheitsfehler. Insgesamt ist das PowerPlay 650 durchaus ein empfehlenswertes Netzteil. Das PowerPlay wird zum Beispiel bei Alternate* für 105 Euro angeboten.

Vorteile

  • sehr gute Effizienz fast auf 80 Plus Platinum Level
    Deutlich über 80 Plus Gold Level
  • In der Spitze über 93% Effizienz
  • Sehr gute Spannungsregulation, insbesondere auf 12V
  • Höchste Effizienzwerte bei 25 bis 60 % Last
  • Modulare und lange Kabel
  • geringe Laustärke

Nachteile

  • Nur 3 Jahre Garantie

12.03.20 / rj

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